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Boniface bedankt sich für Hummels‘ Schnitzer: Bayer 04 vs. BVB in der Einzelkritik

3. Dezember 2023 | Spotlight | BY 90PLUS Redaktion

Im Topspiel des 13. Bundesliga-Spieltags trennten sich Bayer 04 und der BVB 1:1. Die Einzelkritik zum Spiel.

Leverkusen und BVB mit Remis im Topspiel

Der BVB legte in der BayArena einen perfekten Start hin. Julian Ryerson traf mit der ersten Möglichkeit nach feiner Vorlage von Niclas Füllkrug zum 0:1. Anschließend dominierte Bayer Leverkusen das Geschehen, spielte teils wie beim Handball um den Strafraum herum. Großchancen ergaben sich jedoch kaum einmal. Zudem wurde ein Treffer von Florian Wirtz aberkannt. Letztlich glich Victor Boniface in der 79. Minute zum angesichts der Feldanteile überfälligen 1:1 aus. Dabei blieb es, da Füllkrug in der Nachspielzeit die Chance zum Auswärtssieg vergab.

Benotet wird nach dem Schulnotensystem, also von 1-6. Auch Zwischennoten (x,5) sind vorstellbar. Spieler, die zu einem späteren Zeitpunkt des Spiels eingewechselt wurden und keinen signifikanten Einfluss mehr nehmen konnten, werden nicht mehr benotet.



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Bayer 04: Kossounou und Boniface stechen heraus

Lukas Hradecky: Heute praktisch überhaupt nicht gefordert und beim Gegentor machtlos. In der Spieleröffnung solide, wenngleich aufgrund der offensiven Ballbesitz-Verlagerung seiner Mannschaft wenig eingebunden. Note: 3,0

Odilon Kossounou: Schaltete sich gerne in Angriffe mit ein und war aufgrund seiner stets höheren Positionierung auch im Gegenpressing präsent. Belohnte einen guten Auftritt mit der Balleroberung und dem Pre-Assist zum Ausgleich. Kleiner Schönheitsfehler tief in der Nachspielzeit, als er Füllkrug entwischen ließ. Note: 2,5

Jonathan Tah: Heute eher unauffällig, was für einen Innenverteidiger aber kein schlechtes Zeugnis sein muss. Erledigte seinen Job in der Defensive, drängte einmal Adeyemi stark ab (77.). Auch in der Spieleröffnung ordentlich, wenngleich weniger präsent als seine Kollegen. Note: 3,0

Edmond Tabsoba: Machte beim Gegentreffer keine gute Figur, als er Füllkrug in die Aktion kommen ließ. Dafür stark im Spielaufbau mit einer Passgenauigkeit von 96,3 Prozent bei 98 Ballkontakten. Das schmälern auch zwei, drei kleinere Missverständnisse nicht, die der Verteidiger heute in seinem Spiel hatte. Note: 3,5

Jeremie Frimpong: Stellte sich bei einer Defensivaktion gegen Bynoe-Gittens nicht klug an und kassierte dafür Gelb (12.). Ansonsten ein ordentlicher Auftritt des rechten Schienenspielers, der oft gesucht wurde und auch zur Flanke kam, im Zentrum aber keine Abnehmer fand. Note: 3,5

Granit Xhaka: Gab als Spielmacher den Takt vor und setzte seine Vordermänner mit guten Pässen und Chipbällen in Szene, wenngleich letztere in geringerer Schlagzahl als in vergangene Spielen. Kam auch häufig zum Abschluss, ließ hier aber die nötige Feinjustierung vermissen. Sah beim Gegentreffer nicht optimal aus, als er Ryerson ziehen ließ. Note: 3,0

Exequiel Palacios (bis 79.): Auch er mit einigen starken Zuspielen und quasi überall auf dem Platz. Defensiv mit einigen wichtigen Zweikämpfen, offensiv mit Vorstößen, wenngleich glücklos im Abschluss. Hatte einen gefährlichen Ballverlust vor dem eigenen Sechzehner. Note: 3,0

Alejandro Grimaldo: War gut eingebunden und setzte seine Mitspieler mit ein paar feinen Bällen in Szene. Hatte gleichzeitig aber auch eine Streuung in seinen Szenen – sowohl in der Qualität seiner Abschlüsse als auch der Flanken (0/16 angekommen). Note: 3,5

Jonas Hofmann (bis 64.): Durchaus mit einigen im Ansatz vielversprechenden Aktionen, allerdings blieb es dann meist auch beim Ansatz, weil Stringenz und Zug zum Tor fehlten. Note: 4,0

Florian Wirtz: Hatte lange einen schweren Stand, weil der Gegner die Räume extrem dichthielt. Kam mit der Zeit aber immer besser in Szene und fand gute Lösungen auf engem Raum. Hier und da etwas zu verspielt und hinten raus nicht mit dem gewünschten Output. Note: 3,5

Victor Boniface: Bewies in einigen Szenen sein feines Füßchen, wobei er gegen die starke Dortmunder Defensive einen schweren Stand hatte – bis zur 79. Spielminute, als der  Nigerianer goldrichtig stand und den entscheidende Ausgleich erzielte. Note: 2,5

Einwechslungen bei Bayer 04

Amine Adli (64. für Hofmann): Konnte dem Spiel nicht seinen Stempel aufdrücken. Setzte sich offensiv einmal stark im Kopfballduell durch und gab damit eine Torschussvorlage für Boniface. Note: 4,0

Patrik Schick (79. für Palacios): Gab unmittelbar nach seiner Einwechslung den Assist für Boniface, dennoch: keine Bewertung.

Bayer-Noten von Michael Bojkov

Bayer 04 vs. BVB

(Photo by INA FASSBENDER/AFP via Getty Images)

BVB: Torschütze Ryerson geht voran

Gregor Kobel: In der ersten Hälfte aufgrund der diszipliniert verteidigen Vordermänner kaum einmal wirklich geprüft. Die Versuche von Xhaka und Grimaldo hielt er jeweils im Nachfassen. Nach dem Seitenwechsel mehr im Blickpunkt, unter anderem bei der Parade gegen Wirtz (68.). Beim Gegentor machtlos. Note: 2,5

Marius Wolf: Rückte für den erkrankten Bensebaini in die Startelf und wusste durchaus zu überzeugen. Seine Seite geriet trotz der Präsenz von Grimaldo nur selten in Bedrängnis. Beim aberkannten Treffer von Wirtz war Wolf jedoch unaufmerksam. Beim 1:1 kam er zu spät gegen Boniface. Dafür gefiel er gerade vor der Pause mit dem ein oder anderen klugen Ball durchs Zentrum. Note: 2,5

Mats Hummels: Ging aus den Duellen mit Boniface fast ausschließlich als Sieger hervor. Gefiel zudem mit einem hervorragenden Stellungsspiel sowie passendem Timing beim Vorwärtsverteidigen. Hinzu kamen viele klärende Aktionen, wie etwa bei der Palacios-Chance (62.). Nachdem Schlotterbeck ausschied, musste Hummels auf die linke Innenverteidigerposition weichen und agierte etwas wackliger. Beim Ausgleich verschätzte er sich komplett und öffnete den Raum für Schick. Note: 2,5

Nico Schlotterbeck: Vogelwilder Fehlpass bei eigenem Freistoß (18.), ansonsten aber stabil, gerade in den Zweikämpfen. Zudem mit gutem Stellungsspiel bis zu seinem verletzungsbedingten Ausscheiden in Minute 64. Note: 3,0

Julian Ryerson (bis 64.): Schaltete sich, wenn es möglich war, offensiv mit ein, was belohnt wurde mit seinem Tor zum frühen 0:1. Defensiv gab der Norweger über weite Strecken eine starke Figur ab und ließ Frimpong kaum zur Entfaltung kommen. Note: 2,o

Emre Can: Hauptsächlich mit Defensivarbeit beschäftigt, dabei mit teils überflüssigen Fouls. Sein Einsteigen gegen Palacios hätte auch mit Elfmeter geahndet werden können (61.). Im eigenen Ballbesitz nur selten eine Hilfe. Sein katastrophaler Ballverlust am Sechszehner hätte fast schon früher zum Ausgleich geführt. Note: 4,5

Marcel Sabitzer: Am 0:1 entscheidend mitbeteiligt, indem er den Ball im Fallen mit der Hacke auf Füllkrug weiterleitete. Ansonsten defensiv gebunden, befand sich häufig auf einer Höhe mit den beiden Innenverteidigern. Mit hoher Laufbereitschaft, aber dafür mit Schwächen im Passspiel. Note: 3,0

Julian Brandt: Viel unterwegs, aber offensiv gerade in Hälfte eins kaum präsent. Leitete zudem mit einem Querschläger eine Möglichkeit für Xhaka ein (21.). Nach dem Seitenwechsel etwas aktiver, stecke etwa präzise für Bynoe-Gittens durch. Letztlich kein Spiel für ihn, da sich der BVB hauptsächlich in der eigenen Spielhälfte befand. Note: 4,0

Marco Reus (bis 84.): Öffnete mit seinem Lauf in die Tiefe den Raum für Ryerson, der schließlich zum 0:1 einnetzte. Hinzu kamen noch gelegentliche helle Momente, wie etwa eine Hackenablage auf Sabitzer. Ansonsten war aber auch er fast ausschließlich mit dem Verteidigen des eigenen Tores beschäftigt, wozu er mit hoher Einsatzbereitschaft auch beitrug. Note: 3,0

Jamie Bynoe-Gittens (bis 64.): Holte die frühe Gelbe Karte für Frimpong heraus. Setzte sonst nur wenig Akzente, bei seiner potenziellen Großchance wurde er von Kossounou abgelaufen. Dafür unterstützte der Youngster Ryerson hervorragend, sodass Frimpong kaum einmal gefährlich in Erscheinung trat. Nach 64 Minuten durch Adeyemi ersetzt. Note: 3,5

Niclas Füllkrug: Fantastische Ablage auf Ryerson, der daraufhin eiskalt zum 0:1 vollendete. Ansonsten hatte der Angreifer einen schweren Stand. Viele langen Bälle flogen in seine Richtung, zumeist befand sich Tah im Rücken und Schiedsrichter Siebert war ihm in den Zweikämpfen nicht gerade wohl gesonnen. Kam zu zwei Möglichkeiten, wobei er den Kopfball in der Nachspielzeit auch schon mal im Tor unterbrachte. Note: 3,0

Einwechslungen beim BVB

Antonios Papadopoulos (ab 64.): Wurde nach dem Schlotterbeck-Ausfall ins kalte Wasser geworfen. War aber in seinem erst vierten Bundesliga-Spiel keineswegs nervös, fügte sich gut ein, gewann den Großteil seiner Zweikämpfe und hätte mit einer tollen Spieleröffnung beinahe noch den Siegtreffer in der Nachspielzeit eingeleitet. Note: 2,5

Karim Adeyemi (ab 64.): Engagiert aber glücklos nach seiner Einwechslung. In der Entscheidungsfindung bei Kontersituationen mangelte es erneut, sein Faller in Minute 72 sorgte nach dem Spiel für Aufregung, reichte aber nicht für einen Elfmeter. Vor dem Ausgleich nur halbherzig im Zweikampf mit Kossounou. Note: 4,5

Thomas Meunier (ab 84.): Hätte beinahe noch den Siegtreffer durch Füllkrug vorbereitet. Keine Bewertung.

BVB-Noten von Yannick Lassmann

(Photo by Christof Koepsel/Getty Images)


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