„Jede Woche diskutieren wir, aber es ändert sich nichts“- Die Stimmen zur Bundesliga

16. März 2024 | News | BY Till Gabriel

Fünf Spiele fanden am Samstagnachmittag in der Bundesliga statt. Während der FC Bayern nach Rückstand auch in Darmstadt deutlich gewann, muss Wolfsburg-Trainer Niko Kovac nach der nächsten Niederlage mehr denn je um seinen Job bangen. Einmal mehr standen zudem einige strittige Schiedsrichterentscheidungen im Fokus.

Bundesliga: „Unterschiedsspieler“ – Neuer adelt Musiala

Am Ende wurde es doch wieder deutlich. Trotz einer zwischenzeitlichen Führung unterlag Schlusslicht Darmstadt 98 dem FC Bayern mit 2:5. Trainer Torsten Lieberknecht konnte der Niederlage jedoch auch etwas Positives abgewinnen: „Es war total wichtig, dass wir uns als Team gespürt haben, dass wir weiterhin an das große Ziel glauben. Wir wollten heute etwas zeigen, wollten uns bei den Fans bedanken, das haben wir vor und nach dem Spiel auch gemacht. Die Fans haben eine Mannschaft gesehen, die nicht in dieser Höhe hätte verlieren müssen.“

„Ich bin glücklich über den Sieg heute. Wir sind an unserem Spielstil drangeblieben, sind auch nach dem Rückstand konsequent geblieben. Dann haben wir auch Unterschiedsspieler auf dem Platz, wie Jamal, das ist für die Gegner schwer zu verteidigen, auch wenn sie tief stehen“, ordnete Manuel Neuer den Auftritt des FC Bayern ein, auch wenn ihn die Gegentore wurmten: „Die Gegentore ärgern mich, das ist zu viel, das müssen wir analysieren. Es sind insgesamt zu viele Gegentreffer für uns.“

 



Angesprochen auf seine Rückkehr in die Nationalmannschaft vermied Neuer eine Kampfansage an Marc-André ter Stegen im Duell um den Platz zwischen den Pfosten: „Ich werde meine Leistungen bringen und dann trifft der Trainer eine Entscheidung. Alles entspannt.“

Mainz 05 sendete im Abstiegskampf mit dem 2:0 gegen Bochum ein wichtiges Lebenszeichen. Jonathan Burkardt schwang sich mit seinem Doppelpack zum Matchwinner auf. Das erste Tor erzielte der Stürmer per Strafstoß. Der sorgte nach Abpfiff für Diskussionen. Bochum-Verteidiger Bernardo, der Jae-Sung Lee elfmeterreif gefoult haben soll, konnte es nicht fassen, dass der Unparteiische auf den Punkt zeigte: „Das war kein Elfmeter, ich berühre den Ball.“ „Immer das gleiche. Jede Woche diskutieren wir, aber es ändert sich nichts. Da muss man nichts mehr zu sagen“, ärgerte sich auch VfL-Kapitän Anthony Losilla am Sky-Mikrofon. Doppel-Torschütze Burkardt freute sich lieber über die drei Punkte: „Zwei Tore schießt man nicht alle Tage. Als Mannschaft können wir mitnehmen, dass wir diesen Kampf so angenommen haben. Es war kein Spiel, das schön anzusehen war.“

Bundesliga: Musiala überragt gegen Darmstadt

(Photo by Alex Grimm/Getty Images)

Auch bei Union Berlins 2:1 über Werder Bremen stand der VAR im Fokus. „Es war ein schweres Spiel. Wir hatten nicht viele Chancen. In der ersten Hälfte haben wir gut verteidigt und unsere Aktionen mit dem Ball waren okay. Wir haben das Spiel dann in der zweiten Halbzeit innerhalb von zwei Minuten verloren“, blickte Bremen-Verteidiger Milos Veljkovic auf die Niederlage in der Hauptstadt zurück. Beim ersten Tor des Spiels versperrte Benedict Hollerbach Werder-Keeper Michael Zetterer die Sicht – aus Abseitsposition. Der Treffer zählte und brachte Ole Werner in Rage: „Ich beschwere mich selten, aber in diesem Fall, sorry.“ Selbst Union-Kapitän Christopher Trimmel gab bei Ansicht der TV-Bilder zu, dass „sich gewisse Dinge verändern müssen“, denn: „Da hätte man einschreiten müssen.“

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Der VfL Wolfsburg haderte beim 1:3 gegen Augsburg ebenfalls mit dem Schiedsrichter. Beim Stand von 1:0 für die Wölfe wurde Torschütze Patrick Wimmer wegen einer angeblichen Notbremse des Feldes verwiesen. Schiedsrichter Timo Gerach erklärte seine Entscheidung nach der Partie: „Der Spieler kann schießen und wird zu Fall gebracht. Natürlich habe ich mich mit Felix (Brych, Videoassistent) ausgetauscht. Es war eine harte Entscheidung.“ Wolfsburgs Kapitän Maximilian Arnold widersprach vehement: „Das ist ein Foul, klar, kein Thema. Ich bin enttäuscht, aber bewerte das neutral. Das ist keine rote Karte. Das war heute spielentscheidend.“

Durch die erneute Pleite wackelt Niko Kovacs Trainerstuhl mehr denn je. „Wir werden das intern besprechen. Irgendwann müssen Ergebnisse kommen“, vermied Geschäftsführer Marcel Schäfer ein Bekenntnis zu Kovac. Auch der Kroate selbst, klang wenig optimistisch: „Ich weiß, dass die Jungs alles geben, aber wir haben das Glück nicht auf unserer Seite. Ich weiß aber auch, dass wir zu wenig Punkte haben.

Borussia Mönchengladbach verspielte beim 1:1 gegen Heidenheim einmal mehr Punkte nach einer Führung. 27 Zähler ließ das Team von Gerardo Seoane bereits trotz Vorsprung liegen. „Wir sind nicht zufrieden, wie wir in der zweiten Halbzeit aufgetreten sind. Wir sind auch nicht glücklich, wie die Saison verläuft. Das ist immer noch der Umbruch, wir müssen ein neues Gladbach erschaffen“, so der Schweizer. Robin Hack hatte das 1:0 für die Fohlen erzielt und analysierte, dass seine Mannschaft von dem schwungvollen Beginn der Heidenheimer in der zweiten Hälfte auf dem falschen Fuß erwischt wurde und „aus dem Loch nicht mehr rausgefunden“ zu haben. Heidenheims Bald-Nationalspieler Jan-Niklas Beste blickte auf eine bewegte Woche zurück: „Das war schon viel, auch medial. Heute habe ich versucht alles rauszuhauen und ich glaube, das habe ich auch geschafft.“

(Photo by Neil Baynes/Getty Images)


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