Remis gegen Granada: Atlético lange ideenlos und dann mit Alu-Pech

20. April 2022 | News | BY Yannick Lassmann

News | Atlético wollte seine Erfolgsserie im Wanda Metropolitano gegen den FC Granada aufrechterhalten. Das Vorhaben misslang, denn nach 95 zumeist zähen Minuten stand ein 0:0 zu Buche.

Atlético kann guten Start gegen defensives Granada nicht nutzen

Von Beginn an gaben die in den letzten vier Heimspiel siegreichen Colchoneros den Ton an. Trotz der druckvollen Anfangsphase blieben Torchancen zunächst aus, da es beim letzten Pass immer wieder haperte. Granada fand sich in der ersten Partie unter der Leitung des neuen Trainers Aitor Karanka schwer zurecht, verteidigt aber zumindest im eigenen Strafraum konzentriert. In Minute 13 kamen die Madrilenen erstmals zum Abschluss, Mario Hermoso setzte den Ball per Kopf neben das Tor.

Wenig später musste dann Luis Maximiano eingreifen, der Versuch von Rodrigo de Paul aus 17 Metern war sichere Beute (20.). Die Gäste schafften es mittlerweile, gelegentlich Entlastung zu schaffen. Gefahr strahlten sie allerdings kaum aus. Nach 27 Minuten fing Jan Oblak den harmlosen Schlenzer von Sergio Escudero problemlos ab.

Kurz darauf prallte Antoine Griezmann, der den Ball wohl eine Tick eher erreichte, im Strafraum mit Victor Diaz zusammen, Schiedsrichter Jesús Gil Manzano verzichtete auf einen Elfmeterpfiff, sehr zum Ärger von Diego Simeone (30.). Danach trat Atlético nicht mehr nennenswert in Erscheinung, weshalb es torlos in die Pause ging.

Atlético tat sich gegen Granada schwer.

(Photo by JAVIER SORIANO/AFP via Getty Images)

Atlético fehlen die Lösungen

Simeone reagierte auf die selten inspirierende Vorstellung seiner Mannschaft. Sime Vrsajlko und Luis Suárez ersetzten den schon mit einer Gelben Karte vorbelasteten Reinildo Mandava sowie den bei seinem Startelfdebüt leicht überforderten Javi Serrano. Die Umstellungen hätten sich beinahe direkt ausgezahlt, Griezmann und Ángel Correa verfehlten jeweils von der Strafraumgrenze (49./50.).

Doch in der Folge entfachte Atlético kein Powerplay. Der amtierende spanische Meister war zwar deutlich feldüberlegen, entwickelte aber zu selten Durchschlagskraft gegen einen weiterhin abwartend agierendes Kellerkind. Dazu mangelte es zunehmend an kreativen Momenten im letzten Drittel des Spielfelds.

Die Tabelle von La Liga

Deshalb plätscherte das Geschehen über weite Strecken ohne Höhepunkte vor sich hin – und zwar bis in die Schlussphase hinein. Da wagte sich dann die Gäste mal nach vorne. Njegos Petrovic probierte es aus der Distanz, sein sich im rechtzeitig senkender Versuch verfehlte den Kasten um einen halben Meter (81.). Anschließend fokussierte sich die Auswahl von Karanka wieder auf ihre Kernaufgabe – und leistete sich in der 88. Minute eine Unordnung, die Stefan Savic fast bestraft hätte, jedoch köpfte er auf kurzer Distanz knapp vorbei.

Keine 60 Sekunden später tankte sich Yannick Carrasco auf der linken Seite durch, bediente den eingewechselten Matheus Cunha, der aus der Drehung abzog und den linken Pfosten traf. In der fünfminütigen Nachspielzeit ergaben sich keine weiteren Chancen, sodass sich Atlético, wo kurz vor Schluss mit Giuliano Simeone der Sohn des Cheftrainers seinen Einstand gab, mit dem Remis abfinden musste. Granada kann sich dagegen über einen hart erarbeiteten Zähler freuen, verweilt allerdings weiter auf einem Abstiegsplatz.

(Photo by JAVIER SORIANO/AFP via Getty Images)

Yannick Lassmann

Rafael van der Vaart begeisterte ihn für den HSV. Durchlebte wenig Höhen sowie zahlreiche Tiefen mit seinem Verein und lernte den internationalen Fußball lieben. Dem VAR steht er mit tiefer Abneigung gegenüber. Seit 2021 bei 90Plus.


Ähnliche Artikel