Kevin-Prince Boateng: „Ich bereue zwei Sachen in meiner Karriere“

12. November 2021 | News | BY Marc Schwitzky

News | Kevin-Prince Boateng, der in diesem Sommer zu Hertha BSC zurückkehrte, kann auf eine erfahrungsreiche Karriere zurückblicken. Mit mittlerweile 34 Jahren hat er seine Laufbahn reflektieren können – zwei Entscheidungen hätte er im nachhinein gerne anders getroffen.

Boateng: „Hätte zwei, drei Jahre länger in Berlin bleiben sollen“

13 Profistationen, fünf verschiedene Länder, fünf Titel, Champions League, eine Weltmeisterschaft – Kevin-Prince Boateng (34) kann auf eine erfüllte Karriere zurückblicken. Der gebürtige Berliner hat mit Weltstars wie Lionel Messi (34) zusammengespielt, war die Nummer zehn der AC Milan und hat Eintracht Frankfurt mit dem DFB-Pokal im Jahr 2018 den ersten Titel seit der deutschen Zweitligameisterschaft 1998 beschert. Jetzt, mit 34 Jahren, bewegt sich Boateng auf sein Karriereende zu – Zeit, die Jahre im Fußball Revue passieren zu lassen.

Im HerthaTV-Format „Ein Tach mit“ sprach Boateng über seinen Werdegang. „Ich bereue zwei Sachen in meiner Karriere“, leitete er ein. „Das erste ist, dass ich so früh von Hertha weggegangen bin.“ Boateng verließ Hertha im Jahr 2007. „Ich war 20 Jahre alt, Stammspieler – es war alles gut. Ich war zu Hause, meine Familie war hier.“ Boateng berichtet, dass er aber ein wenig „weggedrungen und weggekauft wurde.“ Für 7,9 Millionen Euro wechselte das Berliner Eigengewächs damals zu Tottenham Hotspur. „Das war damals viel Geld.“ Er habe damals früh entschieden, den Verein zu verlassen und hätte dann nicht mehr zurückrudern können. „Ich hätte noch zwei, drei Jahre hierbleiben sollen, wäre dann vielleicht deutscher Nationalspieler geworden.“

Boateng bereut, von Mailand zu Schalke gewechselt zu sein

„Die zweite Sache ist, dass ich damals von Mailand zu Schalke gewechselt bin“, so Boateng. 2010 lieh die AC Milan Boateng vom FC Genua aus, 2011 wurde er fest verpflichtet. Zwei Jahre später schloss sich er im Alter von 26 Jahren für zehn Millionen Euro dem FC Schalke 04 an. „Ich hatte die Möglichkeit, zu Manchester United zu wechseln. Ich habe mich für Deutschland entschieden – man hat dann ja gesehen, was auf Schalke mit mir passiert ist.“ Boateng spielte zwei Jahre in Gelsenkirchen, in der zweiten Saison kam er auf nur 18 Einsätze. Er war damals vielen kritischen Medienberichten ausgesetzt, die ihn als Person und Spieler angriffen. 2015 kehrte Boateng nach Mailand zurück.

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Boateng galt lange als Spieler, der nicht alles sich rausholen und nicht ans Limit gehen würde. „Irgendwann bin ich dann intelligent geworden“, witzelt er über seine Entwicklung. „Das hat bei Mailand angefangen. Da habe ich mit Weltstars gespielt und mir von allen etwas abgeschaut.“ Vor allem aber sein damaliger Berater, Roger Wittmann (61), Eigentürmer der Beraterfirma ROGON, habe Boateng gezeigt, was es heißt, ein Profi zu sein. Bei Mailand war es Zlatan Ibrahimovic (40), der ihm vieles beibrachte: „Durch ihn habe ich gelernt: Das ist einfach nur harte Arbeit. Du musst den Willen haben und mehr machen, als alle anderen, denn talentiert sind alle. Was sich durchsetzt, ist der Wille.“

(Photo by Thomas Eisenhuth/Getty Images)

Marc Schwitzky

Erst entfachte Marcelinho die Liebe zum Spiel, dann lieferte Jürgen Klopp die taktische Offenbarung nach. Freund des intensiven schnellen Spiels und der Talentförderung. Bundesliga-Experte und Wortspielakrobat. Seit 2020 im 90PLUS-Team.


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