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Nach 2:5 – Koeman vor dem Aus?

22. Oktober 2017 | Spotlight | BY Manuel Behlert

Ja, der FC Everton musste vor der Saison Romelu Lukaku abgeben. Aber: Die „Toffees“ verpflichteten Keane, Pickford, Martina, Sigurdsson, Vlasic, Klaassen, Rooney und Sandro Ramirez, verfügen über einen namhaften Kader, der viele Möglichkeiten für Trainer Ronald Koeman bieten sollte. Doch dieses Potenzial bringt die Mannschaft nicht auf den Platz. Nach 9 Spielen steht man mit einem Torverhältnis von -11 und 8 Punkten auf Platz 18 der Tabelle.

Das 2:5 am heutigen Sonntag vor heimischer Kulisse gegen Arsenal war der nächste Rückschritt. Und zu Beginn dieser englischen Woche mit Arsenal in der Liga, Chelsea im Pokal und dem Auswärtsspiel bei Leicester in der Premier League könnte die Stimmung nun kaum schlechter sein.

Verein hielt zuletzt zu Koeman

In den letzten Wochen hielt der Verein zu Koeman, sprach ihm das Vertrauen aus. Und dieses Vertrauen spürte der Trainer auch selbst, er konnte in Ruhe arbeiten und wollte der Mannschaft neues Selbstvertrauen verleihen. In den Anfangsminuten wurde Everton von Arsenal dominiert, ehe man Druck auf Xhaka ausübte und nach einem Ballgewinn in Führung ging. In der Phase nach dem 1:0 spielte Everton ordentlich, hatte einige gute Ballgewinne, aber ein Brustlöser war dieses Tor mitnichten.

(Photo by Matthew Lewis/Getty Images)

Zur Halbzeit stand es 1:1, Arsenal hatte ein Torschussverhältnis von 17:3 (!), Everton war nicht einmal 30 % der Spielzeit am Ball. Und Arsenal, das zwar eines seiner besten Saisonspiele absolvierte, ist zurzeit auch kein unschlagbarer Gegner. Die Gedanken, die im Hinterkopf der Verantwortlichen wohl auch schon zuletzt eine Rolle gespielt haben, werden sich nun intensivieren. Wie geht man beim FC Everton nun mit der Situation um? Ist eine Trainerentlassung vor dem Chelsea-Spiel im tendenziell unwichtigen EFL-Cup sinnvoll? Soll ein Interimstrainer für Chelsea und Leicester übernehmen? Es gibt viele Fragen zu klären.

Zwei realistische Möglichkeiten

Einen neuen, externen Trainer findet man in den kommenden 2-3 Tagen wohl nicht. Konkrete Gespräche müssen geführt werden und es ist eher unwahrscheinlich, dass es bereits eine Kontaktaufnahme gab. Daher gibt es derzeit zwei Szenarien, die eine Rolle in den Gedanken des Klubs spielen könnten. Einerseits könnte man Koeman ein Schicksalsspiel gegen Leicester am Wochenende gewähren. Das Chelsea-Spiel im Pokal außen vor gelassen ist das Spiel gegen die „Foxes“ womöglich schon richtungsweisend. Verliert man hier oder entspricht die Leistung nicht den Vorstellungen, droht danach die Entlassung.

Die andere Möglichkeit könnte sein, Koeman nun von seinem Amt zu entbinden, den viel zitierten „Trainereffekt“ zu nutzen und die vorhandene Blockade zu lösen. Für die kommenden 2 Spiele könnte ein Interimscoach übernehmen, während die Suche nach einem neuen Coach intensiviert werden kann. Die „BBC“ bringt bereits schon einen Namen ins Spiel. Und dieser Trainer ist ein alter Bekannter, nämlich David Moyes. Der Schotte war bereits von 2002-2013 Coach bei den „Toffees“ und galt dort als unangefochten. Konkrete Hinweise auf ein Engagement gibt es aber noch nicht. Und entlassen ist Koeman ebenfalls noch nicht.

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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