Tigges-Doppelpack: 1. FC Köln schlägt den FC Augsburg nach Pausenrückstand

16. Oktober 2022 | News | BY Steven Busch

News | Der prallgefüllte Bundesliga-Fußballsonntag wurde im RheinEnergieSTADION mit der Partie 1. FC Köln gegen den FC Augsburg eingeläutet. Die Domstädter konnten sich in einem wilden Spiel mit 3:2 durchsetzen. Zwei Treffer erzielte dabei Steffen Tigges.

Köln mit viel Ballbesitz, aber Augsburgs Niederlechner mit dem Tor

Die Mission „Wiedergutmachung“ startete für den 1. FC Köln, zuletzt durch zwei Auswärtsniederlagen im Rheinderby gegen Borussia Mönchengladbach und in der Conference League bei Partizan Belgrad gebeutelt, am Sonntagnachmittag mit einem Heimspiel gegen den seit vier Begegnungen ungeschlagenen FC Augsburg. Einziges Problem dieser Aufgabe: für die bayrischen Schwaben stellt die Domstadt seit jeher ein beliebtes Pflaster dar – dies belegen vier Siege und drei Remis aus den vergangenen sieben Gastauftritten.

Nichtsdestotrotz warnte FCA-Trainer Enrico Maaßen vor der anspruchsvollen Herausforderung: „Köln ist eine Mannschaft, die mit sehr vielen Flanken arbeitet. Wir wissen, was für ein Hexenkessel uns am Sonntag erwartet.“ Im Vergleich zum 1:1 gegen den VfL Wolfsburg entschied sich der gebürtige Wismarer für drei personelle Wechsel. Raphael Framberger, Frederik Winther sowie Mergim Berisha ersetzten Kapitän Jeffrey Gouweleeuw, Maximilian Bauer (beide gesperrt) und Fredrik Jensen (krank). FC-Chefcoach Steffen Baumgart, bekannt für seinen strikten Rotationsplan, nahm nach der 0:2-Pleite in Serbien fünf Veränderungen seiner, im 4-2-3-1-System angeordneten Mannschaft vor. Für Kristian Pedersen, Nikola Soldo, Sargis Adamyan, Florian Dietz (alle Bank) und Top-Scorer Florian Kainz (gesperrt) rückten Luca Kilian, Linton Maina, Ondrej Duda, Denis Huseinbasic sowie Steffen Tigges in die Startaufstellung. Geleitet wurde das Duell der beiden Teams aus dem Tabellenmittelfeld vom 41-jährigen Referee Felix Zwayer.



Der 1. FC Köln hatte von Beginn an erwartungsgemäß deutlich mehr Ballbesitz zu verzeichnen. Das taktische Konzept war zunächst darauf ausgelegt, mit langen Bällen die Abwehrkette der Fuggerstädter zu überspielen. 14 Zeigerumdrehungen waren jedoch vergangen, als die optische Überlegenheit der Gastgeber plötzlich ad absurdum geführt wurde. Winthers langen Ball kontrollierte Florian Niederlechner sehenswert und platzierte die Kugel ohne Probleme ins lange Eck zur 1:0-Führung der Gäste.

Nach einem simplen Einwurf fand sich das Spielgerät kurz darauf erneut in Marvin Schwäbes Gehäuse wieder (19.). Aus Sicht der Kölner lag aber glücklicherweise eine korrekte Abseitsposition des vermeintlichen Torschützen Berisha vor. Doch auch Baumgarts Männer hatten in Person Mainas wenig später ihrerseits die erste Gelegenheit, aber der tschechische Schlussmann Tomas Koubek war zur Stelle (21.). In der Folge wurde der FC immer dominanter und die zahlreichen Zuschauer hatten in der 33. Minute bereits den Torschrei auf den Lippen, jedoch konnte Ruben Vargas Tigges‘ Versuch auf der Linie klären.

Offensivspektakel in Hälfte zwei

Kaum war die zweite Halbzeit angepfiffen, da belohnten sich die hochmotivierten Geißböcke für ihre engagierte Leistung. Der schnelle Maina dribbelte sich entlang der linken Seite und seine präzise Flanke veredelte Mittelstürmer Tigges, den Winther im Zweikampf nicht entscheidend zu stören vermochte, zum 1:1-Ausgleich (47.). Die Augsburger resignierten jedoch nicht, sondern setzten in der 57. Minute mal wieder einen eigenen Offensivakzent. Berisha zielte bei einem Freistoß schlitzohrig aufs lange Eck, aber Schwäbe parierte. Wieder nur vier Zeigerumdrehungen später schlugen dann aber die Domstädter zum zweiten Mal zu. Infolge einer Ungeordnetheit in der FCA-Hintermannschaft leitete der polnische Verteidiger Robert Gumny den Ball unfreiwillig zum Kölner Startelfdebütanten Huseinbasic weiter. Dieser vollendete sehenswert zum 2:1 (61.).

Die kurzweilige Partie wurde in der Folge immer rasanter und intensiver. In der 68. Minute bekam der FC keinen Zugriff auf Linksverteidiger Iago, dessen Hereingabe Niederlechner auf den eingewechselten Daniel Caligiuri ablegte. Diese Chance ließ sich der Routinier nicht entgehen – die erneute Egalisierung des Spielstands. Es sollte aber nicht der letzte Treffer des Tages bleiben. Eine technisch herausragende Vorarbeit des lange verletzten Mittelfeldgestalters Mark Uth verwertete Tigges zur abermaligen Antwort der Kölner. Das 3:2 – gleichzeitig der Endstand in einer wilden Begegnung.

Unter dem Strich ein verdienter Erfolg des 1. FC, der über die gesamte Spielzeit mehr investierte und zahlreiche Abschlussmöglichkeiten hatte.

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Der 1. FC Köln darf nun den Luxus einer vollen Trainingswoche genießen, bevor es am Freitagabend in Mainz weitergeht. Die Gäste aus Augsburg empfangen am Mittwochabend den FC Bayern München im DFB-Pokal.

(Photo by Frederic Scheidemann/Getty Images)

Steven Busch

Die Außenristpässe eines Tomás Rosicky entfachten seinen Enthusiasmus für den Fußball und die Affinität zu den schwarzgelben Borussen aus dem Ruhrgebiet. WM-Held Mario Götze brach ihm mit dem Wechsel in den Süden der Republik einst sein Fanherz und der Glaube an die Fußballromantik schwand.


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