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7 Awards.. zum 16. Spieltag der Bundesliga: Fehlschüsse, hessische Auswärtsmacht und

14. Dezember 2017 | Spotlight | BY Manuel Behlert

Der 16. Spieltag der Bundesliga fand in der englischen Woche statt und hatte einiges zu bieten. Peter Stöger gab sein Debüt auf der Trainerbank des BVB, in München prallten beim Spiel des FC Bayern gegen den 1. FC Köln gefühlt zwei Welten aufeinander, Freiburg gewann nur 2 Tage nach dem 4:3-Sieg gegen Köln auch gegen die Gladbacher Borussia und in Wolfsburg wollte in manchen Phasen niemand Tore schießen, so gut die Gelegenheiten auch waren. 

Wir blicken wie gewohnt auf den Spieltag zurück und verleihen zum vorletzten Mal im Kalenderjahr 2017 unsere 7 Awards zum Spieltag!

„Der war doch schon so gut wie drin“-Award: Divock Origi

Der FC Liverpool verlieh den belgischen Offensivspieler Divock Origi im Sommer zum VfL Wolfsburg. Origi zeigt gute Ansätze, hat aber auch noch Luft nach oben. In manchen Situationen ganz besonders. So gezeigt am Dienstagabend beim Heimspiel gegen RB Leipzig. In diesem Spiel wurden besonders viele lukrative Chancen kläglich vergeben, aber was Origi veranstaltete, war schon extrem sehenswert. In der 78. Minute bugsierte Origi eine William-Flanke mit dem linken Fuß aus circa 3 Metern über das leere Tor. Der Belgier schaute sich verdutzt um, seine Kollegen schauten ihn verdutzt an, aber es half nichts. Drüber ist drüber.

Das Debüt des Spieltags: Peter Stöger

(Photo by Simon Hofmann/Bongarts/Getty Images)

Der Fokus an diesem Spieltag ruhte natürlich auch auf dem Debüt des neuen BVB-Trainers, Peter Stöger. Seine Verpflichtung wurde am Sonntagmorgen bekanntgegeben und am Dienstagabend stand er bereits an der Seitenlinie. Wunderdinge waren vom Österreicher nicht zu erwarten, aber die Mannschaft wirkte etwas befreit, gewann mit 2:0. Dortmund spielte nicht besonders gut (wie auch?), aber einfache Dinge gelangen mitunter, die Mannschaft erzielte die Tore, die ganz großen individuellen Fehler blieben aus. Das war natürlich nur der erste Schritt von vielen, aber ein guter Einstand ist immer ein wichtiger Faktor.

„Auswärts gefällt es uns besser“-Award: Eintracht Frankfurt

In der heimischen Commerzbank-Arena hat die Frankfurter Eintracht bisher noch keine besonders guten Resultate eingefahren. Umso besser, dass die SGE gerne reist und dort ihre Punkte einfährt. 18 Punkte aus 9 Spielen, dabei nur eine Niederlage – das ist die Bilanz der Hessen auf fremden Plätzen. Zuhause konnte die SGE nur 7 Punkte in 7 Spielen einfahren. Auch beim Hamburger SV gewann Frankfurt wieder, nachdem man früh in Rückstand geriet und am Anfang des Spiels gar keinen guten Eindruck hinterließ. Trainer Kovac passte die Ausrichtung etwas an, die Frankfurter blieben geduldig, kamen zu ihren Chancen und drehten das Spiel komplett. Mit 2:1 gewann man beim HSV und steht nun in der Tabelle extrem gut da.

„Konter aus dem Lehrbuch“-Award: TSG Hoffenheim

(Photo by Alexander Scheuber/Bongarts/Getty Images)

In Wolfsburg wurden am Dienstagabend einige Großchancen vergeben, was die TSG Hoffenheim in der Nachspielzeit beim Spiel gegen den VfB Stuttgart ablieferte, übertraf dies aber noch einmal. Nach einer Standardsituation, bei der VfB-Torhüter Zieler mit vorne war, kam der Ball zu Demirbay, der sofort in den Sprint überging. Zwei Spieler der TSG liefen mit, Demirbay überlegte offenbar zunächst, ob er den Weitschuss wagen sollte, entschied sich aber dagegen. In der gegnerischen Hälfte angekommen wurde der Mittelfeldspieler aber sichtlich hektischer, schaute nach links und spitzelte den Ball in den Lauf seiner beiden Mitspieler. Blöd nur: Die standen knapp im Abseits, haben nicht genau aufgepasst und waren so eben quasi nicht anspielbar. Das 2:0 wäre Pflicht gewesen, wurde aber leichtsinnig vergeben. Gewonnen hat die TSG trotzdem.

„Der Geniestreich“-Award: Harit und Di Santo

In einer sehr zähen 1. Halbzeit zwischen dem FC Schalke 04 und dem FC Augsburg gab es nur wenige Torchancen, schon gar keine großen. Schalke wartete ab, spielte ruhig und diszipliniert, verteidigte weitgehend sehr stark, ließ wenig zu. Das Offensivspiel entwickelte sich aber zunächst weiterhin nicht. Doch dann hatte Amine Harit eine Idee, drehte sich schnell um seinen Gegenspieler, zog in den Strafraum, spielte Franco Di Santo an und der erzielte einen sehenswerten Treffer mit der Hacke. Der Knoten war nun geplatzt, Schalke und Augsburg spielten in der weiteren Partie offensiver und es fielen noch vier Treffer.

Der Flanken-Award: FC Bayern München

(Photo by Alexander Hassenstein/Bongarts/Getty Images)

Der FC Bayern schonte gegen den 1. FC Köln einige Spieler, darunter Hummels, Coman, James, Martinez und Kimmich, der 1. FC Köln kam ohnehin mit einem unfassbaren Notaufgebot nach München. Und dafür machte es der „Effzeh“ sehr gut. Die Gäste waren sehr defensiv eingestellt und überließen den Bayern den Ball. Und das fast immer. Also, tatsächlich. Der FC Bayern hatte phasenweise nahezu 90 % Ballbesitz, fand in einem wirklich niveauarmen Spiel aber nur selten Mittel, um die Kölner vor Probleme zu stellen. Die Folge: Nach nahezu jeder kleineren Ballstaffette wurde geflankt. Aus fast jeder Lage. Gefühlt flogen 2537 Flanken in den Strafraum der Kölner, das Problem war nur, dass kaum eine von ihnen gefährlich war. Die Streuung war immens, die Bewegung im Angriffszentrum nicht vorhanden. Ein hoher Ball führte dann doch zum Erfolg, der kam allerdings aus der Mitte…

Der Zuverlässigkeits-Award: Lucas Alario

Der Transfer von Lucas Alario hat sich im Sommer lange hingezogen. Leverkusen wollte den Südamerikaner unbedingt haben und der 25-jährige war bereits in seinem ersten Spiel erfolgreich, traf gegen den HSV. Zuletzt, als sich Bayer Leverkusen stabilisierte, hatte Alario Probleme, spielte mitunter nicht. Kevin Volland, Kai Havertz, Julian Brandt, Admir Mehmedi und Leon Bailey machten die Plätze in der Offensive unter sich aus. Gegen Werder durfte Alario starten und zeigte sofort, dass sich sein Trainer auf ihn verlassen kann. Bereits in der 11. Minute erzielte er nach Vorarbeit von Bailey den Führungstreffer, der auch gleich spielentscheidend war. Solche Spieler wünscht sich jeder Trainer!

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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