Köln vs. Leverkusen: Wer findet wieder in die Spur?

24. Oktober 2021 | Vorschau | BY Yannick Lassmann

Vorschau | Der 1. FC Köln und Bayer Leverkusen legten jeweils einen vielversprechenden Saisonstart hin. Zuletzt kassierten sie jedoch deutliche Niederlagen, weshalb beide Vereine im direkten Duell auf Rehabilitationskurs sind.

Anpfiff der Partie ist am Sonntag, 15.30 Uhr, live auf DAZN (Registriere dich jetzt auf DAZN und erhalte einen Gratismonat).

  • Köln holte zehn seiner zwölf Zähler zuhause
  • Leverkusen: auswärts noch ungeschlagen
  • Die letzten drei Begegnungen gewann Bayer

1.FC Köln: Nicht vom Weg abkommen

Am Geißbockheim haben sich grundlegende Dinge gewandelt, seitdem Steffen Baumgart (49) das Sagen hat. Der aus Paderborn gekommene Trainer formte aus einem oftmals uninspirierten sowie nahezu ausschließlich aufs Tore verhindern fokussierten Kader eine stets nach vorne denkende und nie nachgebende Mannschaft – mit Erfolg. Zwölf Punkte stehen nach acht Partien zu Buche. In der gesamten vergangenen Hinrunde waren es gerade mal 13. Dabei hat sich am Personal kaum etwas verändert. Spieler wie Timo Horn (28) oder Anthony Modeste (33) fanden zu alter Stärke zurück. Darüber hinaus zeigten Akteure wie Benno Schmitz (26) erstmals regelmäßig auf ansprechendem Bundesliga-Niveau.

 

 

Insbesondere im eigenen Stadion – angetrieben von der prächtigen Atmosphäre – spiegelte sich der Leistungssprung auch in den Resultaten wieder. Köln gewann drei seiner vier Heimpartien. Die Erfolge über Hertha BSC (3:1), Bochum (2:1) und Fürth (3:1) fielen allesamt verdient aus. Zudem ergatterte der FC ein 1:1 gegen RB Leipzig, was bewies, dass er auch gegen qualitativ vermeintlich viel stärker besetzte Vereine mithalten kann. Mit Bayer Leverkusen kommt ein ähnlich hochkarätig bestückter Kader. Die Stimmung am Dom wäre bestens, wenn es nicht in der Vorwoche ein 0:5 in Hoffenheim gesetzt hätte. Erstmals in der laufenden Spielzeit war die Baumgart-Auswahl, die auch beim FC Bayern mithielt, komplett unterlegen. Die klare Niederlage hing auch mit dem Fehlen dreier Leistungsträger zusammen.

Jonas Hector (31), Elyes Skhiri (31) sowie der direkt funktionierende Neuzugang Dejan Ljubicic (24) fehlten jeweils aus gesundheitlichen Gründen. Während Skhiri, der sich beim Länderspiel in Mauretanien verletzte, und aufgrund eines Bruchs des Schienbeinköpfchens, weiterhin fehlen wird, kehren die anderen beiden Akteure in die Mannschaft zurück. Ljubicic rückt auf die Position des laufstarken Skhiri vor die Abwehr, die im System des Coaches von immenser Bedeutung ist. Hector wiederum wird als Linksverteidiger fungieren. Außer dem ins Aufbautraining eingestiegenen Jannes Horn (24) hat Baumgart die freie Auswahl, weshalb er ruhigen Gewissens auf seine implementierte Spielweise zurückgreifen kann.

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Bayer Leverkusen: Den Anschluss nach oben halten

Bayer Leverkusen befindet sich in einer ähnlichen Lage wie der rheinische Konkurrent. Die Anfangsphase der Saison – unter dem im Sommer engagierten Gerardo Seoane (42) verlief äußerst vielversprechend. Punktgleich ging es am letzten Sonntag ins Spitzenspiel gegen den FC Bayern München. Doch dort erlebe die Werkself einen Nachmittag zum Vergessen. Bereits nach 37 Minuten lag sie mit 0:5 im Hintertreffen, am Ende gelang Patrik Schick (25) zumindest das Ehrentor.

Patrik Schick und Florian Wirtz im Dress von Bayer Leverkusen.

(Photo by Lukas Schulze/Getty Images)

Unter der Woche erhielt der Tscheche genauso wie Spielgestalter Florian Wirtz (18) eine kleine Verschnaufpause. Im Europa-League-Match bei Real Betis (1:1) kam das herausragende Duo erst in der Schlussphase aufs Spielfeld – und nahm keinen großen Einfluss mehr aufs Geschehen. Ganz im Gegensatz zur bisherigen Bundesliga-Spielzeit, wo Schick schon sieben Tore erzielte und Wirtz bei bereits zehn Scorerpunkten steht. Doch Leverkusen hat weitere Akteure im Kader, die jederzeit den Unterschied herstellen können. Moussa Diaby (22) erspielte sich die erstmalige Nominierung für die französische Nationalmannschaft, Kerem Demirbay (28) scheint seine Rolle nach zwei durchwachsenen Jahren gefunden zu haben. In Sevilla steuerte sein Nebenmann Robert Andrich (27) den Ausgleich bei. Ihm winkt auch in Köln ein Stammplatz, da Charles Aranguiz (32) sich auf der Länderspielreise eine Wadenverletzung zuzog. Für Abräumer Andrich, der von Union Berlin kam, ist es eine Art Neustart, nachdem er rotgesperrt mehrere Ligaspiele aussetzen musste. Neben Aranguiz fehlen lediglich Julian Baumgartlinger (32) und Timothy Fosu-Mensah (23), die im Saisonverlauf verletzungsbedingt kaum oder gar nicht zum Zug kamen. Seoane kann also seine bestmögliche Elf aufs Spielfeld schicken.

Prognose

Beide Vereine haben im Nachbarschaftsduell die Gelegenheit, die kleine Leistungsdelle zu beseitigen. Die besseren Chancen besitzt wohl Leverkusen, das vom Bayern-Spiel abgesehen einen blendenden Eindruck hinterließ und von der vorhandenen Räumen durch den offensiven Kölner Ansatz profitieren wird. Daher wird sich die Werkself in einer unterhaltsamen Begegnung durchsetzen.

Mögliche Aufstellungen:

Köln: Horn -Schmitz, Meré, Czichos, Hector -Özcan, Ljubicic -Thielmann, Uth, Kainz -Modeste

Leverkusen: Hradecky -Frimpong, Tah, Tapsoba (Kossounou), Bakker -Demirbay, Andrich -Diaby, Wirtz, Adli -Schick

(Photo by Sascha Steinbach – Pool/Getty Images)

Yannick Lassmann

Rafael van der Vaart begeisterte ihn für den HSV. Durchlebte wenig Höhen sowie zahlreiche Tiefen mit seinem Verein und lernte den internationalen Fußball lieben. Dem VAR steht er mit tiefer Abneigung gegenüber. Seit 2021 bei 90Plus.


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