Nach Vertragsverlängerung: Neue Rolle für Reus beim BVB?

27. April 2023 | Bundesliga | BY sid

News | Kapitän Marco Reus bleibt Borussia Dortmund ein weiteres Jahr erhalten – er muss sich aber wohl an eine neue Rolle gewöhnen.

Reus: Kein Stammspieler mehr beim BVB?

Das Ende des zähen Vertragspokers besiegelte Marco Reus mit einer kleinen Liebeserklärung. „Ich habe immer gesagt, dass ich in meiner Karriere am liebsten für keinen anderen Verein mehr spielen möchte als für den BVB“, verkündete der Kapitän am Donnerstag. Kurz zuvor hatte er das Arbeitspapier für sein zwölftes Jahr bei Borussia Dortmund unterschrieben. Offen bleibt seine künftige Rolle.

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Reus, der wie wenige in der Fußball-Bundesliga für Vereinstreue steht, bleibt also eine weitere Saison in Dortmund – obwohl sein ewiger Meistertraum ja schon in wenigen Wochen in Erfüllung gehen könnte. Mit dem Spiel beim VfL Bochum am Freitagabend (20.30 Uhr/DAZN) beginnt für den Spitzenreiter BVB der Endspurt um den Titel.

Der Einjahresvertrag hat für den so oft verletzungsgeplagten Nationalspieler durchaus seinen Preis, es dürften allerdings Einbußen auf ziemlich hohem Niveau sein: Angeblich kassiert Reus künftig „nur“ noch sieben statt wie bisher zwölf Millionen Euro pro Jahr.

Sein sportlicher Status hat sich schon jetzt verändert. Im BVB-Erfolgsgerüst ist für den Routinier derzeit kein (Startelf-)Platz. Für Reus ist das angesichts der plötzlich wieder großen Titelchancen zweitrangig. „Wir wollen deutscher Meister werden, dazu brauchen wir jeden einzelnen Borussen“, sagte er.

Allerdings lassen die Worte, die Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke rund um die Verlängerung wählte, erahnen, welche Rolle Reus künftig erwartet. Als „Ur-Dortmunder“ solle er „mit all seiner Erfahrung auch die Entwicklung der jungen Generation innerhalb unseres Kaders vorantreiben“, so Watzke.

Ob er dieser Aufgabe weiterhin als Kapitän nachgehen wird, ist unklar. Die Kritik an Reus‘ Führungsqualitäten riss in den vergangenen Jahren nie ab, selbst in dieser bislang so erfolgreichen BVB-Rückrunde nicht. Lothar Matthäus riet dem Klub zuletzt sogar zu einer Trennung von Reus.

Statt der Empfehlung des Rekordnationalspielers zu folgen, schlossen die Verantwortlichen rechtzeitig vor dem Spiel in Bochum einen Nebenschauplatz. Schließlich soll ab jetzt nur noch der fünfteilige Countdown bis zum Titel zählen. (sid)

(Photo by INA FASSBENDER/AFP via Getty Images)


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