DFB-Pokal-Vorschau: Streich will den FC Bayern ärgern, richtungsweisendes Duell in Leipzig

4. April 2023 | Vorschau | BY Manuel Behlert

Am Dienstag und Mittwoch findet das Viertelfinale im DFB-Pokal statt. Vier Spiele stehen also an, Brisanz ist in jedem Duell geboten. Und einige Topklubs sind noch vertreten, 

SGE gegen Union: Traum vom DFB-Pokalsieg

Eintracht Frankfurt ist eines der Teams, die den DFB-Pokal in den letzten Jahren gewinnen konnten. Die Hessen wollen auch in dieser Saison versuchen, das Endspiel zu erreichen, müssen dabei aber einen absolut unangenehmen Gegner aus dem Weg räumen. Der FC Union ist Dritter in der Bundesliga und wirkt derzeit wieder sehr stabil, gewann im Gegensatz zu den Hessen die Generalprobe am Wochenende. Die Vorzeichen deuten also ein wenig in Richtung Union, auch wenn das etwas zu einfach wäre. Denn Frankfurt ist noch immer eine Heimmacht, die besonders an diesen speziellen Abenden in K.O.-Spielen gemeinsam mit ihren Fans eine ganz besondere Atmosphäre kreieren kann.

 



„Wir sind mit unseren Ergebnissen der letzten Wochen nicht zufrieden und dürfen auch nicht zufrieden sein. Für mich ist ganz wichtig: Die Leistungskurve zeigt nach oben, jetzt kommt der Endspurt in der Bundesliga und im Pokal“, zeigte sich Eintracht-Coach Oliver Glasner (48) vor dem Spiel gegen die Köpenicker zuversichtlich. Frankfurt weiß, dass es um Nuancen gehen wird. Union kann fußballerisch zwar nicht mithalten, setzt dafür aber auf Kompaktheit und Physis. Die Hessen müssen vor allem im Kreativbereich dafür sorgen, dass die Chancen bestmöglich vorbereitet werden. Anschließend kommt es „nur“ noch auf die Effizienz an, die gegen Bochum das Kernproblem war.

Tuchels zweiter „Streich“ beim FC Bayern?

Mit Spannung wurde das erste Spiel von Thomas Tuchel (49) beim FC Bayern München erwartet. Gegner war der BVB, es gab einen 4:2-Sieg, aber auch noch viel Luft nach oben. Das sprach der Neu-Coach auch gleich ausführlich nach dm Spiel an. Die Ballverluste seien ein Problem, auch die schlecht ausgespielten Konter müssen verbessert werden. Gegen Freiburg muss die Präzision auf jeden Fall stimmen, denn die Breisgauer sind an einem guten Tag ein sehr unangenehmer Gegner. Allerdings schafft es der SCF in München oft nicht, den Rekordmeister so zu ärgern wie im eigenen Stadion. Außerdem fehlte Freiburg zuletzt ein wenig die Energie, denn die Dreifachbelastung ist das Team einfach nicht gewohnt. Trotzdem kündigte der Trainer an, dass sein Team in München „nichts zu verschenken“ habe.

Tuchel

(Photo by MICHAELA REHLE/AFP via Getty Images)

Am Wochenende beim 1:1 gegen Hertha BSC zeigte sich Freiburg phasenweise von seiner guten Seite. Ein Standardtor von Vincenzo Grifo (28) war natürlich wieder dabei, allerdings fehlte es an der Frische. Das ist etwas, das dem FC Bayern in dieser Phase nicht passieren darf. Eine englische Woche folgt auf die nächste, nach dem Pokalspiel geht es direkt zum „Rematch“ nach Freiburg, anschließend kommt zweimal Manchester City. Tuchel betonte trotzdem, dass auf die große Rotation verzichtet wird. Jetzt geht es darum, Automatismen zu generieren. Und ein gutes Gefühl nach dem ersten „Streich“ gegen den BVB.

Nürnberg mit schwerer Vorbereitung, Stuttgart mit neuem Coach

Der 1. FC Nürnberg ist der einzige Zweitligist, der noch im Wettbewerb vertreten ist. In der Liga haben die Franken bisher aber nicht gut performt. Auf Platz 13 ist der FCN aktuell zu finden, zuletzt gab es eine Niederlage gegen Darmstadt. Der Vorsprung auf Platz 16 beträgt nur drei Punkte, für die Franken steht also in der Restsaison noch der Abstiegskampf auf dem Programm. Da ist der DFB-Pokal eine willkommene Abwechslung, bei der die Nürnberger darauf hoffen können, dass eine Überraschung gelingt. Denn immerhin ist das Team von Trainer Dieter Hecking (58) zuhause etwas stärker einzuschätzen als in der Fremde.

Alles rund um den deutschen Fußball findet ihr hier 

Doch die Vorbereitung auf das Spiel wird nicht ganz einfach. Der VfB Stuttgart hat nämlich gerade am Montag den Trainer gewechselt. Sebastian Hoeneß (40) betreut den Klub nun an der Seitenlinie und niemand weiß so richtig, welche personellen Veränderungen er vornehmen wird. Bisher bevorzugte Hoeneß in seiner Karriere weitgehend eine Formation mit einer Dreierkette, der Kader gibt das auch her. Aber viel mehr gibt es an Anhaltspunkten einfach nicht. Zudem wird es ohnehin von Bedeutung sein, dass der Trainer sein Team mental erreicht, denn aus den letzten fünf Spielen gab es vier Niederlagen und keinen einzigen Sieg.

Wie verkraftet der BVB den Schock vom Samstag?

RB Leipzig, Pokalsieger der letzten Saison, trifft am Mittwoch zuhause auf Borussia Dortmund. Eigentlich könnte das ein großes Spiel werden, wäre da nicht die schlechte Stimmung auf beiden Seiten. Bei RB Leipzig läuft es momentan überhaupt nicht, am Wochenende wurde mit 0:3 gegen Mainz 05 verloren. Dabei war die Leistung alles andere als ideal, die Niederlage kam nicht durch Pech zustande, sondern weil Leipzig einfach das schlechtere Team war. Nach dem Aus in der Königsklasse scheint die Luft etwas raus zu sein.

Die Bilanz des BVB im Kalenderjahr 2023 liest sich sehr ordentlich, nur zwei Spiele wurden verloren. Diese aber blöderweise bei Chelsea, was das Aus in der Champions League bedeutete, und im Topspiel am Wochenende gegen den FC Bayern. Mutig war der BVB angereist, aber nach 25 Minuten waren beim Stand von 0:3 alle Träume passé. Zudem fällt auch noch Nico Schlotterbeck (23) länger aus. Ist das ein Schock für den BVB, der nicht zu verdauen ist? Das wird sich zeigen, generell reagierte die Elf von Trainer Edin Terzic (40) in den letzten Wochen immer relativ gut auf schwächere Momente. Das wird auch in Leipzig gefragt sein. Ein Sieg dort wäre gleichzusetzen mit einem Zeichen, auch an die Konkurrenz in der Bundesliga.

(Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


Ähnliche Artikel