Tuchel-Aus zum Saisonende: Fragen und Antworten zur Trennung vom FC Bayern
21. Februar 2024 | News | BY Antonio Riether
Seit Mittwochvormittag ist klar, dass sich der FC Bayern im Sommer von Cheftrainer Thomas Tuchel trennen wird. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum vorzeitigen Ende der Amtszeit.
Thomas Tuchel verlässt den FC Bayern vorzeitig
Am späten Mittwochmorgen war die Nachricht bereits durchgesickert, als der FC Bayern die vorzeitige Trennung von Thomas Tuchel zum Saisonende offiziell bekannt gab. Jan-Christian Dreesen, Vorstandsvorsitzender des deutschen Rekordmeisters, und Tuchel sollen in einem „einvernehmlichen Gespräch (…) gemeinsam entschieden“ haben, den ursprünglich bis Sommer 2025 datierten Vertrag ein Jahr früher, sprich zum 30. Juni 2024, zu beenden. Zuvor hatte der FC Bayern seine letzten drei Pflichtspiele verloren, nach einer deftigen 0:3-Pleite in Leverkusen folgte ein uninspiriertes 0:1 in der Champions League gegen Lazio Rom, ehe die Münchner am Wochenende mit 2:3 Außenseiter Bochum unterlagen. Aufgrund des bevorstehenden Abschieds des Trainers stellen sich nun mehrere Fragen, wir liefern Antworten.
Was sind die Gründe für das Tuchel-Aus?
Im März 2023 hatte Thomas Tuchel überraschend die Nachfolge von Julian Nagelsmann als Bayern-Trainer angetreten. Tuchels Vorgänger stand sportlich gesehen zwar gut da, sorgte mit seiner Außenwirkung jedoch oft für Verwunderung in der Chefetage. Die Inkonstanz der Mannschaft Anfang des Jahres 2023 sowie die unter Nagelsmann verlorene Tabellenführung wurde noch gerade so zum Saisonende mit dem Titelgewinn durch Tuchel geradegebügelt. Allerdings sorgte auch der neue Mann an der Seitenlinie nicht für den erhofften Turnaround, die Entwicklung der Mannschaft sowie der Einzelspieler stagnierte sichtbar. Dies spiegelte sich auch in den Ergebnissen wider.
Aufgrund der schlechten Bilanz unter Tuchel, der ein Viertel seiner bisherigen Pflichtspiele als Bayern-Coach verlor (11 von 44), entschloss sich die Chefetage um Dreesen nun für die nächste Zäsur. In der Bundesliga liegt der FC Bayern nach den jüngsten Niederlagen mit acht Punkten hinter Tabellenführer Leverkusen, in der Champions League droht nach der Hinspielniederlage in Rom das frühe Aus und im Pokal gab es bereits in der zweiten Runde eine Blamage beim Drittligisten Saarbrücken.
Wie geht es für Tuchel weiter?
In seinem kurzen Statement in der Pressemitteilung des FC Bayern gab sich Tuchel professionell. „Wir haben vereinbart, dass wir unsere Zusammenarbeit nach dieser Saison beenden. Bis dahin werde ich mit meinem Trainerteam selbstverständlich weiter alles für den maximalen Erfolg geben“, meinte der 50-Jährige zu seinem Aus in München. Mindestens 13 Partien hat Tuchel noch zu absolvieren, im Falle eines Weiterkommens in der Champions League würden mehr hinzukommen. Nun muss sich Tuchel trotz der Enttäuschung von seiner besten Seite zeigen, um potenzielle neue Arbeitgeber von sich zu überzeugen. Der gebürtige Krumbacher hat immerhin schon in England und Frankreich erfolgreiche Amtszeiten erlebt und wird aufgrund seiner Trainerqualitäten und seines Sprachtalents wohl im Sommer international gefragt sein. Tuchels nächste Station ist aber logischerweise noch nicht bekannt.
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Wie geht es für den FC Bayern weiter?
Der Vorstandsvorsitzende Jan-Christian Dreesen sprach in der Mitteilung zur bevorstehenden Trennung mit Tuchel von einer „sportlichen Neuausrichtung mit einem neuen Trainer“ zur kommenden Spielzeit. Wie genau dies aussieht und mit welchem Übungsleiter die Bayern in die nächste Saison gehen, ist noch unklar. Laut Medienberichten soll Leverkusens Xabi Alonso, der drei Jahre in München spielte, der favorisierte Kandidat für die Tuchel-Nachfolge sein, allerdings ist fraglich, ob sich der Spanier der Unruhe beim FCB aussetzen möchte. Auch über eine Rückkehr von Hansi Flick, der mit den Bayern während seiner Amtszeit große Erfolge feierte, wird spekuliert. Weitere Anwärter, die deutsch sprechen, wären Stuttgarts Coach Sebastian Hoeneß oder River-Erfolgstrainer Martín Demichelis, der von 2019 bis Ende 2022 die U19 sowie die Reserve der Bayern trainierte. Jürgen Klopp scheidet bereits als Kandidat aus. Ein ausländischer Trainer ohne Deutschkenntnisse wie Zinédine Zidane oder José Mourinho wären wohl weniger denkbar.
(Photo by SASCHA SCHUERMANN/AFP via Getty Images)