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Kopf hoch, BVB: Das macht Mut für die Zukunft

27. Mai 2023 | Spotlight | BY Manuel Behlert

Borussia Dortmund hatte am letzten Spieltag die große Chance, den Meistertitel zu feiern. Doch für den BVB reichte es nicht. Weil die Mannschaft von Trainer Edin Terzic nur 2:2 gegen Mainz 05 spielte und der FC Bayern kurz vor dem Ende der Partie durch Jamal Musiala das 2:1 erzielte. Die Enttäuschung in Dortmund ist groß, die Chancen für die Zukunft sind es aber auch. 

Der BVB nach dem 34. Spieltag: Enttäuschung pur

Wenn Borussia Dortmund als Tabellenführer in den letzten Spieltag geht und am Ende der FC Bayern jubelt, kann man beim BVB natürlich nicht zufrieden sein. Die Chance war groß, der Gegner aus Mainz in den letzten Wochen von der Rolle. Die Gastgeber gewannen zuletzt Heimspiel um Heimspiel, das auch noch souverän. Und der Rekordmeister aus München patzte in vielen Partien. Alles war angerichtet, um eine gute Saison, eine grandiose Rückrunde zu krönen.



Die Weiterentwicklung unter Edin Terzic, die Krebserkrankung, Heilung und das Comeback von Sebastien Haller, junge Spieler, die den nächsten Schritt machten, ein Mats Hummels, der in den letzten Wochen zu alter Stärke fand und die Mannschaft lenkte und viele gute Momente: Ein Titel hätte die Geschichte dieser Saison rundgemacht. Der BVB holte einen großen Rückstand auf den FC Bayern auf und war in den letzten Wochen in den entscheidenden Momenten oft da, so zum Beispiel letzte Woche in Augsburg, als der Bayern-Patzer genutzt wurde. Entsprechend groß ist die Leere und die Enttäuschung.

Das macht dem BVB Mut für die Zukunft

Es wird dauern, die Erlebnisse rund um diesen letzten Spieltag abzuschütteln. Vor allem für die jungen Spieler, die vielleicht zum ersten Mal diese große Titelchance vor Augen hatten, wird es aber auch lehrreich sein. Es ist an diesem Samstag aber auch nicht alles schlecht. Die Enttäuschung und die Trauer dürften in absehbarer Zeit einer gewissen Hoffnung weichen. Denn der BVB hat in dieser Saison, speziell in der Rückrunde, ein anderes Gesicht gezeigt als in den letzten Jahren. Mehr Stringenz im eigenen Spiel, mehr Qualität von der Bank und mehr Flexibilität auf dem Platz: Das waren Markenzeichen der Dortmunder Mannschaft im Jahr 2023.

Darauf lässt sich aufbauen. Mit Terzic, der den Verein lebt wie kaum ein Trainer zuvor. Mit Neuzugängen, die in den letzten Transferperioden durchaus gut einschlugen. Und mit einem Sebastian Kehl, der in seiner Position reifer wird, die Kaderplanung sehr akribisch angeht und schon die ersten Spieler an der Angel hat. Edson Alvarez von Ajax soll kommen, Ramy Bensebaini aus Mönchengladbach ebenfalls. Es dürfte nur der Anfang sein, denn der voraussichtliche Abgang von Jude Bellingham wird eine dreistellige Millionensumme in die Kassen spülen.

BVB Bellingham

(Photo by Lars Baron/Getty Images)

Borussia Dortmund, das zeigte diese Saison, ist näher an den FC Bayern herangekommen. Und manchmal sind es nur vier, fünf bessere Entscheidungen als beim Kontrahenten, um diese Lücke weiter zu schließen. Die Basis im Kader kann sich sehen lassen, die nächsten Transfers müssen sitzen. Eine Spielidee wird mehr und mehr erkennbar, das technische Niveau ist hoch. Es gibt keinen Grund, daran zu zweifeln, dass der BVB noch einen oder zwei Schritte in petto hat, selbst ohne einen Spieler wie Bellingham, wenn die Breite insgesamt noch verstärkt wird.

Und dann wäre da ja noch der Meister. Ein Meister, der eher für Chaos als für Kontinuität stand. Ein Meister, der in dieser Saison nicht nur den Trainer entließ, sondern bei dem auch parallel zu den Feierlichkeiten der Mannschaft offiziell wurde, dass Hasan Salihamidzic und Oliver Kahn im Sommer von ihren Aufgaben entbunden werden. Es gibt keine Garantie, dass die Dinge in München in der neuen Saison besser laufen. Der BVB wollte da sein, wenn Bayern etwas anbietet. In dieser Saison hat das oft funktioniert, am letzten Spieltag nicht. Trotzdem bleibt zu konstatieren: Kopf hoch, BVB. Es kann etwas zusammenwachsen.

(Photo by Lars Baron/Getty Images)

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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