Conference League | Nach Verlängerung! Olympiakos Piräus holt ersten griechischen Europapokaltitel
29. Mai 2024 | Conference League | BY Philipp Overhoff
Im Finale der UEFA Europa Conference League sind am heutigen Abend Olympiakos Piräus und die AC Florenz aufeinander getroffen. Nach 120 Minuten teils sehr zähen Minuten setzte sich der griechische Vertreter mit 1:0 nach Verlängerung durch und holte ausgerechnet im Stadion des Erzrivalen AEK Athen den ersten Europapokaltitel der Landesgeschichte.
Conference League: Fiorentina hat mehr vom Spiel
In der Athener OPAP Arena hatte Olympiakos Piräus ein klares Heimspiel. Die knapp 8.000 mitgereisten Italiener waren deutlich in der Unterzahl und mussten mit ansehen, wie ihre Mannschaft bei jedem Ballbesitz konsequent mit einem gellenden Pfeifkonzert bedacht wurde. Der erste Abschluss der Partie ging dann auch direkt auf das Konto der „Legende“, Daniel Podence versuchte es vielversprechend aus der Distanz (3.).
Nichtsdestotrotz war die AC Florenz in der Anfangsphase das aktivere Team. Ein früher Treffer von Nikola Milenkovic wurde jedoch wegen einer Abseitsstellung aberkannt (9.). Während sich die Griechen offensiv schwertaten, blieb die Fiorentina auf dem Gas. Eine Flanke von Dodo wurde direkt in die Füße von Giacomo Bonaventura geklärt, der aus zwölf Metern eine völlig freie Schussbahn besaß. Der Abschluss war allerdings viel zu harmlos und stellte das Torwart-Talent Konstantinos Tzolakis vor keinerlei Probleme (21.).
Im Laufe der ersten Halbzeit stellte sich die Defensive von Olympiakos aber immer besser auf die Spielanlage der AC ein, klare Chancen wurden ab Mitte des Durchgangs zur absoluten Mangelware. Der Vorjahresfinalist aus Florenz war die spielerisch überlege Mannschaft, konnte aus dieser Tatsache aber zu selten Kapital schlagen.
Gähnende Langeweile in Halbzeit zwei
Die zweite Hälfte startete extrem zerfahren und musste wegen eines Zusammenpralls zwischen Andrea Belotti und Panagiotis Retsos für mehrere Minuten unterbrochen werden. Auch nach der Fortsetzung suchten beide Teams nach ihrem Rhythmus. Lange Bälle, Fehlpässe und kurze Unterbrechungen prägten nun das Bild des Spiels.
Die erste und lange Zeit einzige Chance nach Wiederanpfiff gehörte der AC Florenz. Linksaußen Christin Kouame tauchte plötzlich völlig frei vor dem Olympiakos-Tor auf, fand in Tzolakis aber seinen Meister (69.). Danach verfiel die Partie wieder in alte Muster zurück und langeweilte die Zuschauer mit belanglosem Mittelfeld-Geplänkel.
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Zehn Minuten vor dem Ende meldete sich Olympiakos dann mal wieder in der Offensive an. Nach einer Freistoßflanke kam Vicente Iborra an den Ball und köpfte diesen nur knapp am Tor vorbei (80.). Dass die beste Torchance der Griechen nach einem ruhenden Ball zustande kam, war dabei durchaus bezeichnend. Zu weiteren Gelegenheiten sollte es im Anschluss nicht mehr kommen, weshalb das Spiel in die Verlängerung ging.
Olympiakos belohnt sich spät
Die während der 90 Minuten leicht überlegene Fiorentina ging in der Extrazeit merklich die Kraft aus, woraus Olympiakos ein gewisses Kapital schlagen konnte. Pietro Terracciano entschärfte einen Siebzehn-Meter-Abschluss des eingewechselten Andre Horta mit einer exzellenten Reaktion (96.).
Auch wenn Piräus beileibe keinen Hurra-Fußball spielte, waren die Mannen von Jose Luis Mendilibar nun am Drücker. Und sie belohnten sich. Nach einer Halbfeldhereingabe von Santiago Hezze war der bisher unsichtbare Torjäger Ayoub El Kaabi zur Stelle und bugsierte den Ball mit einer puren Willensleistung über die Linie (116.). Auch ein knapp dreiminütiger VAR-Check änderte Nichts an diesem Treffer. Mit einer enormen Leidenschaft brachten die Hellenen das 1:0 über die Ziellinie und versetzten die OPAP Arena nach Abpfiff in pure Ekstase. Olympiakos sorgt damit für den ersten griechischen Titelgewinn in einem europäischen Vereinswettbewerb.
Olympiakos Piräus – AC Florenz 1:0 n.V. (0:0, 0:0)
Piräus: Tzolakis, Rodinei, Retsos, Carmo, Ortega (90. Quini), Iborra, Hezze, Fortounis (72. Jovetic), Chiquinho (77. Horta), Podence (105. Masouras), El Kaabi (120.+2 El Arabi)
Florenz: Terracciano, Dodo, Martinez, Milenkovic, Biraghi (105. Ranieri), Arthur (74. Duncan), Mandragora, Gonzalez (105. Beltran), Bonaventura (82. Barak), Kouame (83. Ikone), Belotti (59. Nzola)
Tore: 1:0 El Kaabi (116.)
(Photo by THEOPHILE BLOUDANIS/AFP via Getty Images)