Hertha | Bobic äußert sich zu Selke, Cunha, Alderete und Boyata

6. Juli 2021 | News | BY Marc Schwitzky

News | Seit kurzem hat Fredi Bobic seine Aufgabe bei Hertha BSC begonnen. Vor allem die Kaderplanung spannt den Geschäftsführer Sport aktuell ein, die Zukunft von einigen Hertha-Spielern ist noch nicht geklärt. Bobic äußerte sich nun zu Akteuren wie Davie Selke, Matheus Cunha, Omar Alderete und Dedryck Boyata.

Bobic: Selke macht bei Hertha „einen sehr aufgeräumten, sehr motivierten Eindruck“

Nach zwei Jahren des Chaos soll bei Hertha BSC unter neuer Leitung alles besser werden. Seit diesem Sommer ist auch Fredi Bobic (49) Teil der Berliner Führungsriege. Der Geschäftsführer Sport will Hertha sportlich in erfolgreichere Fahrwasser lenken, die anstehende Saison soll eine der Stabilität werden. Dazu muss auch der Kader angepasst werden – die sportlichen wie menschlichen Unausgewogenheiten der Mannschaft wurden seit Monaten diskutiert. „Diese Mannschaft ist nicht schlecht, da ist Qualität drin“, stellte Bobic in einer Medienrunde klar. „Natürlich haben die Jungs nicht performt, aber das hatte viele Gründe.“ Zahlreiche Trainerwechsel führt der 49-Jährige als ein Argument an.

Auch Rückkehrer Davie Selke (26) hat kein leichtes Jahr hinter sich. Der Mittelstürmer war für eineinhalb Jahre an Werder Bremen verliehen, fiel dort jedoch ein massives Formloch und stieg am Ende vergangenen Saison ab. Durch Werders Gang in Liga zwei griff die Kaufoption nicht, weshalb Selke nun wieder Spieler von Hertha ist. „Für Davie ist es eine Riesen-Chance. Er kommt zurück, hat noch zwei Jahre Vertrag. Natürlich planen wir mit ihm“, stellte Bobic klar. „Er hat schwere eineinhalb Jahre hinter sich, das weiß er selbst. Er macht auf mich aber einen sehr aufgeräumten, sehr motivierten Eindruck. Wir wissen, was er kann.“

 

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Mit Trainer Pal Dardai (45) wieder an dessen Seite glaubt Bobic, dass Selke bei Hertha zu alter Stärke finden kann. „Er ist jemand, der fleißig ist und hart arbeiten kann. Natürlich muss er noch ein bisschen an den Abschlüssen arbeiten, dass er da noch sauberer ist. Aber das weiß er. Das Schöne ist, dass er motiviert ist. Er kommt hier sehr positiv rüber.“ Zuletzt wurde von Medien berichtet, dass Selke für den Neuanfang in Berlin sogar die Teilnahme am Olympischen Turnier abgelehnt haben soll. Bobic zufolge können sich die Hertha-Fans also auf einen anderen Selke als in den letzten Monaten freuen.

Gibt Hertha Alderete und Boyata ab?

Während Selke sich wieder auf Hertha einlässt, könnten zwei andere Spieler die „alte Dame“ in diesem Sommer verlassen. Dabei handelt es sich um das Innenverteidiger-Duo um Omar Alderete (24) und Kapitän Dedryck Boyata (30). Zuletzt wurde berichtet, dass sich Alderete mit dem FC Valencia einig sein soll und nur noch eine Lösung mit Hertha gefunden werden müsste. Demnach wolle Valencia den Paraguayer mit Kaufoption ausleihen, während die Berliner auf eine Kaufplicht ab einer gewissen Anzahl von Einsätzen pochen. „Der Plan ist erstmal, dass er nach der Copa America zu uns zurückkommt. Dass Interesse aus Spanien da ist, ist Fakt“, so Bobic. „Aber ich habe nichts Schriftliches vorliegen. Es wird sehr viel geredet und versucht, aber solange da nichts Greifbares ist, bringt es dir nichts.“

Auch Boyata wird im Ausland gehandelt. Vor allem Klubs aus der französischen Ligue 1 sollen an dem belgischen Nationalspieler und EM-Fahrer interessiert sein. Medienberichten zufolge soll Hertha einem Abgang durchaus offen gegenüberstehen, allerdings verlangt man wohl eine hohe einstellige Millionenablöse für den 30-Jährigen. „Er hat noch ein Jahr Vertrag, da gibt es ja im Grunde nur zwei Optionen. Das muss man mit ihm direkt besprechen“, erklärt Bobic. „Wir haben ihn in Ruhe gelassen währende der EM. Er sollte sich fokussieren und hat sich fokussiert. Er hat zwei Spiele gemacht, sehr ordentlich, und plötzlich nicht mehr gespielt. Verletzt war er nicht. Wir werden das ganz in Ruhe besprechen, wie sich die Situation für ihn darstellt und was er denkt.“

Bobic über Cunha: „Es ist nicht so, dass gerade 20 Vereine Schlange stehen“

Um die Zukunft von Matheus Cunha (22) ranken sich bereits seit ein paar Monaten Gerüchte. Es wird gemunkelt, dass der Brasilianer weiterziehen möchte – u.a. bei Leeds United wird der Offensivspieler gehandelt. „Sein Berater war bei mir, wir haben uns ausgetauscht. Er war auf Europa-Tour. Es war eine gute Unterhaltung. Ich habe ihm gesagt, dass ich sehr froh bin, dass Matheus bei uns ist. Er ist unser bester Fußballer“, so Bobic. „Er muss aber ein paar Sachen an sich ändern, weil er sonst in Zukunft Probleme haben wird, egal wo er spielt.“ Wenn sich Cunha komplett zu Hertha bekennen sollte, müsse man sich über ihn keine Gedanken machen. Sollte er allerdings gehen wollen, dann nur, wenn die wirtschaftlichen Parameter stimmen sollten.

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„Das ist ganz einfach: Entweder du commitest dich komplett und haust dich rein – oder du bringst etwas, das sinnvoll ist“, erklärte Bobic. „Ich hatte das Gefühl, der Berater fand das super. Das war eine klare Aussage, damit kann er umgehen. Und es ist nicht so, dass gerade 20 Vereine Schlange stehen würden.“

Foto: xSebastianxRäppold/MatthiasxKochx/IMAGO

Marc Schwitzky

Erst entfachte Marcelinho die Liebe zum Spiel, dann lieferte Jürgen Klopp die taktische Offenbarung nach. Freund des intensiven schnellen Spiels und der Talentförderung. Bundesliga-Experte und Wortspielakrobat. Seit 2020 im 90PLUS-Team.


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