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Gladbach: Es geht was gegen Bayern

23. November 2017 | Spotlight | BY Manuel Behlert

Am Samstagabend empfängt die Borussia aus Mönchengladbach den FC Bayern München zum Topspiel in der Bundesliga. Die Borussia ist auf einem aufsteigenden Ast, spielte zuletzt weitgehend stabil und untermauerte die internationalen Ambitionen. Beim FC Bayern läuft es sportlich wieder rund, aber der Rekordmeister hat mit vielen Verletzungssorgen zu kämpfen. Doch nicht nur deswegen geht etwas für die Hecking-Elf. 

Natürlich spielen die Verletzungen eine Rolle, Bayern wird aller Voraussicht nach nicht einmal den Kader komplett auffüllen können, Kwasi Wriedt musste bereits nachreisen, nachdem Thiago und Robben ausfallen werden.

Keine schlechte Bilanz

In den letzten 6 Aufeinandertreffen im Borussia-Park konnten die Gladbacher immerhin zweimal gewinnen, spielte zweimal Remis und verlor zwei Spiele. Davor gab es gar 4 Unentschieden in Folge. Bei der Borussia tut sich der FC Bayern häufig schwer, deutliche Siege sind eher Mangelware. Und Dieter Hecking weiß, wie er die Vorzüge einer funktionierenden Offensive gegen Bayern nutzen kann, das gelang ihm bereits in Wolfsburg mitunter. Und die Angreifer der Gladbacher sind in Form, allen voran Stindl und Doppeltorschütze Raffael, die in Berlin überzeugten.

(Photo by Boris Streubel/Bongarts/Getty Images)

Gegen einen angeschlagenen Gegner wird die Borussia hochmotiviert sein. Dieter Hecking wird sein Team darauf einstellen, dass die Bayern wohl etwas defensiver agieren werden, alleine schon deswegen, weil kaum ein Offensivspieler zur Verfügung stehen wird. Die Borussia ist nun seit 4 Pflichtspielen ungeschlagen und wirkt zurzeit recht stabil, allerdings ließ man auch in Berlin in einigen Phasen zu viel zu. Ein Thema, das Hecking definitiv angehen muss, um in den kommenden Wochen weiterhin Erfolge zu feiern.

Wie sehr fordert Bayern die Defensive?

Manuel Neuer, Franck Ribery, Arjen Robben und Thiago fallen definitiv aus, Rafinha, Thomas Müller, David Alaba und Kingsley Coman stehen zumindest auf der Kippe. Eine Offensive aus Bernat, Tolisso, James und Lewandowski ist weit vom Optimum entfernt, möglicherweise spielt der FCB in Gladbach ohne echten Flügelspieler und mit Friedl in der Startelf. Gladbach ist in der Defensive anfällig, kassierte 21 Gegentreffer und wird versuchen die Hintermannschaft zu stabilisieren.

(Photo by EMMANUEL DUNAND/AFP/Getty Images)

Vielleicht fehlen dem FC Bayern die Automatismen, aber die individuelle Klasse ist natürlich vorhanden und möglicherweise werden neben Wriedt auch noch Spieler wie Alaba oder Müller nachreisen, Coman, der aufgrund von Schmerzen im Abschlusstraining in der Königsklasse passen musste, blieb ohnehin bei der Mannschaft und wird noch einmal getestet. Beim FC Bayern wird es also vor allem auf den mentalen Aspekt ankommen. Die Borussia ist ausgeruht, wird Bayern ähnlich aggressiv entgegentreten wie Anderlecht am Mittwoch und versuchen den Tabellenführer zu Fehlern zu zwingen. Wenn die Chancenverwertung gut ist, könnte erneut vor heimischem Publikum etwas zählbares gegen den Favoriten herausspringen.

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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