#ask90PLUS | Könnte Thomas Müller wechseln? – Voreilige Medien – Fürstlicher Ausverkauf

27. Juli 2017 | Ask 90PLUS | BY 90PLUS Redaktion

Wir haben euch aufgefordert, uns eure Fragen zum aktuellen Geschehen auf dem Transfermarkt zu senden. In diesem Teil geben wir unsere Einschätzungen zu den Folgenden Themen: Könnte Thomas Müller den FC Bayern verlassen? Wieso sind die Medien so voreilig? Warum wehrt sich Monaco nicht mehr gegen den Ausverkauf?

 

 

Was macht Thomas Müller?

90PLUS: Natürlich ist es vorstellbar, dass sich viele Vereine für Thomas Müller interessieren. Aber ist es eher nicht denkbar, dass Müller den FC Bayern verlassen will und außerdem befindet er sich nicht auf dem Markt. Die Bayern-Verantwortlichen haben mehrfach betont, dass man mit Müller plant, Müller vertraut, seine Qualitäten kennt und er nicht zu haben ist. Das ist gerade bei diesem Spieler absolut plausibel und glaubhaft.

Daran wird sich wahrscheinlich weder kurz- noch mittelfristig etwas ändern. Gerade die Ansätze in der Vorbereitung waren wieder gut, Müller scheint etwas von James Rodriguez zu profitieren und wieder mehr Freiheiten zu haben, um Lewandowski herumspielen zu können.

Es ist nicht unwahrscheinlich, dass Müller eine Saison spielt, in der er deutlich effizienter ist als 2016/17. – MB

 

 

Medien – warum so voreilig?

 

90PLUS: Der Hype um das Tranferfenster nimmt von Jahr zu Jahr zu. Mittlerweile ist der „Deadline Day“ in Großbritannien beinahe schon eine Art Nationalfeiertag und auch Sky Deutschland versucht das „Produkt“ immer mehr zu promoten und aufzubauschen.

Der Grund ist klar: Die Fans in der ganzen Welt sind hungrig auf neue Starspieler und Sensationsmeldungen. Darüber hinaus gibt es zu dieser Zeit des Jahres bis auf bedeutungslose Freundschaftsspiele relativ wenig Diskussionsstoff oder Berichtenswertes aus der Fußballwelt.

(Photo CHRISTOF STACHE/AFP/Getty Images)

Die Medien müssen ihre Zeitschriften verkaufen, Websites zu ihren Klicks kommen und Sportnachrichtensender ihre Einschaltquote halten. Gerade in den letzten Jahren, als die Ablösesummen extrem anstiegen, wurden Transfergerüchte hierbei immer mehr zu einem Köder. Geschichten werden folglich von den Medien dramatisiert um so den Leser oder Zuschauer anzulocken, aber auch in der Hoffnung, durch eine Exklusivmeldung einen Treffer zu landen und damit ihre Marke zu fördern. – CM

 

 

Warum wehrt sich die AS Monaco nicht gegen den Ausverkauf?

 

90PLUS: Nach der sensationellen Saison der AS Monaco, die durch den französischen Meistertitel gekrönt wurde, spielten sich einige jungen Talente logischerweise in den Fokus einiger Top-Vereine. Schon bald wurden Gerüchte um die jungen Leistungsträger laut und die ersten Spieler verließen den Verein.

Von seinen jungen Stars muss Trainer Leonardo Jardim in der kommenden Spielzeit auf  Bernado Silva, Benjamin Mendy und Tiemoué Bakayoko verzichten. Fabinho zieht es nach Ablauf der Transfersperre im Januar zu Atlético und der Verbleib von Thomas Lemar oder gar Kylian Mbappé ist ebenfalls alles andere als sicher.

(Photo PASCAL GUYOT/AFP/Getty Images)

Während sich die Monegassen gerade nach den ersten Verkäufen als zähe Verhandlungspartner zeigten, sind ihnen, wie eigentlich auch allen anderen Teams bei einem Wechselwunsch eines Spielers, die Hände gebunden. Natürlich könnte der Meister konsequent sein und Wechsel blockieren, doch wie Besitzer Dmitry Rybolovlev gegenüber der L’Équipe bestätigte, ist das nicht der Stil des Vereins:

„Wir sind nicht Real Madrid, Barcelona oder Manchester. Jeder Spieler hat in seiner Karriere Schritt zu machen, um die Spitze zu erreichen. Man kann nicht einen Spieler gegen seinen Will halten, wir werden die Situation beobachten“ [L’Equipe, 22. Mai 2017]

Es sieht ganz danach aus, als würde Monaco bewusst die Rolle des Ausbildervereins annehmen. Die unglaublich hohen Einnahmen, bisher knapp 170 Millionen Euro, sind dabei natürlich ein nicht ganz unwesentlicher Punkt. Allerdings macht sich der Klub dadurch ebenfalls einen herausragenden Namen in Europa und wird automatisch zu einem attraktiven Ziel für junge Talente.

Die Spieler sehen das Fürstentum zunächst als idealen Karriere-Zwischenstation. Falls die Entwicklung der neuen talentierten Spieler (Tielemans, Kongolo, Meité, Mboula) zufriedenstellend läuft, könnte die AS das verdiente Geld zum richtigen Zeitpunkt reinvestieren und dadurch einen auf lange Sicht konkurrenzfähige Top-Mannschaft aufbauen. Bis dahin (falls es überhaupt dazu kommt) ist das für die Fans sicherlich frustrierend, doch vielleicht ist dies ein langfristiger Plan, um eines Tages mit den Schwergewichten der Fußballwelt mithalten zu können.  – CM

 

 

Habt ihr weitere Fragen rund um das Geschehen auf dem Transfermarkt? Einfach per Twitter (unter dem Hashtag #ask90PLUS) fragen oder hier einen Kommentar hinterlassen…

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