Liga Portugal Bwin: FC Porto schlägt Sporting Lissabon nach dramatischer Schlussphase im Topspiel

12. Februar 2023 | Global News | BY Steven Busch

News | Am 20. Spieltag der Liga Portugal Bwin standen sich mit Sporting Lissabon und dem amtierenden Meister FC Porto zwei ambitionierte Traditionsklubs im Estadio José Alvalade gegenüber. In einer umkämpften, packenden Partie konnten sich die Gäste mit 2:1 durchsetzen und damit den Rückstand auf Tabellenführer Benfica Lissabon auf fünf Punkte verkürzen.

Sporting Lissabon das aktivere Team, doch Portos Taremi mit der größten Chance

Das Estadio José Alvalade war am Sonntagabend Austragungsort der Liga-Portugal-Bwin-Top-Begegnung zwischen Sporting Lissabon und dem FC Porto. In diesem Verfolgerduell wollten die Gastgeber – aktuell Tabellenvierter – den Anschluss an die Champions-League-Ränge herstellen, während die Gäste aus der Küstenstadt im Nordwesten des Landes beabsichtigten, ihren Titelambitionen – derzeit acht Zähler hinter Spitzenreiter Benfica Lissabon – neue Hoffnung zu verleihen. Auf Seiten der Leões nahm Trainer Rúben Amorim, im Vergleich zum 1:0-Triumph beim FC Rio Ave, vier Veränderungen der Startelf vor. Sebastian Coates, Abdul Fatawu, Trincao sowie Barca-Leihgabe Hector Bellerin rückten ins Team.

Sein Gegenüber Sérgio Conceicao brachte nach dem 1:0-Arbeitssieg bei Zweitligist Academico Viseu im Taca de Portugal (portugiesischer Pokal, Anm. d. Red.) die Rotationsmaschine erwartungsgemäß ebenfalls kräftig in Fahrt. Als frische Kräfte standen Diogo Costa, Galeno, Mehdi Taremi und der Ex-Herthaner Marko Grujic neu auf dem Rasen. Mit der Leitung dieses Aufeinandertreffens zweier großer Traditionsklubs wurde der 43-jährige Unparteiische Artur Soares Dias beauftragt.



Beide Mannschaften versuchten zu Beginn der Partie zunächst Sicherheit in ihre Kombinationen zu bringen. Vor allem die Integration der schnellen wie trickreichen Außenspieler ins eigene Offensivkonzept war das primäre Ziel. Diesem Ansatz setzten beide Teams aber eine konzentrierte Defensive entgegen, wodurch wenige Highlights resultierten. Bis zur 20. Minute dauerte es schließlich, ehe die Hausherren die erste gefährliche Situation der Begegnung verbuchten. Marcus Edwards wurde über den linken Flügel von Matheus Reis gekonnt in Szene gesetzt, verfehlte das Gehäuse jedoch um wenige Zentimeter. Auch in der Folge blieb Sporting Lissabon die aktivere Elf, während die Dragões mit auffallend vielen technischen Unzulänglichkeiten zu kämpfen hatten. Das hinderte den FC Porto allerdings nicht daran, die bis dato größte Gelegenheit des Spiels zu verbuchen. Nach einem wundervollen Steckpass stand der iranische Mittelstürmer Taremi allein vor Adan, überlupfte diesen nonchalant, doch scheiterte am Aluminium (33.). Beinahe mit dem Halbzeitpfiff noch einmal eine Chance der Gastgeber, doch Portugals Nationaltorhüter Diogo Costa war bei Edwards gefühlvollen Freistoß auf der Hut (45.).

FC Porto verwertet Chancen eiskalt, Sportings Aufbäumen kommt zu spät

Die Gäste erwischten den besseren Start in Durchgang zwei, doch parallel zur ersten Hälfte fehlten die qualitativ hochwertigen Abschlüsse. In der 61. Minute konnten Conceicaos Männer dann den nicht unverdienten 1:0-Führungstreffer erzielen, bei dem der Tabellenzweite jedoch auch mit Fortune gesegnet war. Infolge einer unglücklichen Abwehraktion Manuel Ugartes landete der Ball plötzlich vor Matheus Uribes Füßen. Der Kolumbianer behielt die Übersicht und schloss formvollendet per Schlenzer ins lange Eck ab – das zweite Saisontor des Mittelfeldakteurs. Kurioserweise war der 31-Jährige bereits im Hinspiel erfolgreich gewesen. Auf diesen Schock konnte Sporting lange Zeit nicht zielführend reagieren und hatte durch den 18-jährigen Youssef Chermiti nur eine echte Chance auf den Ausgleich (88.). In dieser Sequenz parierte jedoch Diogo Costa geistesgegenwärtig. Mit Beginn der Nachspielzeit lag die Kugel dann doch noch im Porto-Tor, doch Chermiti stand in einer regelwidrigen Abseitsposition (90.). Für die endgültige Entscheidung sorgte letztendlich der Brasilianer Pepê, welcher nach einem Konter das Leder elegant über Adan in den Kasten lupfte (90.+4). Am Erfolg des FC Porto konnte auch Chermitis später Anschlusstreffer nichts mehr ändern (90.+7).

Für Sporting Lissabon geht es kommenden Donnerstag mit einem Heimspiel in der UEFA Europa League gegen den FC Midtjylland weiter (21:00 Uhr). Erst am Samstag greift der FC Porto mit der Pflichtaufgabe gegen Aufsteiger FC Rio Ave wieder ins Geschehen ein (21:30 Uhr).

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Sporting Lissabon – FC Porto 1:2 (0:0)

Sporting Lissabon: Adan – Goncalo Inacio, Coates, Matheus Reis (70. Diomande) – Bellerin (55. Ricardo Esgaio/ 70. Arthur Gomes), Ugarte, Pedro Goncalves, Abdul Fatawu (46. Nuno Santos), Edwards, Trincao (34. Paulinho) – Chermiti

FC Porto: Diogo Costa – Joao Mario (89. David Carmo), Pepe, Marcano, Zaidu – André Franco (84. Eustaquio), Grujic, Uribe – Pepê, Taremi (83. Wilson Manafa), Galeno (75. Toni Martinez)

Tore: 0:1 Uribe (61.), 0:2 Pepê (90.+4), 1:2 Chermiti (90.+7)

(Photo by CARLOS COSTA/AFP via Getty Images)

Steven Busch

Die Außenristpässe eines Tomás Rosicky entfachten seinen Enthusiasmus für den Fußball und die Affinität zu den schwarzgelben Borussen aus dem Ruhrgebiet. WM-Held Mario Götze brach ihm mit dem Wechsel in den Süden der Republik einst sein Fanherz und der Glaube an die Fußballromantik schwand.


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