Mainz | Schmidt: „Heidel ist der beste Lehrmeister“

19. Februar 2021 | News | BY Yannick Lassmann

News | Martin Schmidt musste in seiner Rolle als Sportdirektor direkt bedeutsame Entscheidungen treffen. Der Start gelang, denn der FSV Mainz 05 präsentiert sich in der Bundesliga vollends konkurrenzfähig. Über seinen Anteil, seinen neuen Job und die Zukunft des Vereins sprach der Schweizer in einem ausführlichem Interview.

Sportdirektor-Novize Schmidt findet sich schnell zurecht

Zu Jahresbeginn stellte sich der FSV Mainz 05 auf den verantwortlichen Positionen neu auf. Christian Heidel (57) kehrte in den Vorstand zurück und installierte Martin Schmidt (53) als Sportdirektor. Das Duo entschied sich für der Verpflichtung von Ex-Spieler Bo Svensson (41) als Cheftrainer. Schmidt saß selber rund sechs Jahre in Deutschlands höchster Spielklasse auf der Trainerbank. Neben Mainz trainierte er auch den VfL Wolfsburg und den FC Augsburg. Dennoch habe er bereits „in den letzten Jahren“ beschlossen Sportdirektor zu werden, da ihn das große Ganze bei einem Verein interessiere. „Nach dem Aus in Augsburg wollte ich mich neue aufstellen und andere Wege gehen“, erklärte Schmidt im Gespräch mit Sport1.

Er sei schnell in seiner neuen Rolle drin gewesen. „Der Fokus lag erstmal auf der Kaderplanung und der Trainerfrage. Wir mussten sofort die Gespräche mit dem neuen Trainer Svensson führen“, berichtete der Schweizer. Mit Dominik Kohr (27) und Danny da Costa (27) von Eintracht Frankfurt sowie Robert Glatzel (27) von Cardiff City, die allesamt per Leihe kamen, verstärkte er die Mannschaft in allen Mannschaftsteilen. Die Mannschaft trat deutlich verbessert auf und ist inzwischen nur noch vier Punkte vom rettenden Ufer entfernt (Über den Aufwärtstrend berichteten wir detailliert). Schmidt zeigte sich mit seinen ersten Wochen ebenfalls zufrieden, wobei er besonders von der Unterstützung Heidels profitierte: „Christian ist der beste Lehrmeister, den man sich wünschen kann. Er hat das Business von der Pike auf erlernt, verfügt über jahrzehntelange Erfahrung. Wir haben zudem ein freundschaftliches Verhältnis, das von Respekt und Vertrauen geprägt ist.“ Das Vertrauen von Heidel bedeute ihm sehr viel.

Schmidt sieht bei Trainer Svensson „Züge von Klopp oder Tuchel“

Angetan sei er auch vom neuen Chefcoach. „Bo Svensson hat den Übergang vom Profi zum Trainer schnell gemeistert, weil er einen sehr guten und strategischen Blick auf das Feld hat. Er weiß, wie die Struktur sein muss und wie man gegen den Ball arbeitet. Wenn ich ihn auf dem Trainingsplatz sehe, dann sehe ich Züge von seinen Vorgängern Jürgen Klopp und Thomas Tuchel. Dabei geht es nicht nur um Mimik, sondern auch um seine Ansprache.“ Erste Resultate seiner Arbeit gibt es bereits auf dem Rasen zu sehen: „Auf dem Fußballplatz ist Mentalität zu spüren, da ging in den vergangenen Wochen ein Ruck durch die Mannschaft. Wir sind zurück auf den Mainzer Weg eingebogen, der uns guttut.“ In der Hinrunde kamen immer wieder Zweifel an der Teamfähigkeit der Mainzer Mannschaft auf. Inzwischen habe sie jedoch gezeigt, dass in ihr „ein charakterstarkes Team“ stecke.

Trotz des Aufschwungs verlaufe die Planung zweigleisig. „Das war bei Mainz 05 schon immer so. Es gibt bestehende Verträge und wir wollten ligaunabhängig vor allem mit den jungen Talenten verlängern. Wenn wir den Klassenerhalt nicht schaffen sollten, dann wird es natürlich werden, einige Spieler zu halten“, betonte Schmidt. Prinzipiell wolle man den Kader weiter umbauen und der eigenen Philosophie anpassen. Daher gäbe es im Sommer so oder so Veränderungen. Zwangsverkäufe aufgrund der schwierigen Corona-Lage benötige der Verein allerdings nicht.

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(Photo credit should read SASCHA SCHURMANN/AFP via Getty Images)

 

Yannick Lassmann

Rafael van der Vaart begeisterte ihn für den HSV. Durchlebte wenig Höhen sowie zahlreiche Tiefen mit seinem Verein und lernte den internationalen Fußball lieben. Dem VAR steht er mit tiefer Abneigung gegenüber. Seit 2021 bei 90Plus.


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