FC Bayern: Davies-Abgang (k)ein Thema?

News | Es ist kompliziert zwischen dem FC Bayern und Alphonso Davies. Real Madrid beobachtet die Lage angeblich genauer. Wie akut ist das Thema überhaupt?

FC Bayern: Davies nicht mehr unverkäuflich?

Der FC Bayern befindet sich nach der Trennung von Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic immer noch in einer Übergangsphase. Das macht sich auch bei den Vertragsverhandlungen mit Linksverteidiger Alphonso Davies (22) bemerkbar. Die liegen nämlich derzeit erstmal auf Eis und noch ist nicht absehbar, wann Gespräche an Fahrt aufnehmen könnten.

Seit Wochen heißt es, dass Real Madrid die Situation genauestens im Blick behalten und großes Interesse an einer Verpflichtung des Kanadiers besitzen würden. Die Bild vermeldet nun, dass der 22-Jährige nicht mehr als unverkäuflich gelte. Doch wie realistisch wäre ein vorzeitiger Verkauf wirklich?

Die Vertragslage des Spielers ist sehr klar. Davies, der 2019 aus Vancouver an die Säbener Straße wechselte, hat noch einen gültigen Vertrag bis 2025. In diesem Sommer könnte der FC Bayern eine enorme Abösesumme durch einen Verkauf des Spielers einnehmen. Realistisch ist dieser Ausgang allerdings nicht. Der Rekordmeister muss den Spieler nicht verkaufen und Davies macht auch keine Anstalten, den Verein unbedingt verlassen zu wollen. Die Frage nach einem möglichen Karriereende in München beantwortete der pfeilschnelle Verteidiger mit einer Liebeserklärung für den Klub. Das mag zwar auch gute PR sein, aber diese Worte zu ignorieren, um Wechselspekulationen zu verschärfen, ist auch nicht angebracht.

Davies-Poker: normale Entwicklung

Klar ist auch, dass der Linksverteidiger und sein Umfeld gerade auf Zeit spielen. Gespräche über einen neuen Vertrag sollen erstmal nicht stattfinden, obwohl die Bayern daran durchaus Interesse hätten. Ein normaler und üblicher Vorgang. Der Verein befindet sich in einem Umbruch und noch ist nicht klar, wie die Zukunft des Rekordmeisters aussieht. Dass ein junger Spieler, der auf Klubebene schon alles gewonnen hat, sich daraufhin Gedanken macht, ob er sich schon zu einem solch frühen Zeitpunkt, zu einem ungewissen Projekt verpflichten sollte, ist mehr als verständlich. Gespräche Ruhen zu lassen, um die Neuausrichtung des Kaders und die sportlichen Entwicklungen abzuwarten, ist aus Spielersicht vernünftig. Die Bayern werden das auch wissen.

Dass die Verantwortlichen rund um Thomas Tuchel den Kanadier aufgrund der Verpflichtung von Raphael Guerreiro nun nicht mehr als unantastbar betrachten, ist auch eher unwahrscheinlich. Ja, der ehemalige Dortmunder kann an guten Tagen für fast jede Mannschaft der Welt eine Bereicherung sein, aber der FC Bayern wird auch nicht so naiv sein und sich auf den Portugiesen als Linksverteidiger Nummer 1 verlassen. Dafür sind seine Defensivschwächen regelmäßig zu eklatant und auch seine Verletzungsanfälligkeit ist zu hoch. Als Ergänzung ist er exzellent, aber als Davies-Ersatz nicht überzeugend genug.

Real Madrid: Gibt es noch Kapazitäten für Davies?

Dann kommt auch noch die Situation von Real Madrid zum Tragen. Die Königlichen haben bereits rund 130 Millionen Euro in diesem Sommer ausgegeben, ohne Transfereinkünfte zu generieren. Der 22-Jährige wäre in diesem Sommer finanziell nicht zu stemmen. Die Bayern würde den Spaniern definitiv auch keinen Sonderrabatt geben, warum auch?