Champions League | Atlético siegt nach Rückstand, Donetsk feiert großes Comeback

4. Oktober 2023 | Trending | BY Yannick Lassmann

In der Champions League standen am frühen Mittwochabend zwei Begegnungen an. Diese hatten es beide in sich. Atlético geriet mehrfach ins Hintertreffen, bezwang Feyenoord aber mit 3:2, während Shakhtar Donetsk einen Zwei-Tore-Rückstand bei Royal Antwerpen in einen 3:2-Sieg umbog.

Champions League: Wilde Anfangsphase, Atlético gleicht zweimal aus

Der Fußballabend war gerade einmal rund 120 Sekunden alt, als bereits der erste Treffer fiel. Grund zum Jubeln hatte der am ersten Spieltag noch mit 0:5 in Barcelona unterlegende Neuling Royal Antwerpen. Arthur Vermehren stibitzte Yaroslav Rakitskyi kurz vor dem Strafraum den Ball, legte dann raus auf Arbnor Muja, der nach innen zog und zum überlegt zum 1:0 ins linke Eck vollendete.

 

Das erste Tor in Madrid ließ ebenfalls nicht lange auf sich warten. Ayase Ueda tauchte frei vor Jan Oblak auf, welcher den Versuch des Angreifers noch parierte, von dort prallte der Ball an den grätschenden Mario Hermoso und landete im Tor – 0:1 (7.). Atlético lieferte eine schnelle Antwort, infolge eines Klärungsversuchs von Mats Wieffer sprang der Ball zum freistehenden Álvaro Morata, der vor Timon Wellenreuther einschob. Schiedsrichter Francois Letexier verweigerte erst die Anerkennung, da der im Abseits stehende Saul Niguez Wieffer irritiert haben soll, entschied aber nach Rücksprache mit dem VAR auf Tor – 1:1 (14.).

Dem Ausgleich nahe kam auch Shakthar Donetsk. Der Versuch von Taras Stepanenko wäre im linken unteren Eck eingeschlagen, Jelle Bataille klärte für seinen geschlagenen Schlussmann Jean Butez kurz vor der Torlinie (23.). Ansonsten gab aber die Heimmannschaft den Ton an. In der 33. Minute erhöhte sie auf 2:0: Michael-Ange Balikwisha beförderte die Kugel nach exzellentem Zuspiel von Vermeeren am nur halbherzig herauseilenden Dmytro Riznyk vorbei ins Netz.

Auch in Madrid waren die Hausherren feldüberlegen, doch nach 34 Minuten erlitten sie den nächsten Rückschlag. Calvin Stengs brachte einen Freistoß aus dem Halbfeld zum einlaufenden David Hancko, dieser scheiterte erst an Oblak und verwertete dann den Abpraller aus kurzer Distanz zum 1:2. Feyenoord hätte kurz darauf sogar fast nachgelegt: Aus dem Rückraum legte Stengs zurück auf Gernot Trauner, der das Spielgerät recht unbedrängt neben das Tor von Oblak setzte (38.).

(Photo by Gonzalo Arroyo Moreno/Getty Images)

Die Führung nahmen die Gäste allerdings nicht mit in die Pause, weil sie in der dritten Minute der Nachspielzeit einen Eckball nicht geklärt bekamen. Über mehrere Umwege fiel der Ball vor die Füße von Antoine Griezmann, der aus rund fünf Metern per Fallrückzieher den 2:2-Pausenstand herstellte. Royal Antwerpen transportierte derweil das 2:0 gegen Donetsk mit in die Katakomben.

Donetsk kommt spektakulär zurück, Atlético dreht die Partie

Der belgische Meister kam allerdings schläfrig aus der Kabine. Erst traf Olexandr Zubkov mit einem wuchtigen Abschluss die Latte, dann scheiterte Yehor Nazaryana an Butez, der mit der Faust in die Mitte klärte, wo Danylo Sikan zum 2:1 einköpfte (48.). Ebenso gab es im Estadio Metropolitano den nächsten Treffer zu vermelden. Morata verwertete eine Hereingabe von Nahuel Molina zur erstmaligen Atlético-Führung – 3:2.

Danach zogen sich die Madrilenen zurück und fokussierten sich auf den Erhalt des Vorsprungs. In Antwerpen wendete sich derweil das Blatt, denn der Gast übernahm mit zunehmender Spielzeit das Kommando. Mitten in diese Phase hinein konterte Royal: Vincent Janssen fand jedoch kein Vorbeikommen am gut reagierenden Riznyk (68.). Die Parade zahlte sich aus, denn in der 71. Minute trudelte ein von Balikwisha abgefälschter Rakitskyi-Freistoß ins Netz – 2:2.

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Es kam noch besser für Shakhtar Donetsk: Keeper Butez versuchte, einen Eckball zu verhindern, dabei rutschte ihm die Kugel aus den Händen, Nazaryna bediente daruafhin Sikan, der ins verwaiste Tor einnetzte – 2:3. Royal Antwerpen gab sich aber nicht geschlagen. Im Fokus stand erneut Riznyk, der einen Freist0ß von Janssen parierte (84.). Ebenso befand sich der Torhüter bei einem Kopfball von Toby Alderweireld auf dem Posten (90.).

Es lief bereits die sechste Minute der Nachspielzeit, als Stepanenko einen Schuss mit der Hand blockte, Schiedsrichter Rade Obrenovic entschied umgehend auf Elfmeter, den Alderweireld kläglich neben das Tor setzte. Somit überstanden die Ukrainer auch den letzten Schreckensmoment und feierten einen zur Pause kaum noch für möglich gehaltenen Auswärtssieg. Wesentlich souveräner brachte Atlético das 3:2 gegen ein bemühtes aber im zweiten Durchgang kaum noch gefährliches Feyenoord über die Ziellinie.

Die Ergebnisse im Überblick:

Atlético 3:2 Feyenoord

Tore: 0:1 Hermoso (Eigentor, 7.), 1:1 Morata (14.), 1:2 Hancko (34.), 2:2 Griezmann (45+3.), 3:2 Morata (48.)

Royal Antwerpen 2:3 Shakhtar Donetsk 

Tor: 1:0 Muja (3.), 2:0 Balikwisha (33.), 2:1 Sikan (48.), 2:2 Rakitskyi (71.), 2:3 Sikan (76.)

Alderweireld (Royal Antwerpen) schießt Handelfmeter neben das Tor 90+7.

(Photo by JAVIER SORIANO/AFP via Getty Images)

Yannick Lassmann

Rafael van der Vaart begeisterte ihn für den HSV. Durchlebte wenig Höhen sowie zahlreiche Tiefen mit seinem Verein und lernte den internationalen Fußball lieben. Dem VAR steht er mit tiefer Abneigung gegenüber. Seit 2021 bei 90Plus.


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