Wolfsburg | Kruse: „Mir Latte, ob man mich Söldner oder Geldgeier nennt“

News | Max Kruse schloss sich kurz vor Schließung des Transferfensters unerwartet dem VfL Wolfsburg an. Zum Ablauf sowie den Gründen des Transfers äußerte er sich öffentlich.
Kruse hätte im Sommer ohnehin nicht bei Union verlängert
Max Kruse (33) ist immer wieder für eine Überraschung gut. Viele Beobachter staunten, als Ende Januar sein Wechsel von Union Berlin zum abstiegsgefährdeten VfL Wolfsburg bekannt wurde. Auf der Streamingplattform Twitch (via kicker), wo er sich regelmäßig zu Wort meldet, beantwortete der Offensivspieler Fragen der User über das Zustandekommen des Transfers.
Kontakt zu den Verantwortlichen in der Autostadt habe es „bestimmt vier, fünf Tage vorher“ gegeben. Schon weit zuvor dachte er jedoch an einen Abgang aus Berlin-Köpenick und weihte Union-Geschäftsführer Oliver Ruhnert (50) ein: „Ich habe ihn schon Anfang Januar davon in Kenntnis gesetzt, dass eventuell noch was kommen könnte.“ Dass es dann auf den letzten Drücker geschah, „tut mir auch leid, ich kann’s nichts ändern“.
Seinen auslaufenden Kontrakt bei Union Berlin hätte Kruse ohnehin nicht verlängert: „Jeder wusste eigentlich schon Bescheid, dass ich im Sommer keinen neuen Vertrag unterschreiben werde. Das hat seine Gründe, das war unabhängig vom Angebot von Wolfsburg.“ Damit begründete er den sofortigen Wechsel ebenso wie mit dem finanziellen Aspekt und einem Kapitel, das er noch offen habe.
Der spielstarke Offensivspieler deutet auf sein erstes VfL-Engagement hin. In der Saison 2015/2016 habe er „nicht seine beste Zeit, sowohl auf als auch neben dem Platz“ erlebt. „Es lief aufgrund vieler Dinge nicht gut. Bestimmt auch mein Verschulden, bestimmt auch das Verschulden der damaligen Befehlshaber in Wolfsburg“ so Kruse weiter. Das Vertrauen von Dieter Hecking (54) sowie Klaus Allofs (65) verlor er relativ schnell, weshalb er nach Bremen weiterzog und seinen Ruf eindrucksvoll wiederherstellte.
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Ausschlaggebend für den zweiten Anlauf in Wolfsburg war ebenfalls das hohe Gehalt, was Kruse keineswegs bestritt. Kritiker, die ihn als Söldner bezeichneten, finden keine große Beachtung: „Es ist mir Latte, ob man mich Söldner oder Geldgeier nennt. Jeder würde wahrscheinlich dasselbe machen.“
Der extrovertierte Spielmacher führte seinen Standpunkt aus: „Ich bin jetzt keine 20 mehr. So viele Jahre habe ich nicht mehr. Ich spiele Fußball bis 35. Normale Arbeitnehmer arbeiten wahrscheinlich bis 65. Natürlich komme ich mit meinem Geld aus, gar keine Frage. Aber im Endeffekt ist es so, dass man nur noch zwei, drei Jahre hat. Und da versucht man, das Bestmögliche herauszuholen.“
Abschließend richtete Kruse den Blick auf die sportliche Situation des VfL Wolfsburg. Der 4:1-Erfolg über Fürth brachte zunächst etwas Ruhe im Abstiegskampf. Das sei allerdings nur „ein Anfang“ gewesen. „Wir sollten jetzt nicht denken, dass wir alles hinter uns haben. Wir haben nur 24 Punkte“, unterstrich der neue Hoffnungsträger seine Worte. Ernst wird es wieder am Samstag (15.30 Uhr) im Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt.
(Photo by Stuart Franklin/Getty Images)
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