EM 2024 | Diese Spieler haben ihre Position auf dem Transfermarkt deutlich verbessert

12. Juli 2024 | EM 2024 | BY Manuel Behlert

Die EM 2024 in Deutschland ist fast vorüber und parallel dazu ist der Transfermarkt geöffnet. Einige Spieler haben bei diesem Turnier die Chance genutzt und besonders auf sich aufmerksam gemacht, ihre Position auf dem Markt bedeutend verbessert. Und könnten nun davon profitieren. 

Bis auf wenige Ausnahmen ist der Transfermarkt nämlich noch nicht so richtig in Fahrt gekommen. Viele Klubs und auch Spieler haben zunächst die Europameisterschaft abgewartet. In den kommenden Tagen und Wochen sollte Bewegung in die Sache kommen. Welche Spieler stehen dabei nach dem Turnier besonders im Fokus?

EM 2024: Diese Spieler haben ihren Wert deutlich angehoben

Rubén Vargas (Schweiz, FC Augsburg)

Der Schweizer Offensivspieler in Diensten des FC Augsburg hat ein sehr ansprechendes Turnier hinter sich. In allen Spielen kam der 25-Jährige zum Einsatz, vor allem im Achtelfinale gegen Italien spielte er auf allerhöchstem Niveau. Hier gelang Vargas je ein Tor und eine Vorlage, womit er maßgeblichen Anteil am Einzug in das Viertelfinale hatte. Doch auch in den Spielen ohne Torbeteiligung war er ein ständiger Unruheherd, belebte das Spiel der Eidgenossen. 



Besonders interessant ist das aufgrund der Vertragssituation des Schweizers. Er ist nämlich nur noch bis zum Sommer 2025 an den FC Augsburg gebunden. Das heißt, dass der Klub ihn in diesem Sommer verkaufen müsste, wenn man nicht riskieren will, ihn ablösefrei zu verlieren. Mit seinen Leistungen im Turnierverlauf hat sich Vargas ganz sicher in das Notizbuch des ein oder anderen Klubs gespielt. Es ist alles andere als unwahrscheinlich, dass in den kommenden Wochen erste Angebote eintreffen. 

Ferdi Kadioglu (Türkei, Fenerbahce)

Schon seit mehreren Monaten ist Ferdi Kadioglu ein potenzielles Transferziel für einige Klubs in den europäischen Ligen. Die EM 2024 bringt dahingehend noch einmal neuen Schwung – auf zwei verschiedenen Ebenen. Denn Kadioglu hat nicht nur gut, sondern sehr gut gespielt. Und zwar so gut, dass Borussia Dortmund, das mit ihm in Verbindung gebracht wurde, nicht mehr in Rennen ist. Der türkische Linksverteidiger ist schlicht zu teuer geworden. Das liegt auch daran, dass der Markt an guten Linksverteidigern immer noch ein vergleichsweise kleiner ist.

EM 2024 Kadioglu

(Photo by Stu Forster/Getty Images)

Mittlerweile werden nämlich deutlich über 30 Millionen Euro aufgerufen. Auch, weil José Mourinho den Spieler gerne behalten würde. Die Schmerzgrenze für einen Transfer steigt dadurch natürlich an. Und das nicht ohne Grund, denn das Spielerprofil ist extrem interessant. Kadioglu ist dynamisch, giftig, dabei aber auch technisch alles andere als schwach unterwegs. Er ist ein Allround-Außenverteidiger, der sogar in der Lage ist, eine Rolle im Aufbau zu übernehmen. Gut möglich, dass deswegen noch ein Topklub im Sommer anklopft.

Giorgi Mamardashvili (Georgien, FC Valencia)

Zugegeben, ein Geheimtipp war Giorgi Mamardashvili sicher nicht vor diesem Turnier. Denn schon vor einem Jahr war der FC Bayern an ihm interessiert, als Manuel Neuer noch verletzt war. Am Ende kam ein Deal aber nicht zustande. Spätestens nach der EM 2024 sollten gleich mehrere, größere Klubs am Georgier interessiert sein. Denn die georgische Nationalmannschaft ging als einer der großen Außenseiter in dieses Turnier, erreichte aber das Achtelfinale. Unter anderem, weil Mamardashvili insbesondere im Spiel gegen die Auswahl Tschechiens heldenhaft parierte.

Der Torhüter verhinderte in diesem Turnier derart viele Gegentreffer, dass er gleich auch der beste Schlussmann der Gruppenphase war. Gegen offensivfreudige Spanier war für ihn und sein Team Schluss, nach dem Urlaub geht es zunächst zurück nach Valencia. Doch wie lange? Das ist die wohl entscheidende Frage. Vertraglich gebunden ist er bis 2027, aber das muss nichts heißen. Valencia kann ein Topangebot nicht ablehnen und Mamardashvili wie mit seinem Gesamtpaket sicher für einige Klubs interessant.

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Andrei Ratiu (Rumänien, Rayo Vallecano)

Aufgefallen ist Andrei Ratiu (26) bei der EM 2024 sofort. Der Verteidiger der rumänischen Nationalmannschaft lief nämlich mit blauen Haaren auf. Das sorgte ganz sicher dafür, dass der ein oder andere Zuschauer etwas genauer hinsah, wenn Ratiu am Ball war. Und was man dabei sehen konnte, das lohnte sich durchaus. Denn der Rumäne spielte eine sehr gute EM, war viel unterwegs und nahezu überall auf dem Platz zu finden, gab offensive Impulse, war aber auch defensiv sehr stabil. 

Ratiu EM 2024

(Photo by Carl Recine/Getty Images)

Nun wird es bei ihm ganz sicher nicht für einen Platz bei einem ganz großen Klub in Europa reichen. Aber derzeit spielt der Außenverteidiger für Rayo Vallecano in Spanien, zumindest ein Schritt weiter nach oben ist sehr gut vorstellbar. Vor einem Jahr kostete er noch 500.000 €, ein Transferplus könnte Rayo in diesem Sommer winken. Gebunden ist er dort nämlich noch bis 2028, der große Druck hinsichtlich eines Verkaufs herrscht also nicht. 

Lukas Haraslin (Slowakei, Slavia Prag)

Auch die Slowakei spielte bei der EM 2024 eine ganz gute Rolle, beeindruckte durch ihre mutige Herangehensweise. Im offensiven Bereich wirbelte dabei der 28-jährige Lukas Haraslin, der bei Sparta Prag unter Vertrag steht. Sein erster Versuch, in einer der Top-5-Ligen in Europa Fuß zu fassen, scheiterte, denn bei Sassuolo setzte er sich nicht durch. Jetzt könnte in diesem Sommer aber ein zweiter Anlauf unternommen werden, denn seine EM war durchaus ansprechend. 

Haraslin war immer anspielbar, ein ständiger Unruheherd, wählte kluge Laufwege, suchte den Abschluss, war dabei aber nicht egoistisch. Und er könnte im Vergleich zu anderen Spielern auf seiner Position durchaus erschwinglich sein, was ebenfalls eine Rolle spielt, wenn ein Klub an ihm interessiert ist. Nach dem Turnier ist es zudem sehr gut vorstellbar, dass er es selbst noch einmal in einer Topliga versuchen will, alleine um es sich selbst zu beweisen.

(Photo by INA FASSBENDER/AFP via Getty Images)

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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