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Bundesliga | Gewinnt Stuttgart nicht gegen Düsseldorf, wird es ungemütlich

21. September 2018 | Spotlight | BY Manuel Behlert

Die Euphorie beim VfB Stuttgart war nach der gelungenen Rückrunde unter Tayfun Korkut und einem durchaus zufriedenstellenden Transfersommer groß. Nach dem Saisonauftakt mit dem Pokalaus in Rostock und den drei sieglosen Spielen in der Bundesliga sieht das aber schon ganz anders aus. Die Schwaben stehen unter Druck – und davon könnten die Gäste aus Düsseldorf heute profitieren. 

 

Ein Sieg muss her

Nach nur einem Punkt aus 3 Spielen und insgesamt bereits 7 Gegentreffern kann der VfB Stuttgart nicht gerade von einem guten Start sprechen. Die Mannschaft macht zu viele Fehler, zuletzt wurde auch die Aufstellung von Tayfun Korkut kritisiert, die Mannschaft wirkte insgesamt eher unausgewogen. Gegen den SC Freiburg spielten die Schwaben nominell mit Gentner und Castro auf den Außen und obwohl drei Tore erzielt wurden wirkte das Offensivspiel nicht besonders flüssig, das Tempo, das Spieler wie Donis, Thommy oder Akolo von Beginn an hätten mitbringen können fehlte.

(Photo by Alex Grimm/Bongarts/Getty Images)

Natürlich ist beim VfB nicht alles schlecht, genau wie in der letzten Rückrunde eben nicht alles gut war, um aber eine noch schlechtere Stimmung zu vermeiden muss gegen die Fortuna am heutigen Freitagabend gewonnen werden. Die Art und Weise spielt dabei keine besondere Rolle, Stuttgart benötigt in erster Linie ein Erfolgserlebnis.

Tayfun Korkut muss und wird Änderungen vornehmen. In der Innenverteidigung muss Pavard nach der WM noch seine gewohnte Form finden, sein Platz dürfte aber sicher sein, auch weil Holger Badstuber bisher keine guten Leistungen zeigte. Vor allem Erik Thommy hat gute Chancen auf einen Startelfeinsatz, dafür könnte Dennis Aogo auf die Bank verdrängt werden. Der VfB benötigt insgesamt mehr Ideen, aber auch mehr Balance auf dem Platz, die wackelige Abwehr muss stabilisiert werden. Auch hier ist Korkut gefordert, er muss in der abgelaufenen Trainingswoche die richtigen Ansätze gewählt haben.

Die Chance für die Düsseldorf

Die Fortuna hat einen ordentlichen Saisonstart hingelegt und gegen RB Leipzig und die TSG Hoffenheim zuletzt überraschend starke 4 Punkte eingefahren. Umso bitterer ist die Tatsache, dass man zum Auftakt gegen den FC Augsburg noch verloren hat, die Ausgangslage der Fortuna wäre noch besser. Klar ist aber, dass die Mannschaft des erfahrenen Trainers Friedhelm Funkel nun ohne den großen Druck nach Stuttgart fahren kann. Und genau das macht Düsseldorf für die Schwaben so gefährlich.

(Photo by Juergen Schwarz/Bongarts/Getty Images)

In den ersten Spielen legte Friedhelm Funkel sehr viel wert auf die Defensive, 4 Gegentreffer aus den ersten drei Spielen sind eine solide Quote, zudem stellte man die noch gegen Augsburg gemachten individuellen Fehler gegen Leipzig und Hoffenheim weitgehend ab, eine Entwicklung ist also zu sehen. Interessant wird sein, inwieweit Funkel angesichts der englischen Woche rotieren wird, gerade in der Offensive stehen mit Karaman, Lukebakio, Raman und Usami vier Spieler zur Verfügung, die in der letzten Partie nicht starteten, aber durchaus große Ansprüche mitbringen.

Die Defensive dürfte weitgehend unverändert bleiben, hier setzt die Fortuna auf eine gute Abstimmung. Offensiv ist man, unabhängig von der Anfangsformation, immer in der Lage auf einem hohen Niveau nachzulegen – und das könnte mit zunehmender Spieldauer in Stuttgart zum Schlüsselfaktor werden. Je länger es 0:0 steht, je länger Düsseldorf den VfB vom eigenen Tor weghalten und nahezu „zermürben“ kann, desto größer stehen die Chancen, dass die Fans der Schwaben ungeduldig werden, das Spiel hektischer wird und Räume entstehen. Und genau dann könnte die Stunde der Düsseldorfer schlagen. Der VfB sollte gewarnt sein.

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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