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Brillantes IV-Pärchen beim BVB, 6x Note 5 für desaströsen FC Bayern – Die Einzelkritik

30. März 2024 | Spotlight | BY 90PLUS Redaktion

Ein gut eingestellter BVB mit einem herausragenden Innenverteidiger-Pärchen feiert ein 2:0 und den ersten Bundesliga-Erfolg in München seit April 2014. Beim FC Bayern fehlte es an allen Ecken und Enden. Die Einzelkritik zum Topspiel.

Einzelkritik zum Auswärtssieg des BVB beim FC Bayern

Zum ersten Mal seit knapp zehn Jahren konnte Borussia Dortmund einen Auswärtssieg in der Bundesliga beim FC Bayern einfahren. Die Elf von Edin Terzic startete hellwach in die Partie und konnte durch einen Konter früh in Führung geraten. Karim Adeyemi schloss nach zehn Minuten zum 1:0 ab. Der Rekordmeister, der nach dem Last-Minute-Sieg der Leverkusener unter Druck stand, schüttelte sich danach kurz und wurde in der Folge dominanter. Harry Kane ließ ein paar große Chancen aus, aber insgesamt war die Mannschaft von Thomas Tuchel weit von einer Topleistung entfernt. Im zweiten Durchgang wurde der BVB etwas stärker und entschied die Partie kurz vor Ende durch ein Tor von Julian Ryerson (83.).

 



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Bei der Bewertung der Spieler wird auf Schulnoten von 1 bis 6 zurückgegriffen. Es sind auch Zwischenabstufungen (x,5) möglich. Spieler, die zu einem späteren Zeitpunkt der Partie eingewechselt wurden, aber keine bedeutende Leistung mehr gezeigt haben, erhielten keine Bewertung mehr.

Der FC Bayern in der Einzelkritik

Sven Ulreich: Sah beim 0:1 sehr unglücklich aus, glich seinen Fehler nach der Pause mit einer Glanztat gegen Nmecha ein Stück weit wieder aus. In der Folge zur Stelle, wenn gebraucht, beim 0:2 chancenlos. Note: 3,5

Joshua Kimmich: War beim 0:1 viel zu weit aufgerückt und machte Adeyemi damit die Bahn frei, hatte auch in der Folge große Schwierigkeiten gegen den Ball. Mit der Kugel am Fuß kann man dem Nationalspieler heute wenig vorwerfen: Wenn offensiv etwas ging, hatte meistens der bis zur 73. Minute als Rechtsverteidiger agierende Kimmich seine Füße im Spiel. Acht Schlüsselpässe sowie acht von 16 erfolgreiche Flanken gehen auf sein Konto. Note: 4,0

Matthijs de Ligt: Ließ Adeyemi beim 0:1 ziehen, bereinigte gegen selbigen später dafür aber stark und war auch sonst souveräner als seine Nebenleute. Überzeugte mit Passsicherheit und einige progressiven Pässen im Spielaufbau. Neben Kimmich noch einer der besseren Münchner an diesem Abend. Note: 3,5

Eric Dier: Agierte in vielen Situationen kopflos und spielte Fehlpässe, beim 0:2 viel zu zaghaft gegen Haller. Von seiner jüngeren Form weit entfernt an diesem Abend. Note: 5,0

Alphonso Davies (bis 84.): Hatte große Probleme gegen Dortmunds rechte Angriffsseite und besonders mit Ryerson, dem er beim 2:0 einen riesigen Raum gewährte. Offensiv mit einer Vielzahl an technischen Fehlern, bis auf ein starkes Solo ging nichts. Note: 5,5

Konrad Laimer (bis 73.): Zeigte in der Anfangsphase durchaus Präsenz, auch offensiv. Ließ sich beim 0:1 rauslocken und öffnete Dortmund damit den Raum, wurde in der Folge mit wie gegen den Ball immer fahriger. Note: 5,0

Leon Goretzka: Gegen den Ball in vielen Situationen schlampig, in der Entstehung zum 0:2 praktisch nonexistent. Schaffte es zudem genauso wenig wie sein Nebenmann, dem eigenen Spiel die nötige Struktur zu verleihen. Note: 5,0

Leroy Sané (bis 63.): Suchte anfangs immer wieder das Eins-gegen-Eins, blieb in selbigem aber konsequent am Gegenspieler hängen, hatte dann zunehmend weniger Bindung zum Spiel. Offensiv genauso wirkungslos wie gegen den Ball, wo Sané jegliche Präsenz vermissen ließ. Note: 5,0

Thomas Müller (bis 63.): Leitete das 0:1 mit einem Fehlpass ein. War im ersten Durchgang ansonsten ordentlich im Spiel – vor allem das Zusammenspiel mit Kimmich stimmte –, nach dem Seitenwechsel funktionierte aber zunehmend weniger. Die wenigen Angriffe des FC Bayern bremste Müller eher als dass er sie beschleunigte. Note: 5,0

Jamal Musiala (bis 63.): Orientierte sich in den offensiven Halbraum, wo er viel versuchte, aber immer wieder am Gegner hängenblieb. Immerhin: Den defensiven Einsatz konnte man ihm nicht absprechen, hier gewann der Nationalspieler auch sechs Zweikämpfe. Note: 4,5 

Harry Kane: Nahm insgesamt wenig am Spiel teil, was zweifelsohne aber nicht nur an ihm selbst lag. Kam der Engländer an den Ball, fehlten jedoch die klaren Aktionen. Vergab eine Großchance per Kopf (23.), ließ später bei einer Ecke erneut die nötige Präzision vermissen und stand bei seinem vermeintlichen Anschlusstreffer zu allem Überfluss auch noch im Abseits. Note: 4,5

Eingewechselte Spieler

Serge Gnabry (63. für Musiala): keine Bewertung

Mathys Tel (63. für Müller): keine Bewertung

Kingsley Coman (63. für Sané): keine Bewertung

Noussair Mazraoui (73. für Laimer): keine Bewertung

Eric-Maxim Choupo-Moting (84. für Davies): keine Bewertung

Noten zum FC Bayern von Michael Bojkov

Der FC Bayern unterliegt dem BVB mit 0:2

(Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)

Der BVB in der Einzelkritik

Alexander Meyer: Man muss sich immer wieder vor Augen führen, dass der 32-Jährige erst vor knapp eineinhalb Jahren das erste Mal in der Bundesliga spielte. Am Ball ist er der Dortmunder Nummer 1 um Welten voraus und das war heute auch einer der Schlüssel des Erfolgs. Sehr abgeklärter Auftritt des Ersatzkeepers, der nur einmal gegen Coman zur Stelle sein musste und es dann auch war. Note: 1,5

Ian Maatsen: Hatte vor allem in der ersten Halbzeit oft Probleme, seine Seite dicht zu halten. Brauchte etwas, um in die Partie rein zu kommen. War nicht der beste Auftritt des Niederländers, der zwar Ballsicherheit ausstrahlte, aber defensiv schon ein wenig an seine Grenzen geriet. Note: 3,0

Nico Schlotterbeck: Wow, was für eine Performance des Innenverteidigers. Das 1:0 initiierte er mit einer tollen Balleroberung und auch sonst, klärte er im Grunde alles, was zu klären war. An guten Tagen, kann er einer der besten Innenverteidiger dieses Landes und dieser Liga sein. In München erwischte er einen solchen. Da träumt wohl jemand noch von der EM-Teilnahme. Spielt er weiterhin so, auch vollkommen zurecht. Note: 1,0

Mats Hummels: Dass dieser Mann offenbar über ein Karriereende nachdenkt, tut einfach nur weh. Die Ruhe in Person und dazu mit einem phänomenalem Stellungsspiel. Bleibt er im Saisonendspurt in der der Startelf der Borussia, wird er Nagelsmann ebenfalls noch Kopfschmerzen bereiten, was den EM-Kader betrifft. Note: 1,0

Julian Ryerson: Der Norweger war durch und durch nervig für seine Gegenspieler und krönte seine Leistung auch noch mit dem Treffer zum 2:0. Seine Tiefenläufe sorgten dafür, dass sich Dortmund regelmäßig mit langen Bällen befreien konnte. Wie immer mit seiner Intensität voll am Anschlag, hatte aber auch großes Glück, dass er gar keine Karte für sein Einsteigen gegen Musiala bekam. Andere Spieler mussten für ähnliche Vergehen in dieser Saison vom Platz. Note: 1,5

Emre Can: Konzentrierte sich gegen seinen Ex-Klub vor allem auf die Defensivarbeit. Vor dem 1:0 leitete er den Ball schön weiter, sodass der Konter zu Ende gefahren werden konnte. Hätte ruhig etwas präsenter am Ball sein können. Stopfte viele Löcher und spielte sehr unaufgeregt. Note: 2,0

Felix Nmecha (bis zur 67.) : Bei seinem ersten Startelfeinsatz seit Mitte November merkte man dem 23-Jährigen den fehlenden Rhythmus in vielen Situationen an. Mal hielt er den Ball zu lange, mal war er zu unaufmerksam und dann auch noch paar unsaubere Pässe. Hätte darüber hinaus zwingend das 2:0 erzielen müssen (52.). Trotzdem tat er seinem Mittelfeldpartner Can mit seiner Präsenz gut, der sich dank Nmecha auf die Defensive konzentrieren konnte. Note: 3,0

Julian Brandt (bis zur 67.): Nach der Länderspielpause machte der Spielmacher einen deutlich verbesserten Eindruck. Der 27-Jährige, der in den vergangenen Wochen noch mit den Nachwirkungen eines starken Infekts zu kämpfen hatte, war der Dreh- und Angelpunkt der BVB-Offensive. Forderte und verteilte viele Bälle, bereitete das 1:0 vor und war dazu auch noch defensiv stets präsent. Note: 2,0

Jadon Sancho (bis zur 84.): Was ein wunderbarer Spieler der Engländer sein kann, merkt man jetzt wieder, nachdem er wochenlange Spielpraxis sammeln konnte. Der Offensivspieler war die Ballsicherheit in Person und hätte durchaus auch einen Scorer verdient. Andere waren vielleicht auffälliger heute, aber er spielte seine Rolle ebenfalls richtig gut in München. Note: 2,0

Karim Adeyemi (bis zur 84.): Dem Flügelflitzer merkt man sein gesteigertes Selbstbewusstsein deutlich an. Die Formkurve zeigt seit geraumer Zeit nach oben. Überragend spielte er zwar nicht, aber er stellt wieder regelmäßig eine Gefahr dar, was in dieser Saison oftmals nicht der Fall war. Nutzte gleich seine erste Chance, bereitete Kimmich hier und da Probleme und unterstützte Maatsen in der Defensive. Macht mit seinem Tiefenlauf in der 83. Minute auch noch den Raum für Haller vor dem 2:0 auf. Guter Auftritt! Note: 2,0

Niclas Füllkrug (bis zur 74.): Der Stoßstürmer hatte am Ball genau eine gute Aktion, als er Brandt vor dem 1:0 freispielte. Ansonsten wurden seine altbekannten Defizite im Kombinationsspiel gut sichtbar. Dafür stellte er sich, aber auch – wie immer – in den Dienst der Mannschaft. Zog einige Fouls und rieb sich in vielen Zweikämpfen auf. Note: 4,0

Eingewechselte Spieler

Marco Reus (ab der 67.): Hielt den Ball nach seiner Einwechslung gut in den eigenen Reihen und beruhigte das Spiel immens. Guter Jokerauftritt des Ex-Kapitäns, der auch am zweiten Treffer beteiligt war. Note: 2,5

Salih Özcan (ab der 67.): Unterstützte Can dabei das Zentrum dicht zu halten und entlastete seine Teamkollegen mit vielen Läufen, auch was Konter betrifft. Dazu auch noch den Pre-Assist zum 2:0 geliefert. Note: 2,0

Sebastien Haller (ab der 74.): Keine Benotung.

Jamie Bynoe-Gittens (ab der 84.): Keine Benotung.

Marius Wolf (ab der 84.): Keine Benotung.

Noten zum BVB von Damian Ozako

(Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)


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