Nachspielzeit | Wegen neuem Vertrag – Machtspiele zwischen CR7 und Real Madrid
1. Oktober 2017 | Nachspielzeit | BY Marius Merck
Der Vertrag von Cristiano Ronaldo läuft derzeit noch bis 2021, dennoch gibt es Gerüchte über Vertragsverlängerung, Versprechen und Machtspiele.
Das Versprechen
Wie die „AS“ berichtet, hat Real-Präsident Florentino Perez dem amtierenden Weltfußballer im Sommer eine Vertragserneuerung versprochen. Grund hierfür soll vor allem die Steuer-Affäre um Ronaldo sein, Ronaldo in diesem Kontext öffentlich mit einem Abgang aus Spanien drohte. Die gescheiterte Verpflichtung von Kylian Mbappé soll in diesem Kontext übrigens ebenfalls ein Faktor gewesen sein.
Bezüglich der Höhe der Bezüge soll es derzeit noch Differenzen geben. Das Blatt führt hierbei aus, dass der Champions League-Sieger seinem Superstar maximal 25 Millionen Euro im Jahr zahlen möchte. Der Rekordtorschütze des Klubs hoffe allerdings auf einen Betrag zwischen 30 und 40 Millionen, denn genau in diesen Sphären bewegen sich auch ein Lionel Messi oder Neymar.
Nur scheint es bisher noch zu keinem Angebot von Vereinsseite gekommen sein. So soll der Vorstoß des Managements des Spielers lediglich ein Schweigen des Klubs bewirkt haben. Ronaldo wurde nach der Champions League-Partie in Dortmund zu der Situation befragt und reagierte entsprechend gereizt:
„Die Frage sollte man eher dem Präsidenten stellen, möglicherweise kann er eine bessere Antwort geben.“
Trainer Zinedine Zidane sieht die Situation weniger dramatisch, jedoch ordnet der Franzose die Situation schon als ein „Problem“ ein:
„Das ist ein Problem zwischen Cristiano und dem Verein. Ich denke aber, dass es einen guten Ausgang geben wird – so wie es immer der Fall ist.“
Es ist nicht das erste Mal, dass in der Öffentlichkeit Misstöne zwischen Perez und seinem Superstar ausgetauscht werden. Meistens geschieht dies, wenn der Stürmer Vertragsverhandlungen führt. So kokettierte er öffentlich mehrmals mit einem Abgang, worauf am Ende jedoch immer eine Verlängerung bei seinem Arbeitgeber folgte.
Machtspiele
Macht Real auch dieses Mal das Spiel mit? Bisher erfüllte der Verein stets die finanziellen Wünsche des Portugiesen, allerdings wird Ronaldo im nächsten Februar 33 Jahre alt. Natürlich ist er aktuell sportlich (noch) unabdingbar, doch wie lange noch? Obwohl er ein absolutes Fitness-Phänomen ist, wird er auch der Europameister von 2016 zwangsläufig irgendwann abbauen.
Bereits im letzten Jahr wurde der Spieler so häufig wie nie zuvor von Zidane geschont. Dies war genau die richtige Entscheidung, in der entscheidenden Phase der Saison war CR7 nämlich fit, in absoluter Topform und schoss die „Königlichen“ zur Meisterschaft und dem Gewinn der Königsklasse.
Selbst wenn der spanische Rekordmeister aufgrund seines fortgeschrittenen Alters also Grund zum Zweifeln hat, würde das Zögern, fall es ein derartigen Versprechen wirklich gab, natürlich ein schlechtes Bild abgeben. Es ist nur logisch, dass das Management Ronaldos in solch einem Fall Druck ausübt.
Die öffentliche Art und Weise dieser Verhandlungen hinterlässt zweifelsohne einen faden Beigeschmack. Nach acht Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit sollte zwischen Klub und Spieler eigentlich eine gewisse Vertrauensbasis herrschen. Zumindest in einem Maß, welches öffentliche Grabenkämpfe vermeidbar macht, gerade so kurz vor dem Ende einer so titelreichen Ära.
Marius Merck
Eine Autogrammstunde von Fritz Walter weckte die Leidenschaft für diese Sportart, die über eine (“herausragende”) Amateurkarriere bis zur Gründung von 90PLUS führte. Bei seinem erklärten Ziel, endlich ein “Erfolgsfan” zu werden, weiter erfolglos.