Champions League | Gruppe D: Wie steht es um Finalist Inter? Fegt Benfica erneut durch die Gruppenphase?
14. September 2023 | Spotlight | BY Jannek Ringen
Die neue Saison in der Champions League steht bevor und in Gruppe D kommt es zu spannenden Begegnungen. Der letztjährige Finalist Inter Mailand duelliert sich mit Benfica, Red Bull Salzburg und Real Sociedad.
Champions League Vorschau Gruppe D: Inter und Benfica in der Favoritenrolle
Die Auslosung der Champions League hat in Gruppe D eine spannende Konstellation ergeben. Die Favoritenrolle ist zwar an den portugiesischen Meister Benfica und den letztjährigen Finalisten Inter Mailand vergeben, allerdings sind sowohl RB Salzburg als auch Real Sociedad nicht zu unterschätzen. Aufgrund der starken Leistungen in der vergangenen Saison in der Königsklasse traut man den Portugiesen und den Italienern einiges zu. Können die Spanier und die Österreicher zur Stolperfalle werden?
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Champions League: Der Spielplan der Gruppe C
Spieltag 1: Benfica – RB Salzburg (Mi, 20.09., 21.00 Uhr); Real Sociedad – Inter Mailand (Mi, 20.09., 21.00 Uhr)
Spieltag 2: RB Salzburg – Real Sociedad (Di, 03.10., 18.45 Uhr); Inter Mailand – Benfica (Di, 03.10., 21.00 Uhr)
Spieltag 3: Inter Mailand – RB Salzbuirg (Di, 24.10., 18.45 Uhr); Benfica – Real Sociedad (Di, 24.10.,21.00 Uhr)
Spieltag 4: Real Sociedad – Benfica (Mi, 08.11., 18.45 Uhr); RB Salzburg – Inter Mailand (Mi, 08.11., 21.00 Uhr)
Spieltag 5: Benfica – Inter Mailand (Mi, 29.11., 21.00 Uhr); Real Sociedad – RB Salzburg (Mi, 29.11., 21.00 Uhr)
Spieltag 6: Inter Mailand – Real Sociedad (Di, 12.12., 21.00 Uhr); RB Salzburg – Benfica (Di, 12.12., 21.00 Uhr)
Inter Mailand: Erneuter Griff zu den Sternen?
Der Finaleinzug von Inter Mailand in der Champions League im vergangenen Jahr kam für die meisten etwas überraschend. Im Finale musste man sich mit 0:1 gegen Manchester City geschlagen geben, lieferte allerdings eine gute Partie ab. Auf dem Weg ins Finale ging man mit Porto, Benfica und Lokalrivale Milan den Schwergewichten zwar aus dem Weg, allerdings konnten die Nerazzurri in der Gruppe den FC Barcelona ausschalten und qualifizierten sich hinter dem FC Bayern auf Platz zwei für die K.-o.-Runde. Für die Königsklasse qualifizierte man sich ungefährdet mit dem dritten Platz in der italienischen Serie A, war jedoch unzufrieden, dass man nicht mehr ins Meisterschaftsrennen eingreifen konnte.
Ein Abgang, der bei Inter schwer wiegen dürfte, ist der von Andre Onana. Der Kameruner war mit seinen starken Leistungen einer der wichtigen Faktoren für das Erreichen der Finals im vergangenen Jahr. Jetzt wanderte er jedoch zu Manchester United ab. Zudem muss man die Abgänge von Marcelo Brozovic, Edin Dzeko, Milan Skriniar und Robin Gosens verkraften. Dafür gelang es den Verantwortlichen zum einen den Kader zu verbreitern und zahlreiche Spieler mit Erfahrung in der Champions League zu holen. Mit Benjamin Pavard, Juan Cuadrado und Alexis Sanchez wurden drei Spieler verpflichtet, die über viel Erfahrung im internationalen Wettbewerb verfügen. Zu den weiteren interessanten Neuzugängen gehören Marcus Thuram, Yann Sommer, Yann-Aurel Bisseck, Francesco Acerbi und Kristjan Asllani.
Bei Inter ist die Breite für eine gute Saison in den nationalen und internationalen Wettbewerben auf jeden Fall gegeben. Der Saisonstart verlief mit drei Siegen aus drei Spielen optimal und zeigt, dass man die Mannschaft von Simone Inzaghi auf der Rechnung haben muss. Außerdem ist man immer noch ohne Gegentor in der Liga. Schlüsselspieler ist ähnlich wie im letzten Jahr Kapitän Lautaro Martinez, der in den ersten drei Spielen fünf Tore erzielen konnte. Inter geht aufgrund des starken Kaders und der guten Form als Favorit auf den Sieg in der Gruppe an den Start.
Benfica: Die starke Vorsaison bestätigen
Die erste Saison unter Roger Schmidt lief für Benfica äußerst ansprechend. Dank eines starken Starts in die Liga galt man frühzeitig als designierter portugiesischer Meister und konnte den Titel trotz kürzerer Schwächephase am Ende der Saison in die Höhe stemmen. Auch in der Champions League wusste man zu überzeugen. In einer Gruppe mit Juventus Turin, Paris Saint-Germain und Maccabi Haifa wurden die Adler Gruppenerster und ließen die Topteams aus Italien und Frankreich hinter sich. Man konnte bis ins Viertelfinale vorstoßen, wo der Club aus der portugiesischen Hauptstadt gegen Inter Mailand scheiterte. Zeit für die Revanche?
Im Kader gab es einige Veränderungen. Torjäger Goncalo Ramos wurde zu Paris Saint-Germain abgegeben und Benfica erwartet im kommenden Sommer eine hohe Ablösesumme für den Angreifer. Zudem haben mit Linksverteidiger Alejandro Grimaldo und Torhüter Odysseas Vlachodimos zwei weitere Leistungsträger den Club verlassen. Auch auf der Zugangsseite ist einiges passiert. Die drei Baustellen durch die Abgänge wurden mit Anatoliy Trubin, David Jurasek und Arthur Cabral geschlossen. Außerdem gelang es dem Club, Orkun Kükcü aus Rotterdam loszueisen. Der Rückkehrer Ángel Di María und Juan Bernat bringen viel Champions-League-Erfahrung in den Kader.
Roger Schmidt und Benfica wollen die starke Vorsaison auf internationaler Bühne unbedingt bestätigen und auch in dieser Saison wieder die K.-o.-Runde in der Champions League erreichen. Hinter Inter ist man klarer Favorit auf das zweite Ticket für das Achtelfinale. Allerdings sollte man gewarnt vor der Konkurrenz sein.
RB Salzburg: Mit Außenseiterchancen ins Achtelfinale?
Wie man es im Nachbarland gewohnt ist, gewann die Mannschaft von RB Salzburg auch in der vergangenen Saison die österreichische Meisterschaft. Damit konnte der Club aus dem Red-Bull-Imperium zum zehnten Mal in Folge den Titel gewinnen. International lief es jedoch nicht optimal. In der Champions League erreichte man hinter dem FC Chelsea und der AC Mailand den dritten Platz und verpasste die zweite Teilnahme an der K.-o.-Runde der Königsklasse. In der Zwischenrunde der Europa League musste sich der Club aus der Mozartstadt gegen den späteren Finalisten AS Rom geschlagen geben.
Die Salzburger sind es gewohnt, zu jeder Saison Stammspieler in die europäischen Top-Ligen abzugeben. Mit Nicolas Seiwald und Benjamin Sesko gab es erneut zweimal den obligatorischen Wechsel von Salzburg nach Leipzig. Neben Trainer Matthias Jaissle, den es zwei Tage vor Saisonstart nach Saudi-Arabien zog, verließen auch Noah Okafor, Philipp Köhn und Junior Adamu die Salzburger. Auf der Zugangsseite kamen mit Mads Bistrup und Aleksa Terzic zwei Spieler, die ihre Erfahrungen in den europäischen Top-Ligen gesammelt haben. Zudem kamen zahlreiche Teenager, die sich in Salzburg weiterentwickeln wollen. Das Traineramt von Jaissle übernahm Gerhard Struber.
Der Verlust von einigen Stammspielern und der kurzfristige Wechsel von Cheftrainer Jaissle waren heftige Rückschläge in der Saisonvorbereitung der Salzburger. Dennoch startete man souverän mit sechs Siegen aus sechs Spielen in die neue Saison. Es bleibt abzuwarten, wie stark man im Verhältnis zur internationalen Konkurrenz ist.
Real Sociedad: Champions League im Zehn-Jahre-Rhythmus
Alle zehn Jahre qualifiziert sich Real Sociedad für die Champions League. Nachdem man 2003/04 und 2013/04 die einzigen beiden Male in der Königsklasse angetreten ist, folgt nun die dritte Teilnahme der Basken am wichtigsten europäischen Club-Wettbewerb. Hinter den drei Großen aus Barcelona und Madrid qualifizierte sich das Team aus San Sebastian über den vierten Platz in der Liga für das Konzert der ganz Großen. Im Vorjahr überzeugte die Mannschaft von Trainer Imanol Alguacil in der Europa League, musste sich dennoch ähnlich wie die Salzburger gegen Jose Mourinhos Roma geschlagen geben.
Den Kader, der die Basken in der vergangenen Saison in die Champions League geführt hatte, konnten die Verantwortlichen zu großen Teilen zusammenhalten. Der Altstar David Silva musste seine Karriere beenden, nachdem er sich zu Beginn der Vorbereitung das Kreuzband gerissen hatte. Viele Aktivitäten gab es auf dem Transfermarkt auch auf der Zugangsseite nicht. Mit Andre Silva und Kieran Tierney kamen zwei Spieler auf Leihbasis, welche die Königsklasse bereits kennen. Zudem verstärkte Alvaro Odriozola, der mit dem FC Bayern 2020 die Champions League gewinnen konnte, den Club. Der Königstransfer ist wahrscheinlich der 20-jährige Mittelfeldspieler Arsen Zakharyan, der für 13 Millionen Euro von Dynamo Moskau nach Spanien kam.
Der Saisonstart verlief für die Basken durchschnittlich. In den bisherigen vier Spielen in La Liga konnten sie lediglich sechs Punkte sammeln und laufen damit etwas den Erwartungen hinterher. Dennoch sollte man vor La Real gewarnt sein, denn in der vergangenen Saison blieben sie gegen Real Madrid ohne Niederlage und konnten den FC Barcelona schlagen. Überraschungen kann diese Mannschaft.
Prognose: Inter und Benfica in der Favoritenrolle
Die Favoritenrolle in der Gruppe D ist klar vergeben. Sofern größere Überraschungen ausbleiben, kämpfen Inter Mailand und Benfica um den Sieg in der Gruppe D. Sie werden jedoch gewarnt sein, dass ein Ausrutscher sie ganz schnell unter Druck bringen kann. Wichtig ist ein guter Start in der Gruppenphase. Um den dritten Platz sollte es ein Duell auf Augenhöhe zwischen Real Sociedad und RB Salzburg werden.
(Photo by VINCENZO PINTO/AFP via Getty Images)
Jannek Ringen
Sozialisiert durch die Raute von Thomas Schaaf, gebrochen durch den Abstieg unter Florian Kohfeldt. Fußball in Deutschland ist sein Fachgebiet, aber immer mit einem Blick in England und Italien.