Eredivisie | Feyenoord dreht spektakulären „Klassieker“ gegen Ajax und baut Tabellenführung aus!

19. März 2023 | Global News | BY Steven Busch

News | Anlässlich des 26. Spieltages der niederländischen Eredivisie standen sich in der ausverkauften Johan Cruijff ArenA die Mannschaften von Ajax Amsterdam und Feyenoord Rotterdam im „De Klassieker“ gegenüber. In einem packenden Top-Duell konnten sich die Gäste nach Rückstand mit 3:2 durchsetzen. Dank dieses Derby-Erfolgserlebnisses baut das Team von Trainer Arne Slot die Tabellenführung weiter aus.

Santiago Gimenez schockt Ajax früh, doch Edson Alvarez und Dusan Tadic drehen das Spiel

Am Sonntagnachmittag hieß es in der Johan Cruijff ArenA „Hartelijk Welkom“ zum „Klassieker„. Das ohnehin brisante Aufeinandertreffen zwischen Ajax Amsterdam und Feyenoord Rotterdam stellte zugleich ein absolutes Top-Duell der niederländischen Eredivisie dar – Zweiter gegen Erster! Im Vorfeld der Begegnung war die Ausgangslage klar umrissen: mit einem Sieg würde der amtierende Meister Ajax am derzeitigen Spitzenreiter Feyenoord vorbeiziehen und den Platz an der tabellarischen Sonne einnehmen. Die Gäste aus der Provinz „Südholland“ wollten dagegen ihren Drei-Punkte-Vorsprung auf den ärgsten Verfolger weiter ausbauen.

Der Trainer der Heimmannschaft, Johnny Heitinga, beorderte nach dem 4:2-Erfolg beim SC Heerenveen lediglich eine frische Kraft in die, traditionell im 4-3-3-System angeordnete Anfangsformation – Rechtsverteidiger Jorge Sanchez rückte ins Ensemble. Sein Gegenüber Arne Slot veränderte seine Startelf, im Vergleich zum 7:1-Gala-Auftritt in der UEFA Europa League gegen Schachtar Donezk, ebenfalls auf einer Position. Für Marcos Lopez (Bank) stand Quilindschy Hartman auf dem Rasen. Mit der Leitung der Partie wurde der zuletzt stark kritisierte 40-jährige Unparteiische Danny Makkelie betraut.



Das Spiel der Erzrivalen – seit 2009 aus Sicherheitsgründen ohne Auswärtsfans – begann mit einem frühen Schockmoment für Ajax Amsterdam. Die Gäste eroberten mit ihrem aggressiven Gegenpressing auf Höhe der Mittellinie den Ball, kombinierten sehenswert über die linke Seite, Hartman brachte die Kugel präzise in die Mitte, wo der mexikanische Mittelstürmer Santiago Gimenez zur 1:0-Führung für Feyenoord verwertete (5.). Nach diesem Tiefschlag waren die „Godenzonen“ um eine schnelle Antwort bemüht. Steven Berghuis‘ Freistoß, der das lange Eck knapp verfehlte (13.), diente als erste Warnung. Nur vier Zeigerumdrehungen später machte es die Heimelf besser und egalisierte das Ergebnis. Eine Ecke des niederländischen Nationalspielers Berghuis landete auf Edson Alvarez‚ Kopf und von dort unhaltbar im Kasten des Tabellenführers.

Von diesem 1:1-Ausgleich euphorisiert, blieben Heitingas Männer fortan das deutlich aktivere Team. Als logische Konsequenz dieser Überlegenheit drehte Ajax nach 37 Minuten die Begegnung. Einmal mehr zelebrierte der umtriebige Berghuis – übrigens mit persönlicher Feyenoord-Vergangenheit – einen perfekten Diagonalball, Steven Bergwijn passte ins Zentrum, wo Kapitän Dusan Tadic als kongeniale Abnehmer zum 2:1 einschob. Der deutsche Keeper im Tor der Gäste, Timon Wellenreuther, war in dieser Szene machtlos.

Ajax fehlen die Ideen, Feyenoord-Wahnsinn in den Schlussminuten

Parallel zur ersten Hälfte erwischten die Rotterdamer auch in Durchgang zwei den besseren Start. Nachdem der eingewechselte Lopez noch an Ajax-Schlussmann Geronimo Rulli gescheitert war (50.), ließ Sebastian Szymanski kurz darauf dem argentinischen Torwart keine Chance (52.). Alireza Jahanbakhsh hatte sich auf der rechten Außenbahn stark behauptet und das Leder millimetergenau zum polnischen Auswahlspieler gebracht – 2:2. Dieser erneute frühe Nackenschlag änderte nichts an der grundlegenden Marschrichtung der rot-weißen Gastgeber aus der Provinz „Noord-Holland“, die Partie unbedingt gewinnen zu wollen. In der 84. Minute hatte Amsterdams Top-Torjäger Mohammed Kudus die abermalige Führung auf dem Fuß, doch Wellenreuther lenkte den Abschluss aus kurzer Distanz mit einem geistesgegenwärtigen Reflex zur Ecke.

Wenige Sekunden später stellten die Gäste jedoch das Spielgeschehen auf den Kopf. Im Anschluss an eine Ecke verlängerte David Hancko auf Defensivakteur Lutsharel Geertruida, der mit seinem wuchtigen Kopfball das Leder ins Ajax-Gehäuse bugsierte (86.) – 3:2 Feyenoord, der Wahnsinn! Mit diesem Auswärtserfolg baut Slots Mannschaft den Vorsprung auf den großen Rivalen auf sechs Zähler aus.

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Für Ajax Amsterdam geht es nach der Länderspielphase am Sonntag, dem 02. April (12:15 Uhr), mit einem Auswärtsspiel bei den Go Ahead Eagles Deventer weiter. Am selben Tag gastiert Feyenoord im Stadt-Derby bei Sparta Rotterdam (14:30 Uhr).

Ajax Amsterdam – Feyenoord Rotterdam 2:3 (2:1)

Ajax Amsterdam: Rulli – Sanchez (87. Lucca), J. Timber, Bassey, Wijndal (64. Conceicao) – Berghuis, Ed. Alvarez, Taylor (76. Klaassen) – Kudus, Tadic, Bergwijn (76. Brobbey)

Feyenoord Rotterdam: Wellenreuther – Geertruida, Trauner (64. Pedersen), Hancko, Hartman (24. Lopez) – Wieffer, S. Szymanski (76. Paixao), Kökcü – Jahanbakhsh (76. Danilo), Gimenez, Idrissi (76. Dilrosun)

Tore: 0:1 Gimenez (5.), 1:1 Ed. Alvarez (17.), 2:1 Tadic (37.), 2:2 S. Szymanski (52.), 2:3 Geertruida (86.)

(Photo by OLAF KRAAK/ANP/AFP via Getty Images)

Steven Busch

Die Außenristpässe eines Tomás Rosicky entfachten seinen Enthusiasmus für den Fußball und die Affinität zu den schwarzgelben Borussen aus dem Ruhrgebiet. WM-Held Mario Götze brach ihm mit dem Wechsel in den Süden der Republik einst sein Fanherz und der Glaube an die Fußballromantik schwand.


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