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Duell der Torjäger: Kann Guirassy Kane die Krone streitig machen?

17. Dezember 2023 | Spotlight | BY Jannek Ringen

Am Wochenende kommt es zum Spitzenspiel zwischen dem FC Bayern und dem VfB Stuttgart. Ein besonderer Blick bei dem Duell geht in die Offensive, denn mit Harry Kane und Serhou Guirassy treffen die beiden Top-Torjäger der Bundesliga aufeinander.

Guirassy jagt Kane

In der Bundesliga ist aktuell die Zeit der Topspiele angesagt. Nachdem die Fußballfans in Deutschland am vergangenen Wochenende bereits die Duelle zwischen Bayer Leverkusen und dem VfB Stuttgart sowie Borussia Dortmund und RB Leipzig genießen konnten, folgt am Sonntag ein weiteres. Der VfB ist in der Allianz Arena zu Gast, um den FC Bayern herauszufordern. Beim Duell zwischen dem Zweiten und dem Dritten erwarten die Fans mit großer Spannung das Aufeinandertreffen der Toptorjäger Harry Kane (30) und Serhou Guirassy (27).



Diese Quote sucht europaweit ihresgleichen!

Auf Seite der Bayern steht der aktuelle Toptorschütze der Bundesliga Harry Kane, für den VfB Stuttgart geht Serhou Guirassy auf Torejagd. Während der Guineer stark in die Saison startete, sich jedoch zwischenzeitlich verletzte, lebt sich Kane in München immer besser ein und überholte ihn. In 13 Spielen traf der Kapitän der englischen Nationalmannschaft 18 Mal ins gegnerische Tor und bereitete fünf weitere Treffer vor. Das sind sechs Torbeteiligungen mehr als der VfB-Angreifer, der aktuell bei 16 Toren und einer Vorlage steht.

Heruntergebrochen auf die Spielzeit sind das astronomische Zahlen, welche die beiden an den Tag legen. Während Kane alle 63 Minuten einen eigenen Treffer bejubeln kann, sind es bei Guirassy sogar nur 55 Minuten. Diese Quoten suchen europaweit ihresgleichen. Bei der Aufteilung ihrer Tore ähneln sich die beiden. Der Bayern-Stürmer erzielte 13 seiner 18 Treffer mit rechts, bei Guirassy sind es zwölf aus 16. Während Kane zudem vier Treffer per Kopf und einen mit dem Linken folgen ließ, traf der Angreifer, der im Winter eine Ausstiegsklausel in Höhe von 17,5 Millionen Euro besitzt, zweimal per Kopf und zweimal mit links.

Harry Kane liegt in der Torjägerliste vor Serhou Guirassy.

(Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)

Vor dem Tor ist der ehemalige Spieler der Tottenham Hotspur jedoch etwas treffsicherer als sein Konkurrent. Heruntergerechnet auf 90 Minuten kommt er auf 1,02xG pro Partie, während es bei dem Stürmer der Stuttgarter 1,12 xG pro 90 Minuten sind. Eine Statistik, die dies jedoch noch etwas mehr unter Beweis stellt, ist die Anzahl der vergebenen Großchancen. Trotz mehr Spielzeit vergab Kane nur sechs Großchancen. Bei Guirassy liegt dieser Wert bei neun.

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Kane mit Blick zum Tor, Guirassy mit dem Rücken

Doch nicht nur ihre Qualitäten vor dem Tor zeichnen die Ausnahmestürmer aus. Beide sind durchaus in der Lage, ihrer Mannschaft einen Mehrwert im Spiel mit dem Ball zugeben. Dass Kane ein mitspielender Stürmer ist, war auch vor dieser Saison den meisten Fußballfans bewusst. Guirassy flog in dieser Hinsicht jedoch etwas unter dem Radar, zeigte jedoch, dass er sich auch in hier abermals weiterentwickelt hat. Der Unterschied zwischen den beiden: Während Kane eher mit Blick zum Tor agiert und sich oft fallen lässt, um wie ein Spielmacher die Bälle zu verteilen, liegen die Stärken von Guirassy eher auf dem Spiel mit dem Rücken zum Tor.

Dies lässt sich auch anhand von einigen Statistiken beweisen. Wirft man einen Blick auf die progressiven Pässe, spielt der 100-Millionen-Euro-Neuzugang doppelt so viele pro Partie wie der ehemalige Kölner Guirassy. Auch bei den Arten der Pässe unterscheiden sich die Werte der beiden deutlich. Während Kane 49 Pässe über 30 Meter spielte, sind es bei dem Nationalspieler Guineas nur sechs. Zudem variiert die Anzahl der kurzen Pässe (zwischen fünf und 15 Meter) deutlich. Trotz der geringeren Spielzeit spielte Guirassy mit 172 kurzen Pässen 64 mehr als sein Konkurrent. Aus diesem Grund ist seine Passquote mit 81 Prozent auch deutlich besser als die des Engländers (71 Prozent).

Serhou Guirassy im Trikot des VfB Stuttgart.

(Photo by Christian Kaspar-Bartke/Getty Images)

Fazit: Der Afrika-Cup bringt Kane eine ungefährdete Torjägerkanone

Zwei Punkte könnten sich negativ auf den Zweikampf um die Torjägerkanone auswirken. Zum einen wird Guirassy im Januar und Februar mit der Nationalmannschaft Guineas beim Afrika-Cup in der Elfenbeinküste antreten und im Worst Case sechs Spiele verpassen. Da Kane aktuell die Nase vorne hat, wird es für ihn zu einem utopischen Unterfangen, den Rekordtorschützen der englischen Nationalmannschaft abzufangen, sofern nichts Unvorhergesehenes mehr passiert.

Zudem wird der 27-Jährige immer wieder mit internationalen Topclubs in Verbindung gebracht. Angesichts seiner verhältnismäßig geringen Ausstiegsklausel ist dies auch kein unrealistisches Szenario, da er zuletzt auch immer wieder Bekenntnisse zum VfB vermieden hatte. Dies könnte zusätzlich für Unruhe sorgen. Momentan sieht alles danach aus, dass der Rekordneuzugang der Bundesliga in seiner Debütsaison Torschützenkönig wird.

(Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)

Jannek Ringen

Sozialisiert durch die Raute von Thomas Schaaf, gebrochen durch den Abstieg unter Florian Kohfeldt. Fußball in Deutschland ist sein Fachgebiet, aber immer mit einem Blick in England und Italien.


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