Keine Angst vor dem „kleinen Monster“: Der BVB träumt von Magie im Viertelfinale

9. April 2024 | News | BY sid

Der BVB trifft im Champions-League-Viertelfinale am Mittwochabend auf Atletico Madrid (21:00 Uhr). In der Pressekonferenz am späten Dienstagnachmittag erwartet Cheftrainer Edin Terzic ein intensives Hinspiel im Estadio Metropolitano.

Hinspiel im Hexenkessel von Madrid – Rückspiel in Dortmund

In der Hölle von Madrid lauert das „kleine Monster“, aber Borussia Dortmund lässt sich nicht kampflos fressen. „Unser Ziel ist ein gutes Ergebnis – und dann zu Hause wieder eine magische Nacht“, sagte Trainer Edin Terzic vor dem Viertelfinal-Hinspiel der Champions League bei den „Kannibalen“ von Atletico im brodelnden Vulkan Estadio Metropolitano.



In der Liga zittert der BVB darum, kommende Saison überhaupt noch in der Königsklasse spielen zu dürfen. Zugleich sehen alle Verantwortlichen gegen das knochenharte Atletico, das alles Erlaubte und Unerlaubte für den Sieg tun wird, eine 50:50-Chance auf das Halbfinale. „Wir müssen robust sein, müssen uns wehren“, sagte Sportdirektor Sebastian Kehl vor dem Flug EW 1909 in den Süden. Nicht mit an Bord war Angreifer Donyell Malen (Infekt), zudem droht der Ausfall des kränkelnden Kapitäns Emre Can.

Giganten wie Real Madrid oder Manchester City spielen auf dem Weg zum Finale in London in der anderen Hälfte des Tableaus, der BVB ist mit seinem sicherlich dornigen Los noch gut bedient. „Für uns war das Wichtigste: Wir wollten das Auswärtsspiel als erstes haben“, betonte Hans-Joachim Watzke. „Atletico ist toll für uns, aber du willst nicht im Rückspiel nach Madrid.“

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Als in Nyon die Kugeln durch die Schüsselchen rollten, hatte sich der Geschäftsführer sogar einen träumerischen Blick nach vorne erlaubt – und einen zurück ins Jahr 2013. „Es wäre eine coole Sache, noch mal gegen die Bayern in Wembley als Revanche“, sagte er: „Aber wir müssen uns nichts vormachen, das werden schwere Spiele.“ Zumal die deutschen Schwergewichte derzeit beide alles andere als leichtfüßig sind.

BVB nach Bundesliga-Pleite in der Champions League gefordert

Den BVB hat das 0:1 gegen den VfB Stuttgart im „Champions-League-Endspiel“ der Bundesliga vom Kurs abgebracht. Die Dortmunder sind auf den fünften Tabellenplatz abgerutscht, es droht ein Verlust von Prestige und viel Geld. „Das lief nicht so gut für uns. Aber wir werden bis zum letzten Tag kämpfen“, versicherte Kehl.

Am besten mit dem Champions-League-Gesicht, auch am Mittwoch im Hexenkessel im östlichen Madrider Stadtteil San Blas. Trainer Diego Simeone, ein Mann unter Dauerstrom, aus dessen Augen Blitze schießen, hat dort ein Team von knallharten und abgezockten Profis versammelt. „Wir wissen, was uns erwartet – eine hitzige Atmosphäre, ein Hexenkessel – und eine Mannschaft, die hart verteidigt“, sagte Kehl.

Der ehemalige BVB-Spieler Axel Witsel und Frankreichs 2018er-Weltmeister Antoine Griezmann ragen heraus – wer diese Mannschaft bezwingen will, muss leiden. Doch Griezmann warnt seine Kollegen: Der BVB habe schließlich gerade erst „die Bayern in deren Haus“ besiegt.

Der Respekt ist also auf beiden Seiten groß. „Atletico ist ein kleines Monster in K.o.-Spielen“, sagt Terzic. 2014 und 2016 stand das „Ungeheuer“ sogar im Champions-League-Finale – es verlor jeweils hochdramatisch gegen den verhassten Stadtrivalen Real. Seitdem hat sich die Mannschaft stark verändert, sie ist aber für den BVB-Trainer weiter „ein sehr starker Gegner“. Einer, den die Borussia 2018 allerdings auch mal 4:0 aus dem Stadion geschossen hat.

Beide Teams finden sich auf der Zielgeraden der Saison in einer ähnlichen Lage. Real Madrid, der FC Barcelona und der Emporkömmling FC Girona sind Atletico enteilt, es droht eine Saison in der Europa League. Ein Mittel dagegen wäre: Einfach die Champions League zu gewinnen. Der Sieger qualifiziert sich automatisch für die stark reformierte Saison 2024/25. (sid)

(Photo by THOMAS COEX/AFP via Getty Images)


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