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90PLUS » Wie der falsche BVB-Ansatz den Bayern-Sieg begünstigte
Bundesliga

Wie der falsche BVB-Ansatz den Bayern-Sieg begünstigte

Manuel Behlert
19.03.24, 12:52
Manuel Behlert
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BVB
(Photo by Stuart Franklin/Getty Images)

Der FC Bayern gewann am Samstagabend das Topspiel im Signal Iduna Park mit 4:0. Überraschend war die Deutlichkeit, ging der Rekordmeister doch personell sehr angeschlagen in die Partie. Mit seinem Ansatz hatte der BVB einen beträchtlichen Anteil am Endresultat. 

Für den Gast aus München war die hohe Aggressivität in der Anfangsphase gepaart mit dem eigenen Tempo, das gut in Szene gesetzt wurde, entscheidend. Doch was waren die Gründe, warum der BVB den FC Bayern nicht vor Probleme stellen konnte?

Der BVB wählte den falschen Ansatz

Im Topspiel am Samstagabend triumphierte der FC Bayern mit 4:0 in Dortmund. Es war ein Ergebnis, mit dem vorher nicht zu rechnen war. Klar, der Rekordmeister war nach dem Pokalaus in Saarbrücken wütend, ging aber auch auf einigen Positionen auf dem Zahnfleisch. Gleich drei Spieler, die nicht vollends fit waren, standen auf dem Platz. Zudem produzierte der FCB in der Saison vorher zahlreiche Fehler, wenn er unter Druck gesetzt wurde. Es gab also Ansatzpunkte für den BVB. Doch die Taktik und die Herangehensweise in diesem Spiel warf Fragen auf.

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Natürlich hatte das frühe Gegentor Auswirkungen auf die Psyche der Mannschaft, aber der BVB begann schon in den ersten Sekunden hektisch, verlor die Zweikämpfe. Dabei hatte Dortmund den Kader doch auch dahingehend ausgerichtet, mehr dagegenhalten zu können. Das war aber nicht der eine, entscheidende Faktor. Denn Bayern ging wie erwähnt mit einigen angeschlagenen Spielern in das Duell, Dayot Upamecano musste beispielsweise nach einer knappen Stunde raus, wurde durch den jungen Aleksandar Pavlovic ersetzt. In einem offenen Spiel hätte die Zeit für den Gastgeber gesprochen.

Doch statt von Beginn an zu versuchen, den Ball laufen zu lassen, einen FC Bayern, der in einigen Phasen tiefer stand als sonst, laufen zu lassen, verstrickte sich der BVB in seiner Hektik viel zu häufig in Situationen, die in einem Ballverlust resultierten. Es herrschte keine Spielkontrolle, nach Ballgewinn wurde versucht, das Feld schnell zu überbrücken, was einem aufmerksamen Gast aus München in die Karten spielte. Statt den Rekordmeister systematisch müde zu spielen und eine Geduld an den Tag zu legen, die Dortmund bisher in dieser Saison bewies, ging man einen offenen Schlagabtausch in der Anfangsphase ein, den man gegen hochmotivierte Gäste nur verlieren konnte.

BVB-Fehler bleiben auch nach Bayern-Beruhigung präsent

Der FC Bayern ging von Beginn an Risiko, wollte die Dinge früh in die eigene Richtung drehen und lag damit komplett richtig. Dortmund wurde kalt erwischt, fand keinen Schlüssel gegen das aggressive Spiel und das hohe Tempo, doch nach der Anfangsphase beruhigte der Rekordmeister, wohlwissend, dass er dieses Tempo nicht wird halten können, die Partie zunehmend. Der BVB erhielt mehr Spielanteile, hatte mehr Ballbesitzmomente. Aber machte weiterhin die gleichen Fehler, die er schon in der Anfangsphase machte. Der Ball war zu schnell Weg, die Angriffe waren unsauber, die Pässe entweder etwas zu knapp oder etwas zu weit, Verlagerungen waren nicht präzise genug und schwer zu kontrollieren. Statt den Gegner laufen zu lassen musste Dortmund in Halbzeit 1 nicht nur mehr Kilometer abspulen, sondern auch zu viele lange Sprints gehen.

Kane Bayern Bundesliga BVB
(Photo by INA FASSBENDER/AFP via Getty Images)

Auffällig war, dass sich auch Spieler wie Julian Brandt oder Marco Reus, eigentlich feine Techniker, von der Grundproblematik im Spiel anstecken ließen. Der zweite Schritt und zweite Pass wurde nicht selten vor dem ersten gespielt, dadurch entstand nicht einmal eine wirkliche Druckphase, abgesehen von der 55. bis vielleicht 62. Spielminute, in denen Bayern häufiger zu Befreiungsschlägen greifen musste. Statt geduldig zu spielen und die Angriffe entsprechend vorzubereiten verfiel der BVB aber wieder in unsaubere Phasen, Trainer Edin Terzic hatte keine Lösung parat, auch die Wechsel verpufften. Entsprechend konsterniert war der Coach nach dem Spiel.

„Wenn sie die Wucht entwickeln, wird es schwer. Sie waren in allen Phasen überlegen. Wie sie 1-gegen-1-Duelle angenommen haben, wie sie den Ball verteidigt haben. Das darf uns nicht passieren, es ist wiederholt passiert. Wir wollen uns schnell verbessern und das ab Dienstag schon wieder in Angriff nehmen.“, so der ratlose Terzic. Es sind Worte, die man nach Spitzenspielen häufiger hörte. Es bleibt abzuwarten, ob dieses Spiel nun als Lerneffekt für den gesamten BVB dient.

(Photo by Stuart Franklin/Getty Images)

 

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