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Chelsea | Was bedeutet die Transfersperre für Hazard?

23. Februar 2019 | Spotlight | BY Chris McCarthy

Die FIFA hat dem FC Chelsea eine Transfersperre von zwei Fenstern auferlegt. Die Blues haben Berufung eingelegt, was die Sperre wohl mindestens bis Winter oder gar Sommer 2020 verzögert. Dann laufen übrigens die Verträge einiger Schlüsselspieler aus. Wie blicken auf die Zukunft von Eden Hazard und Co.

Was geschieht mit Hazard (Vertrag bis 2020)

Mit einer Vertragsverlängerung Eden Hazards (28) rechnet im Westen Londons kaum einer mehr. Der Belgier hat Offerten im Bereich von 400.000 Pfund pro Woche abgelehnt und möchte scheinbar unbedingt zu Real Madrid wechseln. Durch die Transfersperre dürfte sich seine Meinung gefestigt haben, denn ohne externe Unterstützung werden die Blues Hazards Ambitionen nicht nachkommen und somit nicht und an vorderster Front konkurrieren können.

Das kommende Transferfenster stellt für Chelsea also die letzte Chance dar, die maximale Ablösesumme für Hazard zu erhalten. Über 100 Millionen Euro stehen im Raum. Geld, das dringend benötigt wird, nicht nur um den Versuch zu wagen, den Edeltechniker irgendwie zu ersetzen, sondern auch, um sich für die Transfersperre zu wappnen.

Sollte die Sperre wie erwartet erst kommenden Winter greifen, ist von einem Verkauf im Sommer 2019 auszugehen. Das Risiko, Hazard zu halten, ihn gegebenenfalls 2020 ablösefrei zu verlieren und dann durch die Sperre nicht ersetzen zu können, wäre den Blues sicherlich deutlich zu hoch.

Wird die Sperre allerdings schon diesen Sommer wirksam – das ist Stand heute unwahrscheinlich – stünde Chelsea in der Zwickmühle. Ohne Ersatz verkaufen oder Hazard 2020 ablösefrei ziehen lassen? Würde sich Hazard eventuell dazu bereit erklären – ähnlich wie Antoine Griezmann – seinen Vertrag um einen Jahr zu verlängern, um Chelsea aus der Patsche zu helfen?

Was geschieht mit Hudson-Odoi (Vertrag bis 2020)

Obwohl Callum Hudson-Odoi im Winter eine Transferanfrage einreichte und unbedingt zum FC Bayern wechseln wollte, schob Chelsea dem Wechsel einen Riegel vor.

Rückblickend wohl auch, weil man mit der Transfersperre rechnete. Der Engländer kommt unter Maurizio Sarri kaum zum Einsatz, ist unzufrieden. Wie der Telegraph berichtet, wird Chelsea nun dennoch versuchen, ihn von einem Verbleib zu überzeugen.

Als Argumente sollen ein Gehalt von über 100.000 Pfund und natürlich auch die Transfersperre dienen. Chelsea möchte Hudson-Odoi signalisieren, dass man ohne Neuverpflichtungen voll und ganz auf ihn setzt.

Spielt der 18-jährige mit? Die Chancen stehen wohl bei 50:50, Tendenz sinkend, sofern man mit Sarri den Umbruch angeht.

(Photo by Julian Finney/Getty Images)

Was geschieht mit Pedro und Willian (Vertrag bis 2020)

Mit Pedro (31) und Willian (30) hat der FC Chelsea zwei Spieler auf den Flügeln, die in die Jahre kommen und sich formtechnisch auf dem absteigenden Ast befinden.

Sollte die Sperre tatsächlich verschoben werden, werden die Blues wohl versuchen, diesen Sommer einen größeren Umbruch vorzunehmen und mindestens einen der beiden zu verkaufen.

Willian, an dem es ohnehin immer wieder Interesse gab, hat von den beiden den höheren Verkaufswert. Pedro dagegen könnte vielleicht sogar gehalten werden. Wenn er sich dazu bereit erklärt, zu günstigen Bezügen zu verlängern könnte er als Mentor für die jungen Hudson-Odoi und Pulisic dienen.

(Photo by Clive Rose/Getty Images)

Was geschieht mit dem „Rest“

Mit Hazard, Hudson-Odoi, Willian und Pedro stehen dem FC Chelsea wichtige Entscheidungen bevor. Doch es gibt auch weitere personelle Fragezeichen.

Was wird aus den Leihspielern Gonzalo Higuain und Matteo Kovacic? Sollte die Sperre schon jetzt greifen, wäre eine feste Verpflichtung – sofern Chelsea das überhaupt möchte – wohl nicht zu realisieren. Greift die Sperre nicht, müsste man bei den vielen Baustellen im Sommer restlos davon überzeugt sein, dass sie eine Zukunft haben. Was wird aus David Luiz, dessen Vertrag schon im Sommer ausläuft?

Es erwarten uns spannende Zeiten an der Stamford Bridge.

(Photo by Mike Hewitt/Getty Images)

Chris McCarthy

Gründer und der Mann für die Insel. Bei Chris dreht sich alles um die Premier League. Wengerball im Herzen, Kick and Rush in den Genen.


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