ask90PLUS Spezial: Mbappé hat sich entschieden – Wohin geht er? Was wird er kosten?

3. August 2017 | Ask 90PLUS | BY Chris McCarthy

Lange spekulierten die Medien, doch nun deuten die Zeichen im Fall von Kylian Mbappé tatsächlich auf Abschied. Wie die L’Équipe gestern Abend exklusive vermeldete, hat sich das französische Ausnahmetalent dazu entschieden, die AS Monaco nach nur einer vollen Profi-Saison und 40 Torbeteiligungen zu verlassen….Es entstehen einige Fragen

 

Abschied

Die Entscheidung von Kylian Mbappé, die AS Monaco zu verlassen kommt, trotz des Wechsels auf die Rückennumer 10, nicht ganz überraschend. Der Angreifer betonte mehrfach, dass es in seiner jetzigen Entwicklungsphase die Spielpraxis eine elementare Rolle spiele. So sehr dies für einen Verbleib beim französischen Meister sprach, das Angebot zur durchaus verdienten Verlängerung seines bis 2019 datierten Vertrags lässt bis heute auf sich warten! Darüber hinaus wurde Mbappé ein konkurrenzfähiges Team versprochen. Das ist nach den Verkäufen von Bernado Silva, Benjamin Mendy, Tiemoué Bakayoko und vielleicht auch Thomas Lemar nicht zu erwarten

Nach Angaben der L’Équipe hat der hoch veranlagte Franzose mitten der Funkstille zu seinem aktuellen Arbeitgeber den Entschluss gefasst, zu gehen. Dies habe er seinem direkten Umfeld, als auch einigen Mitspielern mitgeteilt. An potentiellen Abnehmern mangelt es kaum. Das französische Sportmagazin nennt einige Optionen…

(Photo FRANCK FIFE/AFP/Getty Images)

 

Optionen

Während die Meldungen aus Spanien, Monaco und Real Madrid haben sich auf eine Ablöse von bis zu 200 Millionen Euro geeinigt, zweifelsohne verfrüht waren, ist das Interesse der Königlichen zweifelsohne konkret. Zwar äußerte Präsident Florentino Pérez hinsichtlich einer Rekordverpflichtung von Mbappé seine Zweifel, doch Trainer Zinedine Zidane sei vom Potential seines Landsmanns äußerst angetan. Gegen den Champions League Sieger spreche, so das französische Sportmagazin, jedoch die Tatsache, dass der 18-Jährige in der Angriffs-Hierarchie nur auf Platz vier rangieren würde. Weder Cristiano Ronaldo, noch Gareth Bale oder Karim Benzema werden den Verein verlassen.

Auch der FC Barcelona hat laut L’Équipe Interesse an Kylian Mbappé. War diese Option aufgrund der mangelnden Aussichten auf die so elementare Spielpraxis eher unrealistisch, so wird der bevorstehende Transfer von Neymar zu Paris Saint-Germain diesbezüglich einiges verändern. Den Katalanen steht nun das nötige Kleingeld zur Verfügung. Sie suchen zweifelsohne einen Nachfolger und haben in der Offensive nun ein Plätzchen frei. Im Camp Nou beschäftige man sich schon seit einigen Jahren mit Mbappé. Kontakt gab es zuletzt im Mai. Gut möglich, dass dieser nun intensiviert wird.

Paris Saint-Germain gilt seit einiger Zeit als sehr äußerst interessiert. Allerdings dürften sich die Hauptstädter nach der Verpflichtung von Neymar aus finanziellen Gründen aus dem Rennen um Mbappé verabschieden. PSG wäre gezwungen, in kürzester Zeit einige Spieler – unter Wert – abzugeben.

Das finanzstarke Manchester City dagegen hat durchaus Chancen. Ein Treffen mit Trainer Pep Guardiola, bei dem ihm eine tragende Rolle garantiert wurde, soll beim jungen Stürmer einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben. Während sich die Citizens einen klaren Plan verfolgen, lassen sie sich die Forderungen der Monegassen (ca. 180 Millionen Euro) durch den Kopf gehen.

Ein ähnlicher Faktor spricht auch für einen der Außenseiter in dieser Transfersaga, den FC Arsenal. Ausgerechnet der bei den eigenen Fans so umstrittene Arsene Wenger genieße bei der gesamten Familie Mbappé ein sehr hohes Ansehen. Die Aussicht, bei den Gunners das neue Gesicht des Vereins zu werden und vom französischen Trainerurgestein entwickelt zu werden, soll dem jungen Nationalspieler gefallen. Gegen die Nordlondoner spricht jedoch zweifelsohne die Tatsache, dass sie ausgerechnet dieses Jahr und erstmals unter der Leitung von Wenger auf die Königsklasse verzichten müssen. Im Update der L’Équipe wird der FA Cup Sieger, der sich auch aufgrund des steigenden Preises und des wahrscheinlicher werdenden Verbleibs von Alexis Sanchez scheinbar vom „neuen Henry“ distanziert, nicht einmal mehr erwähnt.

Auch der FC Liverpool verfüge noch über Außenseiterchancen und auch hier spiele der Trainer eine tragende Rolle. Jürgen Klopp steht seit Mai in regelmäßigem Kontakt zu Mbappé, doch die Aussichten auf den Transfercoup, so deutet es das Blatt an, sind wohl nicht sehr vielversprechend…

(Photo by Carlos Rodrigues/Getty Images)

 

Offene Fragen

Wieso hat die AS Monaco Mbappé bis heute kein Angebot zur Vertragsverlängerung unterbreitet?

  • Das ist schwer zu beantworten. Vielleicht schielten die Monegasse, entgegen ihres öffentlichen Standpunktes, schon die ganze Zeit heimlich auf einen Verkauf? Das Team hat schon mehrere Leistungsträger verloren und wird die herausragende Saison 2016/2017 folglich nicht wiederholen können. Eventuell wollte man daher einfach einen kompletten Umbruch starten und sich die Rekordablöse schon jetzt sichern, da die Chancen auf einen langfristigen Verbleib ihres Aushängeschilds ohnehin nicht vorhanden waren.

 

Wie hoch wird die Ablösesumme sein?

  • Kommt ein Deal zustande, so wird die Ablösesumme für Kylian Mbappé zweifelsohne die 100-Millionen-Euro-Marke durchbrechen. Schien Anfang des Sommers ein Betrag von etwa 120 Millionen Euro noch zu genügen, so könnte der Rekordtransfer von Neymar zu PSG (Ausstiegsklausel 222 Millionen Euro) erhebliche Auswirkungen auf den Preis haben. Letztendlich ist eine Sockelablöse von bis zu 140 Millionen Euro, die durch Bonuszahlungen knapp 200 Millionen Euro erreichen könnte, nicht unrealistisch. Dass der Wechselwunsch des Spielers nun durchsickert, sollte keine Auswirkungen auf den Preis haben, dazu gibt es zu viele Interessenten.

 

Wohin wird Mbappe wechseln?

  • Die Spielpraxis, seine Entwicklung und ein Stammplatz bei der WM 2018 stehen zweifelsohne im Vordergrund. Folglich wird sich der 18-Jährige dementsprechend einen Verein aussuchen, der von Tag eins an fest mit ihm plant. Eine Karrierezwischenschritt ist nicht ausgeschlossen, doch aufgrund der jüngsten Entwicklungen könnte der FC Barcelona ziemlich gute Karten haben.

 

Kommt der Wechsel zustande?

  • Dass die Vertragsverlängerung des größten Talents der Vereinsgeschichte von der AS Monaco nicht gerade zielstrebig verfolgt wurde, spricht Bände. Der französische Meister scheint in einem Sommer des Umbruchs von einem Rekordverkauf nicht abgeneigt zu sein. Die Chancen auf einen Transfer stehen ziemlich gut.

 

 

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Chris McCarthy

Gründer und der Mann für die Insel. Bei Chris dreht sich alles um die Premier League. Wengerball im Herzen, Kick and Rush in den Genen.


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