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Der große Premier League Abstiegscheck – Wer muss runter?

13. April 2018 | Spotlight | BY Chris McCarthy

[nextpage title=Einleitung]
Die Premier League Saison 2017/2018 steht vor dem Schlussspurt. Während die Meisterschaft schon seit Wochen quasi vorentschieden ist und der Kampf um die Champions League Plätze ebenfalls nicht gerade für Spannung sorgt, liefert uns der diesjährige Abstiegskampf womöglich ein Herzschlagfinale. Wir nehmen die Teams, denen der bitterer Gang in die zweite Liga droht, unter die Lupe und liefern unsere Prognosen

Der aktuelle Tabellenstand:

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Kleine Randnotiz: In den letzten Jahren genügten 38 (2014/2015), 39 (015/2016) und 40 Punkte zum Klassenerhalt (2016/2017)

Auf den folgenden Seiten gehen wir die Plätze 10-20 im Detail durch und geben unser Fazit ab…

 

Wir beginnen mit Newcastle, Bournemouth & Watford (Klicken)

 

[nextpage title=“Newcastle, Bournemouth, Watford“]

Platz 10 – Newcastle United

32 Spiele | 38 Punkte | -8 Tore

Eigentlich wurde Trainer Rafa Benitez aufgrund der fehlenden Investitionen in den Kader im Sommer im Stich gelassen. Doch nach einem katastrophalen Hinrundenausklang, mit genau einem Punkt in neun Spielen, kam für die Magpies mit der Jahreswende auch die Wende in der Saison. Im Jahr 2018 hat Newcastle trotz der Unruhen um einen potentiellen Verkauf des Vereins und der deutlichen Mängel im Kader lediglich zwei Spiele verloren. Dank einer Serie von drei Siegen in Folgen steht der Aufsteiger nun auf Platz zehn.

Restprogramm

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(Photo by Stu Forster/Getty Images)

Was spricht gegen Newcastle?

Man kann getrost behauptet, dass Newcastle United derzeit über seinen Möglichkeiten spielt. Der Kader gehört qualiativ zu den fünf schlechtesten der Liga, hat sich aber dank des ruhigen und erfolgreichen Führungsstils von Rafa Benitez stabilisiert.

 

Was spricht für Newcastle?

Allen voran: Der Trainer. In Rafa Benitez haben die Magpies den kompetentes Trainer der zweiten Tabellenhälfte an der Seitenlinie. Der Spanier gleicht durch Erfahrung und Know-how die individuellen Defizite des Kaders aus und überzeugt mit einem taktischen Konzept. Darüber hinaus sind die Winterneuzugänge, Chelsea-Leihgabe Kenedy und Torwart Martin Dubravka, voll eingeschlagen. Ayoze Pérez, fünf Scorerpunkte in den letzten sieben Spielen, hat zum richtigen Zeitpunkt der Saison seine Form gefunden.

 

Prognose

Machen wir es kurz. Bei zehn Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone dürfte Newcastle, auch wenn Rafa Benitez das nicht zugeben wird, quasi gerettet sein. Den ein oder anderen Punkt werden die mittlerweile selbstbewussten Magpies zweifelsohne noch holen, sodass man den Klassenerhalt sogar schon vorzeitig feiern sollte.

Klassenerhalt


Platz 11 – Bournemouth

33 Spiele | 38 Punkte | – 12 Tore

Es scheint als hätten Eddie Howe und der eher durchschnittliche Kader der Cherries in den letzten Jahren das absolute Leistungsmaximum erreicht, denn die erhoffte Entwicklung blieb in dieser Saison aus. Auch in dieser Spielzeit siedelt sich Bournemouth im Tabellen-Mittelfeld an. Nach nur einem Dreier in den letzten sieben Spielen beträgt der Vorsprung auf die Abstiegsplätze allerdings gerade einmal zehn Punkte.

Restprogramm

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(Photo by Dan Istitene/Getty Images)

Was spricht gegen Bournemouth?

Den Cherries steht eine relativ tückische Schlussphase bevor. Neben den schweren Spielen gegen Liverpool und Manchester United, stehen mit den Partien gegen Southampton und Swansea gleich zwei richtungsweisende „Sechspunkte-Spiele“ an. Bournemouth sieht insgesamt recht stabil aus, doch etwaige Patzer in diesen Schlüsselspielen könnten verheerende Konsequenzen haben. Sowohl tabellarisch als auch psychisch.

 

Was spricht für Bournemouth?

Der Kader verfügt weiterhin über einen sehr guten Zusammenhalt und Kampfgeist. Selbst in Spielen, in denen Bournemouth keinen guten Tag erwischte, fand die Mannschaft immer wieder einen Weg Resultate einzufahren (siehe vergangenes Wochenende das 2:2 gegen Crystal Palace). Eddie Howe, der letztes Jahr noch mit Top-Teams in Verbindung gebracht wurde, ist ein sehr talentierter Trainer. Er kennt zudem seine Mannschaft, durchlief mit ihr sogar mehrere Ligen und weiß, wie er in den verbleibenden Wochen das Maximum aus ihr herausholen kann.

 

Prognose

Die 46 Punkte aus dem Vorjahr wird man nicht knacken. Sollte Bournemouth nicht mindestens eines der zwei Abstiegskrimis gegen Southampton und Swansea gewinnen, könnte es mit dem Klassenerhalt knapper werden, als erwartet. Das wird Howe aber hinbekommen.

Klassenerhalt


Platz 12 – Watford

33 Spiele | 37 Punkte | -17 Tore

Es fühlt sich an, als wäre der hervorragende Saisonstart der Hornets Jahre her. Marco Silva wurde bereits nach wenigen Wochen als potentieller Trainer des Jahres gefeiert, doch genau deswegen folgte schon bald der Absturz. Der Portugiese ließ sich die Abwerbungsversuche des FC Everton zu Kopf steigen, wovon sich der talentierte Übungsleiter und die Mannschaft nie wirklich erholten. Als der Vorsprung auf die Abstiegsplätze auf vier Punkte schmolz, zogen die Londoner die Reißleine und ersetzten Silva durch Javi Garcia. Trotz eines zwischenzeitlichen Hochs, darunter ein 4:1 Sieg gegen Chelsea, holte die jüngste Ausbeute den Spanier wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.

Restprogramm

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(Photo by Catherine Ivill/Getty Images)

Was spricht gegen Watford?

Die fehlende Konstanz des FC Watford zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison 2017/2018. Immer wieder deutete die Mannschaft ihr Potential an, nur um sich durch mangelnde Konzentration um den Lohn zu bringen. Die Hornets müssen aus dem schweren Restprogramm wohl mindestens einen Sieg einfahren, um nicht zittern zu müssen.

 

Was spricht für Watford?

Die Qualität ist zweifelsohne vorhanden und während die Resultate in den Spielen gegen Bournemouth (2:2) und Burnley (1:2) noch ausblieben, zeigte die Mannschaft genügend Ansätze, um optimistisch in die Spiele gegen Huddersfield und Crystal Palace zu gehen. Darüber hinaus hat Watford die beste Torausbeute der unteren Tabellenhälfte vorzuweisen.

 

Prognose

Die starke Offensive und die im Gegensatz zur Konkurrenz sicherlich überlegende individuelle Klasse sollte genügen, um aus den verbleibenden Spielen mindestens vier Zähler zu holen. Das würde reichen.

Klassenerhalt

 

Weiter geht es mit Brighton, West Ham, Swansea

[nextpage title=“Brighton, West Ham, Swansea“]

Platz 13 – Brighton & Hove

32 Spiele | 35 Punkte | -14 Tore

Für viele stand vor der Saison fest, dass Brighton & Hove Albion nach dem Aufstieg in die Premier League direkt wieder absteigen würde. Chris Hughton und seine kleine, aber eingespielte Truppe belehrten die Kritiker eines Besseren. Trotzdem, bei nur sieben Punkten Vorsprung auf den 18. Platz sind die Seagulls alles andere als sicher.

Restprogramm

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(Photo by Mike Hewitt/Getty Images)

Was spricht gegen Brighton & Hove?

Der Kader ist wie bereits erwähnt sowohl quantitativ als auch qualitativ, insbesondere in der Offensive, wohl mit der schwächste der Premier League. Außerdem ist das Restprogramm der Seagulls, inklusive aller Teams der Top-Four, wohl das härteste aller Abstiegskandidaten.

 

Was spricht für Brighton & Hove?

In Chris Hughton hat man einen erfahrenen und überaus kompetenten Trainer. Aufgrund seines beruhigenden Führungsstils und der ausgezeichneten mannschaftlichen Geschlossenheit meldete sich der Aufsteiger immer wieder imposant aus Ergebniskrisen zurück. Die Mannschaft konzentriert sich auf seine Stärken, ist diszipliniert und kommt quasi nie unter die Räder (nur zwei Mal mehr als zwei Gegentore). Darüber hinaus haben die Seagulls einen weiteren entscheidenden Vorteil: Brighton hat die beste Heimbilanz der unteren Tabellenhälfte vorzuweisen – Platz 8 in der Heimtabelle.

 

Prognose

Das Gesamtpaket aus Coaching, mannschaftlicher Geschlossenheit und Herz bietet Anlass, um optimistisch zu sein. Da die wenigen machbaren Aufgaben des ungemein schweren Restprogramms ausgerechnet in der Fremde anstehen (bisher nur zwei Siege), benötigt es gegen die Top-Teams wohl den ein oder anderen Bonuszähler. Es wird eng, aber die Seagulls bleiben drin.

Es sollte genügen


Platz 14 – West Ham

32 Spiele | 34 Punkte | -18 Tore

Vor einigen Tagen analysierten wir den „Brennpunkt“ West Ham im Detail. Trotz großer Ambitionen vor Saisonbeginn stürzten die Hammers im November 2017 auf Platz 18, was Trainer Slaven Bilic letztendlich den Job kostete. Nachfolger David Moyes verlor nach Starschwierigkeiten nur eines von zehn Spielen, gewann sogar gegen Chelsea und holte sowohl gegen Arsenal als auch gegen Tottenham je einen Punkt. Dann folgte der Absturz. 1:4 gegen Liverpool, 1:4 gegen Swansea (!) und der Tiefpunkt der Saison, das 0:3 zuhause gegen Burnley, als wütende Anhänger der Hammers den Platz stürmten und die Vereinsführung attackierten.

Zum Glück für West Ham folgte darauf hin ein spielfreies Wochenende (Gegner Manchester United spielte im FA Cup) und die Länderspielpause. Die Mannschaft erholte sich von dem Schock, gewann das „Sechspunkte-Spiel“ gegen Southampton (3:0) und holte beim FC Chelsea einen Zähler. Vorsprung auf die Abstiegsränge: Sechs Punkte.

Restprogramm

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(Photo by Catherine Ivill/Getty Images)

Was spricht gegen West Ham?

West Ham steht mit Kalibern wie Arsenal, Manchester City und Manchester United mit die schwerste Schlussphase aller Abstiegskandidaten bevor. Das instabile Umfeld droht bei weiteren Rückschlägen jeden Moment zu kippen und das könnte, wie beim Spiel gegen Burnley erlebt, erhebliche Folgen haben. An der Stamford Bridge holte man zwar einen beeindruckenden Punkt, allerdings war dieser nicht gerade leistungsgerecht. Das Team ließ die notwendigen Tugenden, wie Kampf und Leidenschaft schmerzlich vermissen, erreichte nur mit viel Glück das Unentschieden.

 

Was spricht für West Ham?

Auch wenn es in dieser Saison nicht so aussieht, West Ham verfügt eigentlich über genügend individuelle Klasse, um nichts mit dem Abstiegskampf zu tun zu haben. Marko Arnautovic ist seit Wochen in Top-Form und obwohl David Moyes es nur ungern zugibt, auch Knipser Chicharito ist, sofern er die Chance erhält, stets zur Stelle. Darüber hinaus bewies die Mannschaft beim ersten Spiel nach „Burnley“ Charakter und mentale Härte. So geschockt wie die Spieler von den Geschehnissen im London Stadium waren, war das 3:0 gegen Southampton alles andere als selbstverständlich.

 

Prognose

Der verbleibende Saisonverlauf der Hammers ist von allen Kandidaten wohl am schwersten vorherzusehen. So unkonstant zeigte sich die Mannschaft in den letzten Monaten und so toxisch ist das Umfeld. Trotzdem, West Ham neigt erfahrungsgemäß dazu, sich in den entscheidenden Momenten zusammenzureißen und sollte dank der individuellen Klasse den bitteren Gang in die zweite Liga vermeiden können.

Es sollte genügen (wenn es ruhig bleibt)


Platz 15 – Swansea

32 Spiele | 32 Punkte | -19 Tore

Die Saison 2017/2018 der Waliser erinnert stark an das Vorjahr. Auch damals schien Swansea nicht mehr zu retten zu sein, ehe ein neuer Trainer die Wende herbeiführte. Der Mann, dem das Kunststück letzte Saison gelang, Paul Clement, wurde, auf dem letzten Tabellenplatz angekommen, am 20. Dezember 2017 entlassen. Sein Nachfolger, Carlos Carvalhal, leitete den Umschwung ein, wie an den folgenden Zahlen eindrucksvoll zu erkennen ist.

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Swansea konnte sich zwar aus der Abstiegszone befreien, der Vorsprung beträgt nach drei sieglosen Spielen in Serie allerdings nur vier Punkte.

Restprogramm

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(Photo by Clive Mason/Getty Images)

Was spricht gegen Swansea?

Die Anfangseuphorie ist etwas verpufft, und Carvalhal muss aufpassen, dass die Mannschaft nicht wieder in die Lethargie rutscht. Darüber hinaus ist die individuelle Qualität des Kaders tatsächlich eher abstiegsreif. Die Vermutung liegt nahe, dass das Team über seinen Verhältnissen spielte.

 

Was spricht für Swansea?

Carvalhal hat insbesondere die so schwache Offensive entfesselt und die Mannschaft macht seit seiner Verpflichtung auch spielerisch große Fortschritte. Der Portugiese scheint einen guten Draht zu den Spieler zu haben, baute im Handumdrehung ihr Selbstbewusstsein wieder auf. In den kommenden Wochen könnte das ein entscheidender Vorteil sein.

 

Prognose

Spielte Swansea vor dem Trainerwechsel unter oder danach über seinen Fähigkeiten? Das gilt es herauszufinden, aber die Antwort wird irgendwo in der Mitte liegen. Eigentlich sollte Carvalhal einen Weg finden, aus den machbaren Aufgaben gegen Everton, Bournemouth und Stoke sechs Punkte zu holen. Falls nicht, droht das Nachholspiel gegen Southampton am 8. Mai ein direktes Duell ums Überleben zu werden.

Es sollte genügen

Weiter geht es mit Huddersfield, Crystal Palace & Southampton

[nextpage title=“Huddersfield, Palace, S’hampton“]

Platz 16 – Huddersfield

33 Spiele | 32 Punkte | -28 Tore

Den Verantwortlichen von Huddersfield dürfte schon am Tag des Aufstiegs bewusst gewesen sein, dass es in der Premier League ums Überleben gehen würde. Die Terrier hinterließen trotz qualitativer und quantitativer Defizite einen tollen Eindruck, stehen mit 32 Punkten zwar voll im Soll, aber auch mitten im Abstiegskampf.

Restprogramm

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(Photo by GLYN KIRK/AFP/Getty Images)

Was spricht gegen Huddersfield?

Bisher blieb der kleine Kader von Verletzungen verschont, doch aufgrund der mangelnden Tiefe scheint der ersten Elf allmählich die Puste auszugehen. In den letzten fünf Spielen holte Huddersfield lediglich zwei Punkte und schoss dabei nur ein einziges Tor. Das bringt uns zum nächsten Punkt: Die Offensive ist wie befürchtet sehr harmlos, das schwache Torverhältnis (-28) fühlt sich im Vergleich zu West Ham (-18), Swansea (-19), Crystal Palace (-19) und Southampton (-19) beinahe wie ein Punktverlust an. Außerdem ist der finale Teil des Spielplans äußerst anspruchsvoll.

 

Was spricht für Huddersfield?

Allen voran der Trainer. David Wagner blieb auch im englischen Fußballoberhaus seiner Devise treu, ging mit seiner Truppe selbst gegen die „Großen“ mutig und forsch zu Werke. Auch wenn er nicht immer dafür belohnt wurde, schenkte er dem Kader damit Vertrauen und Selbstbewusstsein. Die Mannschaft ist ein eingeschworenes Kollektiv, das schon manch eine Negativserie gemeinsam bewältigte.

 

Prognose

Der Klassenerhalt wird zu einer Zitterpartie. Das ist keine Kritik an David Wagner, der Woche für Woche wohl das Maximum aus seiner Mannschaft herausholt, sondern die erwartete Realität. Das nächste Spiel gegen Watford ist angesichts des Restprogramms fast schon eine Vorentscheidung im Kampf gegen den Abstieg. So sehr man es den tapferen Terriern gönnt, es wird ganz, ganz eng.

Zittern bis zur 90. Minute am 38. Spieltag


 

Platz 17 – Crystal Palace

33 Spiele | 31 Punkte | -19 Tore

Das Experiment, mit der Hilfe von Frank De Boer Crystal Palace vom “Kick and Rush” zum technisch anforderungsvollen Ballbesitz-Fußball hin zu entwickeln, schlug fehl. Unter Trainer-Urgestein Roy Hodgson folgte zunächst die Wende, doch nach dem harten Teil des Spielplans befinden sich die Eagles noch immer mitten im Abstiegskampf.

Restprogramm

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(Photo by Bryn Lennon/Getty Images)

Was spricht gegen Crystal Palace?

Die letzten Wochen, mit zu erwartenden Niederlagen gegen einige Top-Klubs, könnte Selbstbewusstsein gekostet haben. Gegen Bournemouth ließ man trotz einer guten Leistung Souveränität vermissen und verspielte letztendlich zwei wichtige Zähler. Der Ausfall von Kapitän und Abwehrchef Scott Dann wiegt schwer. Seit seinem Kreuzbandriss am 21. Spieltag hat die Defensive deutlich an der zwischenzeitlich neu gewonnen Stabilität verloren. Darüber hinaus ist das Restprogramm verhältnismäßig einfach. Allerdings stellt es aufgrund der Gefahr, die direkte Konkurrenz zu stärken, auch eine Bedrohung dar.

 

Was spricht für Crystal Palace?

Crystal Palace hat trotz der bedrohlichen Tabellensituation allen Grund, optimistisch zu sein. Man verfügt sowohl über einen sehr erfahrenen Trainer als auch viel individueller Klasse im Kader. Insbesondere die Rückkehr von Wilfried Zaha gibt der Offensive dringend notwendigen Schwung und ein Endprodukt. Die verbleibenden Aufgaben sind wie bereits erwähnt allesamt machbar und bieten genügend Gelegenheiten, Punkte zu holen.

 

Prognose

Crystal Palace hat von den letzten sechs Mannschaften eigentlich die besten Voraussetzungen, den Abstieg zu vermeiden. Die Eagles verfügen über genügend Qualität und Erfahrung auf der Trainerbank um in den verbleibenden Aufgaben die erforderlichen Punkte zu holen.

Es sollte genügen


 

Platz 18 – Southampton

32 Spiele | 28 Punkte | -19 Tore

Es war wohl die überfälligste Trainerentlassung der Saison. Nach nur einem Sieg in 17 Spielen trennte sich der FC Southampton am 30. Spieltag von Mauricio Pellegrino. Der Argentinier, der mit einem miserablen Schnitt von 1,09 Punkten pro Spiel als schlechtester Coach in die Vereinsgeschichte eingeht, konnte zu keinem Zeitpunk überhaupt nur andeuten, dass er dazu in der Lage ist, die hohen Erwartungen am St Mary’s Stadium zu erfüllen. Die Saints zogen eventuell zu spät die Reißleine: Eine undankbare Aufgabe für Nachfolger Mark Hughes. Der Abstand zum rettenden Ufer beträgt drei Punkte, darüber hinaus hat man noch ein Nachholspiel in der Hinterhand.

Restprogramm

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(Photo by Michael Regan/Getty Images)

Was spricht gegen Southampton?

Wer soll die Mannschaft so spät in der Saison noch inspirieren? Die Verpflichtung von Mark Hughes, der Stoke auf eine noch schlechtere Platzierung als die Saints führte, war jedenfalls kein vielversprechendes Zeichen. Die erhoffte Wirkung blieb nach einem schwachen 0:3 gegen Mitkonkurrent West Ham und einer tapferen 2:3 Niederlage bei Arsenal bisher aus.

 

Was spricht für Southampton?

In Spielern wie Ryan Bertrand, James Ward-Prowse, Dusan Tadic aber auch den erfahrenen Stürmern Shane Long und Charlie Austin ist im Grunde genügend Qualität vorhanden. Pellegrino schaffte es nicht, die richtige Chemie zu finden, um das Potential der Mannschaft zu erfüllen. Sollte es der neue Trainer in seiner begrenzten Zeit schaffen, ist der Klassenerhalt mit einem Schlussspurt durchaus noch zu realisieren. Southampton kann es aus eigener Kraft schaffen und in Bournemouth, Everton oder Swansea sind durchaus noch machbare Aufgaben auf dem Spielplan vertreten.

 

Prognose

Das ist jedoch reine Theorie. Entscheidend ist, was auf dem Platz passiert und dort lieferten die Saints bisher relativ wenig, was für eine Wende spricht. Es bedarf schon einer Initialzündung, wie beispielsweise ein Ausrufezeichen gegen das unkonstante Chelsea am kommenden Spieltag, um die Fans weiter hoffen zu lassen. Prinzipiell ist die spielerische Klasse jedenfalls da. Was fehlt, ist der Glaube, dass der Schalter noch umgelegt werden kann. Vieles hängt davon ab, ob Huddersfield wirklich die Puste ausgeht.

Es wird ganz eng…Tendenz: Abstieg

 

Zu guter Letzt: Stoke City, West Brom & die Abschlussprognose!

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Platz 19 – Stoke City

33 Spiele | 27 Punkte | -33 Tore

Das Sommer-Transferfenster deutete bereits an, dass es in dieser Saison für Stoke City nicht ganz einfach werden würde. Die ohnehin limitierte Offensive verlor in Marko Arnautovic einen wichtigen Bestandteil, der nicht ersetzt werden konnte. Darüberhinaus erwies sich ausgerechnet einer der Stärken der letzten Jahre, nämlich die Defensive, als Schwachstelle. Die Kaderplanung schlug fehl und Mark Hughes musste am 22. Spieltag die Koffer packen. Paul Lambert übernahm und bewirkte….nichts.

Restprogramm

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(Photo by Nathan Stirk/Getty Images)

Was spricht gegen Stoke?

Auch Paul Lambert war nicht in der Lage, die unzähligen individuellen Fehler der Hintermannschaft abzustellen und so brachte sich Stoke trotz ordentlicher Leistungen zuletzt um den verdienten Lohn. Xherdan Shaqiri ist in der Offensive komplett auf sich alleine gestellt und obwohl sich Winterneuzugang Badou Ndiaye im Mittelfeld als Volltreffer erweist, fehlt es den Potters in wirklich allen Mannschaftsteilen an Talent. Das schlechteste Torverhältnis der Liga spricht Bände und gleicht in der Endabrechnung einem Punktverlust.

 

Was spricht für Stoke?

Stoke verfügt zwar über zu wenig Qualität, aber sie ist durchaus in manchen Bereichen vorhanden. Dass die Mannschaft zumindest mithalten kann, wenn die Leistungsträger überzeugen, haben wir gesehen. Was fehlt ist Konzentration, die letzte Konsequenz und auch das nötige Glück. Sollte Lambert die zahlreichen Aussetzer irgendwie abstellen können, bietet das Restprogramm aufgrund der drei „Sechspunkte-Spiele“ eigentlich auch die Chance, genügend Punkte zu holen.

 

Prognose

Stoke ist noch nicht weg vom Fenster, dafür ist der Abstiegskampf in diesem Jahr zu eng. Obwohl die Mannschaft zuletzt Fortschritte zeigte, ist es allerdings schwer vorzustellen, dass zumindest zwei dieser „Sechstpunkte-Spiele“ tatsächlich auch gewonnen werden können. Dafür scheint die direkte Konkurrenz gegenüber den Potters schlichtweg zu viele Argumente zu haben. Nach neun Jahren Premier League ist wohl Schluss….

Abstieg


Platz 20 – West Bromwich

33 Spiele | 21 Punkte | -26 Tore

Selbst dem optimistischsten Baggies-Fan dürfte vor der Saison Angst und Bange gewesen sein. Weder Tony Pulis (im Sommer) noch Nachfolger Alan Pardew (im Winter) erhielten von der Vereinsführung genügend finanzielle Mittel, um für den Abstiegskampf gerüstet zu sein. Im Gegenteil, der Trainerwechsel im November bewies, dass der oftmals so kritisierte Pulis mit seiner unattraktiven Spielweise noch das Maximum aus dem limitierten Kader herausholte. Im Vergleich zu den 0,83 Punkten, die der Waliser in den ersten 12 Spieltagen pro Partie holte, waren es in den 18 Spielen unter Pardew erschreckende 0,44. Auch er musste gehen, die letzten fünf Spiele finden unter der Leitung von Interimstrainer Darren Moore statt.

Restprogramm

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(Photo by Paul Gilham/Getty Images)

Was spricht gegen West Bromwich?

Alles. An den „Hawthornes“ gibt es weder genügend Qualität, noch ein Fünkchen Hoffnung. Die Vereinsführung zahlt den Preis für die knausrige und ignorante Herangehensweise. Die Leidtragenden sind Tony Pulis und die treuen Fans.

 

Was spricht für West Bromwich?

Nichts  ¯\_(ツ)_/¯

Prognose

West Bromwich ist zwar mathematisch noch nicht abgestiegen, hat aber in Realität nicht den Hauch einer Hoffnung, das Wunder zu schaffen. Dass die Baggies nach 33 Spieltagen mehr Trainer an der Seitenlinie (4) hatten, als sie Spiele gewonnen haben (3), spricht Bände.

Abstieg


Abschluss-Prognose

Wir haben uns die Mühe gemacht, die verbleibenden Spiele anhand von Form, Qualität und einer Prise Bauchgefühl durchzutippen. Die Tabelle würde letztendlich wie folgt aussehen und zeigt eindrucksvoll, wie ungemein knapp es dieses Jahr wird.

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Chris McCarthy

Gründer und der Mann für die Insel. Bei Chris dreht sich alles um die Premier League. Wengerball im Herzen, Kick and Rush in den Genen.


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