Spotlight

Bayern-Vortentscheidung, SGE-Chancenwucher und Befreiung für Düsseldorf

28. Mai 2020 | Spotlight | BY Manuel Behlert

Der 28. Spieltag der Bundesliga wurde in dieser englischen Woche ausgetragen. Im Mittelpunkt stand natürlich das Gipfeltreffen zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern, aber auch im Kampf um Europa und im Krimi rund um die Abstiegsränge war viel geboten.

Vorentscheidungs-Award: BVB vs. FC Bayern

Es wurde als das große Spiel um den Titel in der Bundesliga-Saison 2019/20 angepriesen. Der FC Bayern war am Dienstagabend zu Gast bei Borussia Dortmund. Der BVB ging mit vier Punkten Rückstand in die Partie, umso wichtiger war ein Sieg für den Gastgeber. Das Spiel war über weite Strecken sehr ausgeglichen und häufig klärten die Abwehrreihen in allerhöchster Not.

 (Photo by Federico Gambarini/Pool via Getty Images)

Ein Geniestreich von Kimmich, der den Ball aus gut 18 Metern gefühlvoll über Bürki hinweg ins Tor des BVB hob, entschied das Spiel. Diskutiert wurde auch, Dortmund forderte einen Hand-, der FC Bayern einen Foulelfmeter. Gepfiffen wurde in keiner der beiden Situationen, der Vorsprung des FCB beträgt nun sieben Punkte. Vorentscheidung.

„Leverkusen-Award“: Bayer 04 Leverkusen

Bayer 04 Leverkusen schafft es in der Bundesliga häufig, eine sehr gute Saison zu spielen und sich am Ende durch sehr unnötige Niederlagen oder Patzer gegen kleinere Klubs um den verdienten Lohn zu bringen. Auch in dieser Saison lässt sich dieses Phänomen beobachten, die Werkself patzte unnötig in Spielen gegen Bremen, Freiburg, Hertha BSC oder den 1. FC Köln. In den letzten Wochen war Bayer 04 in bestechender Form, schlug Gladbach zuletzt mit 3:1 – und ging voller Enthusiasmus in das Duell mit dem VfL Wolfsburg. Doch dann folgte ein erneuter Patzer, gar ein Debakel. Mit 1:4 unterlag Bayer 04 zuhause den „Wölfen“ – ein Rückschlag im Kampf um die Champions League.

Chancenwucher-Award: Eintracht Frankfurt

Sowohl vor als auch nach der coronabedingten Pause hinterließ Eintracht Frankfurt keinen besonders guten Eindruck. Die Mannschaft von Trainer Adi Hütter befindet sich in einem Tief, macht defensiv zu viele Fehler und nutzt offensiv sich bietende Chancen zu selten aus. Genau das zeigte sich auch am Dienstag gegen Freiburg, wobei der Chancenwucher auf eigener Seite schon eklatant war. Weit mehr als 30-mal schoss die SGE auf das Tor der Gäste, scheiterte aber an Schwolow oder der eigenen Unfähigkeit. Naja, bis auf dreimal. Drei Tore sollten eigentlich für den lebenswichtigen Sieg reichen. Sie taten es aber nicht, denn der Sportclub traf aus wenigen Chancen ebenfalls dreimal.

Flutschfinger-Award: Rune Jarstein

Am frühen Mittwochabend empfing RB Leipzig Hertha BSC zum Duell um 18.30 Uhr. Das Spiel war ausgeglichener, als es vorab vielleicht erwartet werden konnte. Hertha BSC spielte sehr engagiert und machte Leipzig das Leben schwer. Beim Stand von 1:1 allerdings machte Rune Jarstein, der Gästetorhüter, den Berlinern das Leben aber selbst schwer. Bei einem eigentlich harmlosen Schuss von Patrik Schick wurschtelte sich Jarstein den Ball, den er eigentlich erst hielt, im Nachfassen irgendwie selbst in das eigene Tor. Die Führung für Leipzig hielt aber nicht lange, Hertha BSC konnte noch ausgleichen, das Spiel endete 2:2. Jarstein wird’s freuen.

Karten-Award: Die Mittwochs-Konferenz

Fußballerische Leckerbissen waren am Mittwochabend in der Konferenz der Bundesliga eher Mangelware. Aber getreten wurde – und das ordentlich! Köln-Verteidiger Bornauw machte mit einer glatten roten Karte den Anfang, Union-Mittelfeldspieler Andrich sah sich gezwungen, nachzulegen. Und das ordentlich! Erst kassierte Andrich seine zehnte gelbe Karte, später flog er dann mit der Ampelkarte vom Platz. Klaus Gjasula vom SC Paderborn beeindrucken solche Zahlen allerdings nicht, er holte sich schon die 15. gelbe Karte ab, fehlt schon zum dritten Mal gesperrt. Achja, auch Hoffenheim-Verteidiger Hübner wollte mitmischen – auch er sah die Ampelkarte.

Gala-Award: Christoph Baumgartner

Der 20-jährige Österreicher Christoph Baumgartner spielte bislang eine solide Saison mit ordentlichen Spielen, sein Talent blitzte immer wieder auf. Am Mittwochabend im Spiel gegen den 1. FC Köln spielte Baumgartner aber ganz groß auf. Das 1:0 für die TSG Hoffenheim erzielte Baumgartner nach einer schönen Hereingabe mit dem Fuß, später traf der Österreicher auch noch mit dem Kopf – zum 2:0.

(Photo by RONALD WITTEK / POOL/POOL/AFP via Getty Images)

Und: Zwischenzeitlich wurde bereits ein Treffer von Baumgartner aberkannt, zurecht allerdings. Doch damit noch nicht genug: Der österreichische U21-Nationalspieler war auch noch maßgeblich am 3:0 für die Kraichgauer beteiligt. Er war es, der den Ball mit der Hacke mustergültig auf Zuber spielte, dieser vollendete dann eiskalt.

Befreiungsschlag-Award: Fortuna Düsseldorf

Vor dem Spieltag musste Fortuna Düsseldorf schon verhältnismäßig lange auf einen Sieg warten. Die letzten vier Spiele des Klubs von Trainer Uwe Rösler endeten nur unentschieden, was im nervenaufreibenden Abstiegskampf insgesamt zu wenig ist. Gut, dass der FC Schalke 04 nun nach Düsseldorf kam! Denn die Königsblauen befinden sich derzeit in einer Krise – und dienten als Aufbaugegner. Schalke fand kaum Mittel, um Düsseldorf unter Druck zu setzen, allerdings hatte auch Fortuna lange Schwierigkeiten. Schalke ging – trotz verschwindend geringer Ballbesitzzahlen – später sogar durch McKennie in Führung. Doch Düsseldorf spielte weiter nach vorne, Hennings und Karaman drehten die Partie und sorgten für einen unglaublich wichtigen Sieg im Kampf gegen den Abstieg!

Mehr News und Storys rund um den internationalen Fußball

(Photo by Federico Gambarini/Pool via Getty Images)

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


Ähnliche Artikel