Spotlight

Powerranking zur Champions League: Überraschen die Bundesligisten erneut?

29. April 2024 | Spotlight | BY Till Gabriel

Das Halbfinale der Champions League steht vor der Tür und zwei Bundesligisten sind mittendrin. Borussia Dortmund trifft auf Paris Saint-Germain, der FC Bayern bekommt es mit Real Madrid zu tun.

Wembley vor Augen – Das Powerranking zur Champions League

Noch zwei Spiele bis Wembley. Das Halbfinale der UEFA Champions League wirft seine Schatten voraus. Die beiden deutschen Teams laufen im Hinspiel jeweils vor heimischer Kulisse auf, während der BVB den frischgebackenen französischen Meister PSG zu Gast hat, empfängt der FC Bayern die Königsklassen-Experten von Real Madrid. Schon im Viertelfinale gingen beide Bundesligisten nicht als Favorit in ihre Duelle, einfacher werden die Aufgaben auch in der Runde der letzten Vier nicht.



Platz 4: Borussia Dortmund

Mit verpatzten Generalproben kennt sich Borussia Dortmund aus. Vor dem Viertelfinale gegen Atlético unterlag der BVB dem VfB Stuttgart, vor dem Hinspiel gegen PSG setzte es gegen RB Leipzig gar ein 1:4. In der Champions League zeigte Edin Terzics Elf jedoch regelmäßig ein anderes Gesicht. Zunächst gewann man die Todesgruppe mit Newcastle, dem AC Milan und Halbfinalgegner PSG, dann schalteten die Schwarz-Gelben erst Eindhoven und zuletzt in dramatischer Weise die Colchoneros aus Madrid aus.

Individuell ist Dortmund das schwächste Team unter den letzten Vier und sicherlich auch das wechselhafteste. Das spiegelt sich vor allem in der Defensive wieder, die herausragenden Auftritten in der Königsklasse zu oft regelrechte Systemabstürze im Ligaalltag folgen lässt. Zeigt der BVB, der sich in der Bundesliga mit Platz fünf zufriedengeben muss, gegen Paris sein Champions-League-Gesicht, ist der Einzug ins Finale allerdings möglich, zumal man in der Gruppenphase gerade im Rückspiel gegen PSG gut mithalten konnte.

Alle News und Storys rund um die Champions League findet ihr hier

Platz 3: Paris Saint-Germain

Paris Saint-Germain durfte am Sonntag auf der Couch den zwölften französischen Meistertitel bejubeln. Nachdem man seinen eigenen Matchball mit einem 3:3 gegen Le Havre vergeben hatte, unterlag Verfolger AS Monaco in Lyon. In bester Ordnung ist bei den Hauptstädtern dadurch noch lange nicht alles, zu inkonstant sind die Vorstellungen in dieser Saison. Im Viertelfinale drehte Paris zwar einen Rückstand aus dem Hinspiel gegen Barcelona noch um, profitierte dabei aber vor allem von einem unnötigen Platzverweis für Ronald Araújo.

Auf dem Platz hängt noch immer viel von Kylian Mbappé ab. Der 25-Jährige erzielte in seiner wohl letzten Saison an der Seine bereits 43 Pflichtspieltore. Erwischt der Franzose einen guten Tag, ist er vielleicht der beste Fußballer auf dem Planenten, hängt Mbappé durch, hängt PSG durch. Immerhin: In den letzten Wochen kam neben Talent Bradley Barcola und Vitinha auch der frühere Dortmunder Ousmane Dembelé immer besser in Form. Der Flügelstürmer will nach Barca seinen nächsten Ex-Verein rauskegeln.

Mit der Entwicklung unter Luis Enrique ist man insgesamt zufrieden. „Wir haben den besten Trainer der Welt“, jubilierte Eigentümer Nasser Al-Khelaïfi sogar. Der große Wurf in der Königsklasse wirkt zwar noch eine Nummer zu groß, gegen Borussia Dortmund geht PSG dennoch als Favorit ins Rennen.

Geschafft: Im Elfmeterschießen kickt Real Madrid Titelverteidiger ManCity aus dem Wettbewerb. (Photo by Stu Forster/Getty Images)

Platz 2: FC Bayern

Kaum ein Team in Europa ist zurzeit so schwierig einzuschätzen wie der deutsche Rekordmeister. Unerklärliche Aussetzer und überragende Leverkusener beendeten nach elf Jahren die Meisterserie, im Pokal war gegen Sensationsteam Saarbrücken frühzeitig Feierabend. Dazu kommen Personalsorgen und unzählige Nebenkriegsschauplätze, sei es die Suche nach einem Nachfolger für Thomas Tuchel oder die Trainer-Kritik von Uli Hoeneß vor wenigen Tagen.

Seit dem Viertelfinale gegen Arsenal zeigt die Formkurve dagegen rein sportlich wieder nach oben, die letzten vier Spiele gewann der Rekordmeister allesamt. Dazu stehen mit Harry Kane, Jamal Musiala oder Manuel Neuer Akteure auf dem Platz, die ohne Zweifel Weltklasse verkörpern und jeden Gegner der Welt vor Probleme stellen können. Gegen Real Madrid wird der FC Bayern zwar nicht als Favorit ins Halbfinale gehen, aber: Diese Rolle kam der Tuchel-Elf schon gegen die Gunners entgegen.

Platz 1: Real Madrid

Die Königlichen sind in der Königsklasse einmal mehr der heißeste Kandidat auf den Titel. Im Viertelfinale schickte die Mannschaft von Carlo Ancelotti Titelverteidiger Manchester City nach Elfmeterschießen nach Hause. 68% Ballbesitz für die Cityzens, 33:8 Torschüsse? „Aber wir sind Madrid“, brachte Mittelfeldmotor Fede Valverde auf den Punkt, was den Rekordsieger der Champions League auszeichnet. Real bestreitet diesen Wettbewerb mit einem nahezu absurden Selbstverständnis, in dem Wissen, jeden Gegner ausknocken und jedes noch so aussichtslose Spiel drehen zu können.

Auch in der Liga läuft es in dieser Spielzeit für die Madrilenen, der 36. Meistertitel ist nur noch eine Frage der Zeit. Sie stellen die beste Defensive und den besten Angriff der Liga, dabei kommen sie meist ohne einen gelernten Mittelstürmer aus. Mit Vinícius Jr., Rodrygo und Jude Bellingham in der Offensive, Valverde und Taktgeber Toni Kroos im Mittelfeld sowie Antonio Rüdiger und Aushilfsverteidiger Aurélien Tchouaméni in der Abwehrkette haben die Blancos eine Achse gefunden, die selbst die monatelangen Ausfälle von Thibaut Courtois, David Alaba und Éder Militao auffangen konnte.

(Photo by FABRICE COFFRINI/AFP via Getty Images)


Ähnliche Artikel