Michael Zorc: „England und Spanien sind im europäischen Wettbewerb enteilt.“

3. Februar 2022 | News | BY Florian Weber

News | Michael Zorc spricht in einem Interview ausführlich über die Lage des deutschen Fußballs. Er erklärt, wieso die Lücke zwischen den deutschen und den englischen Klubs immer größer wird, was der BVB dagegen tun kann und gibt seine Einschätzung zur Zukunft von Erling Haaland.

Michael Zorc: „Die wirtschaftliche Situation können wir natürlich nicht wegdiskutieren“

Michael Zorc, Sportdirektor von Borussia Dortmund, gilt als einer der nüchternsten Analysten der deutschen Fußballlandschaft. Gegenüber dem „Kicker“ warnte er nun davor, dass der Nachteil der deutschen Klubs in den letzten zwei Jahren im Vergleich zu den internationalen Topklubs größer geworden sei. „Die wirtschaftliche Situation können wir natürlich nicht wegdiskutieren. Sie zwingt uns, aus Sicht zu fahren“, sagte Zorc. Besonders würden sich die fehlenden Einnahmen durch Zuschauer in den Stadien auswirken. Bis zu vier Millionen Euro pro Heimspiel würde der BVB weniger umsetzen. Dies wirke sich besonders im internationalen Vergleich nachteilig aus, denn die Stadien in anderen Ländern seien voller als die deutschen Stadien.

Für die deutschen Teams erschwere dies, mit den internationalen Topklubs sportlich mitzuhalten. Denn der wohl gewichtigste Faktor für sportlichen Erfolg ist die wirtschaftliche Kraft eines Vereins. Es sei keine neue Entwicklung, aber eine, die sich durch die Corona-Pandemie verstärkt habe, sagte Zorc: „Ich hatte ohnehin schon den Eindruck, dass England und Spanien in den europäischen Wettbewerben ein Stück weit enteilt waren.“

„Wir müssen schneller als die ganz Großen sein“

Für den BVB eine Einsicht, die schwer wiegt. Um die wirtschaftliche Lücke zu kompensieren, muss der Klub in anderen Bereichen exzellente Arbeit leisten. „Wir müssen schneller als die ganz Großen sein um konkurrenzfähig zu bleiben“, erklär Zorc und weist darauf hin, dass dies bei Borussia Dortmund schon eine gewisse Tradition habe. Transfers, wie der von Erling Haaland, seien dann immer möglich.

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Apropos Erling Haaland. Michael Zorc äußerte sich gegenüber dem „Kicker“ auch zur Zukunft des Stürmers: „Erling ist noch sehr jung und seine Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen. Und wir sind ein ganz guter Klub dafür, Entwicklungen positiv zu gestalten.“

(Photo by Frederic Scheidemann/Getty Images)


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