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Der FC Bayern unterliegt auch gegen Lazio: Die Erkenntnisse zum Spiel

15. Februar 2024 | Spotlight | BY Philipp Overhoff

Der FC Bayern hat das Achtelfinalhinspiel der Champions League mit 0:1 bei Lazio in Rom verloren und steht damit im Rückspiel gewaltig unter Zugzwang. Im Vergleich zum Leverkusen-Spiel zeigten sich die Münchner deutlich verbessert, laufen ihrer Normalform allerdings nach wie vor weit hinterher. 

Bayern: Thomas Tuchel im Krisenmodus

Der FC Bayern befindet sich im Frühjahr 2024 in einer handfesten Krise. Die gestrige Pleite gegen Laziowar die bereits dritte Pflichtspielniederlage im laufenden Kalenderjahr. Erst am vergangenen Wochenende war man im Bundesliga-Topspiel gegen Bayer Leverkusen absolut chancenlos. Auch wenn das Auswärtsspiel in der italienischen Hauptstadt im Vergleich zum Auftritt in Leverkusen eine klare Leistungssteigerung darstellte, präsentierten sich die Mannen von Trainer Thomas Tuchel erneut zu harmlos.



Zwar zirkulierte der Ball wesentlich besser in den eigenen Reihen, insgesamt agierte die Offensive des deutschen Rekordmeisters aber dennoch zu ungefährlich. Bezeichnend ist dabei folgende Statistik: Ganze 17 Mal feuerte der FC Bayern in Richtung des römischen Tores, kein einziger jedoch ging davon auf den Kasten von Lazio-Keeper Ivan Provedel. Alles in allem kam der Bundesliga-Klassenprimus nur in eine handvoll vielversprechender Abschlusssituationen. Zu wenig für eine Mannschaft, die eigentlich den Anspruch hat, zu den besten in Europa zu gehören und eine Hürde wie Lazio einigermaßen souverän zu meistern.

Systemumstellung bringt nicht den gewünschten Effekt

Anders als bei der blamablen 0:3-Packung gegen die Werkself lief der FCB gestern in gewohnter Formation auf. Das Fünferketten-Experimenten stellte Thomas Tuchel umgehend wieder ein und kehrte zum gewohnten 4-2-3-1 zurück. Auch personell tat sich im vergleich zum Wochenende eine ganze Menge. So standen Joshua Kimmich, Thomas Müller und Raphaël Guerreiro wieder in der Starformation, dafür mussten Eric Dier, Sacha Boey und Aleksandar Pavlović weichen.

(Photo by Paolo Bruno/Getty Images)

Gerade im Mittelfeld machten sich diese Umstellungen auch bemerkbar, die Bayern hatten wesentlich mehr Zugriff als noch drei Tage zuvor. Generell agierte man wacher, es war der Mannschaft anzumerken, dass sie eine Reaktion zeigen will. Die erste Halbzeit war durchaus ordentlich, das stellte auch Thomas Müller im Interview nach dem Abpfiff fest. Dennoch fehlte es auch im Stadio Olimpico an vielen Ecken und Enden. Derzeit lässt vor allem die Chancenkreation zu wünschen übrig, was primär auch mit der Formschwäche einiger Schlüsselspieler zu tun haben dürfte.

Bayern-Leistungsträger befinden sich im Formtief

Dass Joshua Kimmich in dieser Saison so seine Schwierigkeiten hat, ist durchaus bekannt. Darüber hinaus kommt der deutsche Nationalspieler gerade frisch von einer Verletzung zurück, kann dementsprechend also gar nicht in Bestform sein. Auch dass ein 37-jähriger Manuel Neuer nach einem kompletten Jahr ohne Fußball nicht sofort wieder der Alte ist, das verwundert ebenso wenig. Auffällig ist derzeit aber, dass die Akteure, die den FC Bayern mit grandiosen Leistungen durch die Hinrunde trugen, aktuell mit massiven Formproblemen zu kämpfen haben.

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Nach einer überragenden Hinrunde befindet sich beispielsweise Leroy Sané momentan in einem Leistungstief. In den letzten fünf Bundesliga-Spielen verbuchte der Flügelspieler lediglich eine Torvorlage, in den vorherigen 16 Partien konnte er brachiale 18 Torbeteiligungen sammeln. Sané wirkt dabei zunehmend frustriert, sowohl mit seinen als auch mit den Leistungen der Mannschaft. Auch Rekord-Neuzugang Harry Kane durchläuft derzeit seine schwierigste Phase seit seiner Ankunft in München. Gegen Leverkusen tauchte der Engländer komplett ab und hatte gerade einmal 18 Ballkontakte. Gestern waren es dann immerhin 31, für nennenswerte Torgefahr sorgte der 30-Jährige aber mit Ausnahme einer Gelegenheit kaum. In den bisherigen sieben Pflichtspielen im neuen Jahr kommt Kane auf die für seine Verhältnisse magere Ausbeute von drei Treffern. Möchte der FC Bayern wieder zurück zu alter Stärke finden, wird es unerlässlich sein, dass Akteure wie Sané oder Kane zurück auf ihr Leistungshoch kommen.

(Photo by ALBERTO PIZZOLI/AFP via Getty Images)


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