Europa League | Auf diese Teams müsst ihr achten!

21. September 2023 | Spotlight | BY Lea Selin Thomas

Am 21. September startet die Europa-League-Saison 2023/24. Wie jedes Jahr treten auch diesmal eine Reihe spannender Teams im zweithöchsten europäischen Wettbewerb an, die man dringend auf dem Schirm haben sollte. Fünf dieser Mannschaften nehmen wir im Folgenden genauer unter die Lupe.

Europa League: Auf diese Teams gilt es zu achten

FK TSC Backa Topola

Der derzeitige Tabellenführer der Serbischen SuperLiga geht 2023/24 erstmals in der Europa League an den Start und bildet zusammen mit West Ham United, Olympiakos Piräus und dem Bundesligisten SC Freiburg die Gruppe A. Obwohl das Team von Trainer Žarko Lazetić (41) auf den ersten Blick wie der klassische Außenseiter daherkommt, sollte man die Serben keinesfalls unterschätzen.

Schon seit Jahren befindet sich der Verein in einem sportlichen und wirtschaftlichen Aufschwung, zuletzt erreichte man in der vergangenen Saison die Vizemeisterschaft, die gleichzeitig die Europa-League-Teilnahme sowie das Erreichen des serbischen Pokal-Halbfinales 2022/23 garantierte. In besagtem Halbfinale musste sich der FK TSC gegen Crvena Zvezda geschlagen geben, doch zum gegenwärtigen Zeitpunkt führt der Klub aus der serbischen Stadt Bačka Topola die Tabelle der heimischen Liga an. Zuletzt konnte man sogar einen 6:3-Heimsieg einfahren.

Auf nationaler Ebene ist die Mannschaft von Lazetić bislang ungeschlagen, zudem erzielte man in sieben Spielen bereits achtzehn Tore. Mit einem Gesamtmarktwert von knapp 22 Millionen Euro ist der Kader zwar nicht gerade der teuerste, dafür liegt das Durchschnittsalter bei 25,6. Namhafte Stars sucht man hier vergeblich, allerdings ist das Team jung, hungrig und beflügelt von den jüngsten Erfolgen. Alles in allem also ein Gegner, den die anderen Mitglieder der Gruppe A nicht unterschätzen sollten.



Royale Union Saint-Gilloise

In der vergangenen Europa-League-Saison erreichte der belgische Klub überraschend das Viertelfinale, scheiterte dann aber im Rückspiel an Bayer 04 Leverkusen, die sich mit einem klaren 4:1 durchsetzten. Dennoch qualifizierten sich die Belgier anschließend erneut für den europäischen Wettbewerb, diesmal werden sie allerdings von einem anderen Trainer betreut. Mit Alexander Blessin (50) an der Seitenlinie will Union SG in der Europa League angreifen.

Der gebürtige Stuttgarter und ehemaliger Jugendtrainer von RB Leipzig kann auf einen jungen, dynamischen Kader zurückgreifen, der auf nahezu allen Positionen mit verheißungsvollen Akteuren bestückt ist, von denen die meisten noch am Anfang ihrer Karriere stehen. Eine bittere Pille, die Union SG im Sommer schlucken musste: Mit Victor Boniface (22) verlor man den besten Angreifer der vergangenen Saison ausgerechnet an Leverkusen.

Die Torgefährlichkeit des Nigerianers wird den Belgiern mit Sicherheit fehlen, zumal man keinen adäquaten Ersatz verpflichten konnte. In Gestalt von Kapitän Teddy Teuma (29), Siebe Van der Heyden (25), Senne Lynen (24), Bart Nieuwkoop  (27), Ismaël Kandouss (25) und Simon Adingra (21) verließen zudem sechs weitere Stammspieler den Verein – man kann also problemlos von einem Kaderumbruch sprechen. Möglicherweise deshalb läuft es in der Jupiler Pro League bislang eher mittelprächtig – nach sechs Spielen steht Tabellenplatz neun zu Buche, bester Torschütze ist Dennis Eckert Ayensa (26) mit fünf Saisontoren.

Während der Gruppenphase werden es die Belgier als Teil der Gruppe E mit dem FC Toulouse, LASK und Liverpool zu tun bekommen. Das Team von Jürgen Klopp (56) dürfte dabei eindeutig den stärksten Gegner verkörpern – jedoch ist die Mannschaft aus Saint-Gilles mittlerweile wettbewerbserprobt und wird zudem von einem erfahrenen Coach geleitet, der weiß, was er tut. Ein besonderes Augenmerk gilt übrigens dem Brüderduell zwischen Kevin (25) und Alexis Mac Allister (24) – Letzterer steht nämlich für Liverpool auf dem Rasen.

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Molde FK

Der fünffache norwegische Meister findet sich zusammen mit Bundesliga-Spitzenreiter Bayer Leverkusen, BK Häcken aus Schweden und dem aserbaidschanischen Verein Qarabağ Ağdam in der Gruppe H wieder. Neben Leverkusen gilt Molde als Favorit auf das Weiterkommen, nicht zuletzt, weil die Norweger in der Vergangenheit bereits Erfahrung im europäischen Wettbewerb sammeln konnten. In der Eliteserien steht man aktuell auf Rang vier, bester Torschütze ist Emil Breivik (23) mit sechs Saisontoren.

Trainiert wird das Team von Erling Moe (53), der bereits seit 2019 im Amt ist. Moldes besondere Stärke ist die durchschlagskräftige Offensive – nach Tabellenführer Viking FK hat man auf nationaler Ebene bislang die zweitmeisten Tore erzielt. Zudem stellt man die zweitstärkste Defensive der höchsten norwegischen Spielklasse. Der Kader vereint derweil junge Talente und erfahrene Spieler – praktisch die ideale Mischung.

Die Skandinavier unter Übungsleiter Moe sind bekannt für ihre energische Spielweise, die es ihnen häufig ermöglicht, ihre Gegner zu überrumpeln. Sie sind offensiv und defensiv gut aufgestellt, zudem werden sie von einem Trainer gecoacht, der seine Mannschaft kennt und sie dementsprechend lenken kann. In ihrer gegenwärtigen Verfassung sollten die Norweger Häcken und Qarabağ problemlos schlagen können – und auch Leverkusen täte gut daran, sie nicht zu unterschätzen.

AC Sparta Praha

Für die Tschechen läuft die Saison 2023/24 bislang äußerst erfolgreich: Mit sieben Siegen aus acht Spielen führt man die heimische Liga derzeit an, zudem musste man Stand jetzt noch keine Niederlage hinnehmen. Der jüngste 5:0-Heimsieg bestätigt vor allem eins: Das Team des dänischen Trainers Brian Priske (46) ist hervorragend in Form – das dürfte ihnen auch in der Europa League zugutekommen.

Mit den Glasgow Rangers, Betis Sevilla und Aris Limassol haben die Hauptstädter drei Gegner erwischt, die allesamt nicht unschlagbar sind – vor allem mit den Zyprioten sollte Sparta verhältnismäßig leichtes Spiel haben. Auch Betis machte zuletzt alles andere als einen sicheren Eindruck, wie die krachende 0:5-Niederlage gegen den FC Barcelona vor wenigen Tagen eindrucksvoll bewiesen hat.

Zusammengefasst stehen die Chancen der Tschechen auf das Achtelfinale also nicht schlecht. Die Chemie zwischen der Mannschaft und Übungsleiter Priske scheint außerdem zu stimmen, wenn man einen Blick auf die bisherigen Ergebnisse wirft. Torgefährlichster Spieler von Sparta ist übrigens Lukas Haraslin (27). Der slowakische Linksaußen hat bereits sechs Saisontore auf dem Konto und könnte auch in der Gruppe C für Furore sorgen.

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(Photo by Michal Cizek / AFP) (Photo by MICHAL CIZEK/AFP via Getty Images)

Olympique Marseille

Die Südfranzosen sind ein gern gesehener Gast im europäischen Wettbewerb, müssen in der diesjährigen Gruppenphase gegen Ajax Amsterdam, Brighton & Hove Albion sowie AEK Athen antreten. Damit hat OM definitiv eine der schwierigeren Gruppen (Gruppe B) erwischt, denn insbesondere die Niederländer und die Mannschaft von Roberto De Zerbi (44) sind harte Nüsse, die es zu knacken gilt.

Von seinem eigenen Trainer musste sich der Ligue-1-Klub kürzlich verabschieden – der spanische Übungsleiter Marcelino (58) warf nach fünf Ligaspielen das Handtuch. Nun wird vorübergehend Assistenztrainer Jacques Abardonado (45) mit Unterstützung von Jean-Pierre Papin (59) die Mannschaft trainieren und an der Seitenlinie stehen, wenn Marseille am Donnerstagabend gegen Ajax in die Europa League startet. In der Ligue 1 läuft es bislang einigermaßen zufriedenstellend – noch ungeschlagen findet man sich hinter der AS Monaco und Stade Brest auf Platz drei wieder.

Trotz der Unruhen im Verein sollte man OL auf dem Zettel haben, nicht zuletzt, weil man im Sommer einige hochveranlagte Spieler verpflichten konnte, darunter Renan Lodi (25, Atlético Madrid) und Pierre-Emerick Aubameyang (34). Letzterer kam ablösefrei vom FC Chelsea und könnte dem Team mit seiner langjährigen Erfahrung sowie seinen immer noch vorhanden Fähigkeiten entscheidend weiterhelfen.

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(Photo by CLEMENT MAHOUDEAU/AFP via Getty Images)

(Photo by NICOLAS TUCAT/AFP via Getty Images)

Lea Selin Thomas

Lebt die Rivalität zwischen den Mailänder Klubs und trägt die rot-schwarzen Farben. Bedauert sehr, dass sie die sportliche Blütezeit der Rossoneri um ein paar Jahre verpasst hat.


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