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Bundesliga | Blitzstarter, Alcacer being Alcacer und ein Trainer vor dem Aus

25. November 2018 | Spotlight | BY Manuel Behlert

Die Bundesliga ist zurück aus der Länderspielpause – und wie! Der 12. Spieltag sorgte für eine Menge Gesprächsstoff, in München wird es immer düsterer, Paco Alcacer machte das, was er eigentlich immer macht und auf Schalke bekamen die Fans gefühlt mehr Tore der eigenen Mannschaft zu sehen als bisher in der gesamten Spielzeit. Wir blicken zurück – mit den 7 Awards zum Spieltag! 

 

Knotenplatzer-Award: FC Schalke 04

Bisher schoss der FC Schalke 04 in der Bundesliga lediglich 8 eigene Tore – in 11 Spielen. Eine Bilanz, die dafür sorgte, dass nicht wenige Grafiken in den sozialen Medien auftauchten, die eine Torjägerliste der treffsichersten Spieler zeigte und eben den FC Schalke 04. Doch am Samstagabend folgte möglicherweise die Wende, mindestens eine deutliche Verbesserung der Statistik fand statt. Gegen den 1. FC Nürnberg erzielten die „Königsblauen“ nämlich 5 Treffer! Sicher, die Tore waren nicht allesamt hervorragend herausgespielt, Schalke musste sich die gefährlichen Szenen vielmehr erarbeiten und nutze überdies individuelle Fehler, aber es war in weiten Teilen des Spiels spürbar mehr Zug in der Offensive, der Wille auch am Ende noch einmal Tore zu erzielen, war vorhanden. Ein erster Schritt um sich national aus der „Krise“ zu befreien, ist getan.

 

Blitzstart-Award: Demirbay, de Guzman und Wood

(Photo by Adam Pretty/Bongarts/Getty Images)

Der Bundesligaspieltag bot nicht nur viele Tore und spannende Spiele, sondern auch gleich drei blitzschnelle Treffer. In der Samstagskonferenz fielen zwei dieser Tore. In Augsburg zeigte die SGE, was sie kann und bediente früh Haller, der den Ball perfekt auf de Guzman spielte. Dieser hatte dann keine Probleme mehr und vollendete noch in der 1. Minute zum 1:0 für die Hessen. Auch in der 1. Minute, aber aufgrund der typischen Organisationsproblematik einen pünktlichen Anpfiff im Olympiastadion betreffend zeitlich etwas später erzielte Demirbay das 1:0 für die TSG Hoffenheim in der Hauptstadt. Doch damit noch nicht genug: Auch im letzten Spiel des Wochenendes fiel ein schneller Treffer. Als Bobby Wood nach rund 20 Sekunden zum 0:1 traf, war noch kein einziger Spieler der Gastgeber am Ball gewesen. Geholfen hat’s nichts, die „Fohlen“ drehten das Spiel schnell und gewannen am Ende souverän und deutlich.

 

„Business as usual“-Award: Paco Alcacer

Dass der FSV Mainz 05 die Borussia aus Dortmund über 90 Minuten forderte, viele gute Szenen hatte und vor allem defensiv nach einer gewissen Druckphase der Gäste viel besser stand, verkommt zur Randnotiz. Schuld ist wieder einmal Paco Alcacer. Der spanische Angreifer, der am Freitag fest verpflichtet wurde, kam nach 63 Minuten auf das Feld und sollte die Geschehnisse in der OPEL-Arena danach maßgeblich mitbestimmen. Nach einem sehr schönen Angriff war es eben jener Alcacer, der auf Vorlage von Marco Reus das 1:0 für Dortmund erzielte. Die Torquote des Spaniers ist weiterhin absolut herausragend, der BVB gewann am Ende mit 2:1 und zieht seine Kreise an der Tabellenspitze.

 

„Zwei aus drei“-Award: Die Offensive der SGE

(Photo by Alex Grimm/Bongarts/Getty Images)

Dass Eintracht Frankfurt in der Bundesliga in der Spitzengruppe steht hat nicht zuletzt mit dem Offensivtrio bestehend aus Luka Jovic, Sebastien Haller und Ante Rebic zu tun. 23 der 29 Tore für die Hessen erzielte dieses Trio und derzeit vergeht kein Spiel, in dem alle drei Torjäger leer ausgehen. So auch nicht in Augsburg, denn nach dem frühen Führungstor von de Guzman legten Haller und Rebic nach, bauten die Führung für Frankfurt auf 3:0 aus. Am Ende traf der FCA zwar noch zum Anschluss, aber am Sieg der Hessen sollte das nichts mehr ändern. Frankfurt grüßt von Platz 3 – und mit einem weiter treffsicheren Trio!

 

„5 vor 12“-Award: Niko Kovac beim FC Bayern

Der FC Bayern spielte am Samstag nach einer 2:0- und 3:1-Führung nur 3:3 gegen Fortuna Düsseldorf, ließ sich teilweise dilettantisch auskontern. Die Stimmen derjenigen, die Niko Kovac zuletzt noch „bis aufs Blut“ verteidigen wollten, sind negativer geworden. Beim FCB ist es „5 vor 12“, wenn nicht gar noch später. Es gibt viele Gründe für die aktuelle Situation und sicher haben auch die Verantwortlichen im Hintergrund eine große Mitschuld, aber Kovac ließ erneut Anpassungen vermissen, es war erneut kein Schritt nach vorne zu sehen und auch die Aussagen nach dem Spiel wirkten alles andere als souverän. Dass es in Kürze zu einer Trennung kommt, scheint mittlerweile unausweichlich. Die Frage ist derzeit wohl nur, wann es passieren wird.

 

Empfehlungsschreiben-Award: Thorgan Hazard

(Photo by Maja Hitij/Bongarts/Getty Images)

Der Vertrag von Thorgan Hazard bei Borussia Mönchengladbach läuft bekanntermaßen im Sommer 2020 aus. Der Belgier kann sich vorstellen zu verlängern, will aber keine schnelle Entscheidung treffen. Und das ist auch logisch, denn der 25-jährige wird sich einerseits auf dem Markt umsehen wollen, andererseits auch dafür sorgen wollen, dass sein Wert – sowohl für Gladbach als auch für andere Interessenten – weiter steigt. Hazard traf gegen Hannover sehenswert zum wichtigen Ausgleich, war Initiator einiger gefährlicher Angriffe, stets unspielbar und viel unterwegs. Kurzum: Der Belgier befand sich in Normalform. Gladbach gewann mit 4:1 und steht auf Tabellenplatz 2. Und Hazard konnte sich weiter empfehlen.

 

„Nicht aufgeben“-Award: Kevin Volland

Im Freitagsspiel gewann Bayer 04 Leverkusen mit 2:0 gegen den VfB Stuttgart und feierte einen wichtigen Sieg. Soweit, so unspektakulär. Doch der Mann des Spiels, Kevin Volland, erarbeitete sich dieses Attribut extrem hart. Und die Schlagzeilen hätten durchaus auch anders ausfallen können, nachdem Volland nach einem herausragenden Konter über Brandt und Bellarabi den Ball, der zwar noch aufsprang, aber dennoch im Tor unterzubringen war, über das leere Gehäuse beförderte. Volland arbeitete aber weiter an seinem Tor und wurde belohnt. Nach einer Ecke pennte die Hintermannschaft der Schwaben und Volland köpfte eine Flanke von Havertz ein. Doch damit noch nicht genug: Auch die Entscheidung zum 2:0 besorgte Vorland selbst – diesmal mit einem technisch sehenswerten Volleyschuss.

 

 

 (Photo by Matthias Hangst/Bongarts/Getty Images)

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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