Hertha | Positionswechsel? So plant Dardai mit Richter

13. August 2021 | News | BY Marc Schwitzky

News | Hertha-Trainer Pal Dardai freut sich sehr über Neuzugang Marco Richter. Der Berliner Coach hat bereits konkrete Vorstellungen, wie er Richter einsetzen will – und hat dafür sogar eine neue Position für den Angreifer im Kopf.

Hertha: Neue Position für Richter? Dardai: „Dafür hat er die Kapazität, die Laufbereitschaft“

Erst am Montagabend wurde der Wechsel von Marco Richter (23) zu Hertha BSC offiziell bekannt gegeben. Beim Ligaauftakt gegen den 1. FC Köln am Sonntag will Hertha-Trainer Pal Dardai (45) Richter direkt im Kader haben. Trotz der verpassten Vorbereitung beim Team will Dardai den Neuzugang dabei haben. „Ich glaube, am Wochenende nehmen wir ihn schon mit. Wir haben ihn nicht umsonst geholt“, so der Ungar gegenüber dem kicker.

Dardai traut Richter ohnehin viel zu. Der 45-Jährige sähe den Ex-Augsburger nicht nur auf einer Position. Beim FC Augsburg hat Richter nahezu alle seiner Spiele auf den offensiven Flügeln absolviert. Zwar sieht Dardai die Neuverpflichtung in einem System mit Viererkette auch „mehr auf der Außenbahn“. Bei einer defensiven Fünferkette könne Dardai sich Richter aber auch in einer zentraleren Rolle wie einer hängenden Spitze vorstellen. Und auch eine, für Richter, gänzlich neue Position käme in Frage. In einem System mit Fünferkette würde Dardai seinen neuen Schützling auch gerne einmal als äußeren „Schienenspieler“ sehen wollen.

 

„Wenn der Gegner führt, werde ich das mal probieren. Er ist ein Junge, der sehr viel marschieren kann. Die Bahn zuzumachen, ist nicht die große Kunst“, erklärte Dardai. „Die große Kunst ist es, umzuschalten, das Spiel zu lesen, vorne zu verteidigen. Dafür hat er die Kapazität, die Laufbereitschaft.“

Richter: Hertha „ein Schritt, den ich unbedingt machen wollte“

Richter, der für sieben Millionen Euro nach Berlin gekommen sein soll und einen Vierjahresvertrag unterschrieb, zeigte sich ebenfalls sofort ambitioniert. „Das war ein Schritt, den ich unbedingt machen wollte. Als es dann so weit war, war ich sehr happy“, so der 23-Jährige. „Jordan (Hertha-Profi Jordan Torunarigha, d. Red.) habe ich während Olympia kleinere Fragen gestellt zu Hertha, aber ich wollte es schon eher für mich behalten. Ich glaube, er hat es nicht so gecheckt, aber er hat sich umso mehr gefreut, als ich dann in der Kabine stand (lacht).“

„Mich hat alles an Hertha gereizt. Ich wollte auf jeden Fall den nächsten Schritt machen. Die Gespräche am Telefon waren sehr gut, ich war schnell überzeugt“, so Richter weiter. „Berlin ist die Hauptstadt, Hertha ein geiler Verein mit einem geilen Team und einem Top-Trainer. Ich wollte unbedingt hierhin, da gab es auch keinen Plan B. Gut, dass es geklappt hat.“

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Über seine Lieblingspositionen auf dem Feld sagte der Angreifer: „Offensiv traue ich mir alles zu, ob rechts, links, in der Mitte. Lieblingsposition ist der Zehner. Aber ich versuche, immer dort Vollgas zu geben, wo der Trainer mich haben will. Da gehört auch die Außenbahn dazu, ganz klar.“ Doch egal, wo Richter eingesetzt wird – er will sich weiterentwickeln. „Ich habe jetzt 97 Bundesliga-Spiele. Ich hab‘ mir tatsächlich mehr Tore, Assists und Einsatzminuten vor allem in der letzten Saison erhofft. Das ist nicht mein Anspruch. Da will ich den nächsten Schritt machen. Jetzt der Wechsel zu einem großen Klub kommt genau richtig.“

Foto: xSebastianxRäppold/MatthiasxKochx/IMAGO

Marc Schwitzky

Erst entfachte Marcelinho die Liebe zum Spiel, dann lieferte Jürgen Klopp die taktische Offenbarung nach. Freund des intensiven schnellen Spiels und der Talentförderung. Bundesliga-Experte und Wortspielakrobat. Seit 2020 im 90PLUS-Team.


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