Videobeweis: Keine Lautsprecher-Durchsagen in Stadien

9. August 2023 | News | BY sid

News | Die deutschen Spitzen-Schiedsrichter blicken zuversichtlich auf die bevorstehende Saison der Fußball-Bundesliga – Neuerungen werden sparsam eingeführt. Entscheidungen des Videobeweis werden nicht vom Schiedsrichter kommentiert.

Deutsche Schiris bleiben beim Videobeweis ruhig

Die deutschen Fußballfans müssen weiter auf die verbale Transparenz warten: Auch in der kommenden Bundesliga-Saison wird es im Gegensatz zur Frauen-WM keine Lautsprecher-Erklärungen der Videobeweis-Entscheidungen in den Stadien geben. „Bei den Durchsagen wollen wir noch abwarten. Da gibt es zu wenig Erfahrung“, sagte Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich am Mittwoch: „Das Thema ist uns insgesamt zu unreif.“

Bei der Frauen-Endrunde werden Entscheidungen nach Videobeweis von den jeweiligen Schiedsrichterinnen über die Stadionmikrofone in Englisch erklärt – ähnlich wie in der Football-Profiliga NFL. Der Weltverband FIFA hatte das Verfahren bereits bei der Klub-WM und der U20-WM der Männer ausprobiert.

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„Wir sind bei diesem Thema in der Kommunikation mit den Schiedsrichtern. Wenn es relevant wird, wollen wir soweit sein“, sagte Fröhlich, der Ende des kommenden Jahres als Geschäftsführer Sport und Kommunikation der DFB Schiri GmbH aufhören wird: „Es gibt Schiedsrichter, die kommunizieren relativ gut. Es gibt aber auch Schiedsrichter, mit denen müssen wir in diesem Bereich noch ein bisschen arbeiten.“

Mittelfristig wird erwartet, dass die Lautsprecher-Erklärung auch in den nationalen Ligen wie der Bundesliga zum Einsatz kommen wird. „Nach der WM werden wir darüber diskutieren, was das Beste für die Zukunft ist“, sagte Pierluigi Collina, der Refereeboss der FIFA, vor der Frauen-WM.

Mit Blick auf Deutschland hatte sich zuletzt Videobeweis-Chef Jochen Drees im Sinne der Transparenz für eine Erklärung der VAR-Entscheidungen über die Videowürfel ausgesprochen. „Ich bin der Überzeugung, dass eine bildliche Information im Stadion dazu führen würde, dass Fans die Entscheidungen besser nachvollziehen können“, sagte Drees dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND): „Aus unserer Sicht wäre es eine deutliche Verbesserung.“

Neben den Durchsagen wird in der anstehenden Spielzeit auch die halbautomatische Abseitsregelung noch fehlen. „Wir arbeiten daran, werden es aber noch nicht einführen“, äußerte Fröhlich: „Wir wären aber relativ schnell einsatzbereit, wenn es dazu kommt.“ Für eine Einführung bräuchte es das grüne Licht der Klubs, sie müssten die höheren Kosten tragen.

Schneller wird es bei den langen Nachspielzeiten gehen. „Es ist grundsätzlich davon auszugehen, dass es sich ein bisschen verlängert – ohne in die Gefilde Männer-WM zu kommen. Wir wollen Verzögerungen gerecht werden“, erklärte Schiedsrichter Felix Zwayer: „Wir haben gut trainiert im Sommer-Trainingslager, wir können noch zwei, drei Minuten dranhängen.“

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(Photo by Dean Mouhtaropoulos/Getty Images)


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