Manchester United | Auch Conte hat Interesse – Die Kandidaten im Überblick

19. Dezember 2018 | News | BY Manuel Behlert

Gestern trennte sich Manchester United von José Mourinho, heute gaben die „Red Devils“ bekannt, dass Ole Gunnar Solskjaer bis zum Saisonende den Trainerposten übernehmen wird. Doch was passiert dann? Drei Kandidaten werden derzeit gehandelt, zuletzt wurde Antonio Conte ins Spiel gebracht. Wir liefern einen kurzen Überblick über die bisherigen Meldungen!


Mauricio Pochettino (46, Tottenham)

Der Argentinier ist der einzige Kandidat auf den Trainerposten bei Manchester United, der zurzeit bei einem Verein unter Vertrag steht. Der 46-jährige hat bei den Spurs über Jahre hinweg gute Arbeit geleistet und teilte mit, dass er sich nicht auf seinen Job beim Klub aus Nordlondon konzentriert, allerdings berichtete die „Times“, dass Pochettino mit dem Gedanken eines Engagements im Old Trafford spielt. Eine Offerte aus Manchester sei „zu gut um sie abzulehnen“, hieß es dort. 

Zudem wächst die Frustration Pochettinos aufgrund der finanziellen Restriktionen, mit denen er in den kommenden Jahren zu rechnen hat. Schon im vergangenen Sommer wurde kein Transfer getätigt, einige Spieler stehen nur noch kurzzeitig unter Vertrag und der Bau des Stadions, das noch immer nicht eröffnet hat, verschlang einiges an Budget.  Trotz vielversprechender junger Spieler und Stars wie Harry Kane oder Christian Eriksen sind Investitionen nötig, die möglicherweise nicht in entsprechendem Rahmen getätigt werden können. Bei Manchester United hätte Pochettino zur Amtsübernahme nicht nur mit großer Wahrscheinlichkeit einen neuen Sportdirektor an seiner Seite, sondern auch enorme finanzielle Mittel. 

Doch einen Haken gibt es für Manchester United ganz gewiss –  und zwar den laufenden Vertrag. Dem Bericht der „Times“ zufolge müssten die „Red Devils“ 34 Millionen Pfund bezahlen um Pochettino aus seinem Vertrag loszueisen. Zusammen mit der Abfindung, die man José Mourinho zahlen musste, ist das eine enorme Summe für einen Trainerwechsel. 


Zinedine Zidane (46, zuletzt Real Madrid)

Der Franzose trat im Sommer von seinem Amt bei Real Madrid zurück nachdem er mit den „Königlichen“ zum dritten Mal in Folge die Champions League gewinnen konnte. Am heutigen Mittwoch brachte die „AS“ Zidane mit Manchester United in Verbindung und teilte mit, dass die „Red Devils“ dem Coach sogar schon ein Angebot auf eine Anstellung im Sommer unterbreitet haben sollen. Sehr wahrscheinlich ist dies nicht, denn der Verein kündigte einen detaillierten Entscheidungsprozess an. Eine Kontaktaufnahme ist aber dennoch nicht ausgeschlossen.

Trotzdem: Will Zidane überhaupt Trainer von Manchester United werden? Klar ist, dass er laut seinem Berater im Sommer wieder für potenzielle Interessenten zur Verfügung steht, zuvor ein komplettes Jahr Pause machen will. Der Zeitpunkt passt also. Jedoch teilte eben jener Berater im Oktober auch mit, dass Zidane nicht an einem Engagement in England interessiert sei. „Ich habe mit ihm gesprochen und die Wahrheit ist, dass er sich davon nicht angezogen fühlt“, sagte Alain Migliaccio damals im „Journal du Dimanche“. Ob sich daran in den vergangenen zwei Monaten etwas geändert hat? Es darf zumindest angezweifelt werden.


Antonio Conte (49, zuletzt FC Chelsea)

Der dritte und neueste Kandidat auf der Liste der „Red Devils“ ist Antonio Conte. Der Italiener ist ebenso wie Zinedine Zidane seit dem Sommer ohne Anstellung, nachdem sich der FC Chelsea von ihm trennte. Der „Telegraph“ berichtet nun am Mittwochmittag, dass Antonio Conte Interesse am Job bei Manchester United besitzt, sich ein Engagement im Old Trafford vorstellen kann. Im Bericht heißt es, dass Conte einer der absoluten Topkandidaten in Manchester ist, sofern es nicht gelingt Mauricio Pochettino von den Spurs weglotsen. Auch der Berater von Antonio Conte teilte im Zuge der Trainersuche bei Real Madrid bereits mit, dass der Italiener im Sommer – wie Zidane – wieder bereit für einen Job wäre. 

Conte, der schon beim FC Chelsea auf José Mourinho folgte, fühlte sich in England wohl, auch wenn er gerade in den letzten Monaten seiner Amtszeit nicht gut auf die Vereinsführung der „Blues“ zu sprechen war, die ihm seine Transferwünsche nicht ansatzweise erfüllen wollte. Auch bei Manchester United könnte es gewisse Reibungspunkte geben, aber mit der geplanten Installation eines neuen Sportdirektors könnte der Klub diesen frühzeitig entgegenwirken. Und: Auch die Vereinsführung in Manchester wird verstanden haben, dass der Kader nun eine Generalüberholung nötig hat. Ein abwegiger Gedanke ist eine Zusammenarbeit also nicht. 



(Photo by Richard Heathcote/Getty Images)




Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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