Weltspieler, Veteranen und ein Newcomer: Das sind die potenziellen Stars des Asien-Cup

11. Januar 2024 | Spotlight | BY Philipp Overhoff

Am 12. Januar wird der Asien-Cup 2024 mit dem Duell zwischen Gastgeber Katar und dem Libanon eröffnet. Vorher wollen wir noch einen Blick auf die potenziell größten Stars des Turniers werfen.

Diese Spieler könnten den Asien-Cup prägen

Titelverteidiger Katar wird zwischen dem 12. Januar und dem 10. Februar die insgesamt 18. Ausgabe des Asien-Cups ausrichten. Beim vergangenen Turnier 2019 in den Vereinigten Arabischen Emiraten sicherte sich der kleine Golfstaat, der 2022 auch Gastgeber der Weltmeisterschaft war, den kontinentalen Titel.

Der asiatische Fußball befindet sich zweifelsohne im Aufschwung und produziert dabei reihenweise interessante Spieler für den europäischen Markt. Wir blicken auf sechs Spieler, die das Zeug dazu haben, dem diesjährigen Turnier mal so richtig ihren Stempel aufzudrücken.



Heung-Min Son (31/Südkorea/Tottenham Hotspurs)

Um direkt mal den Elefanten im Raum zu adressieren: Heung-Min Son darf auf dieser Liste natürlich keinesfalls fehlen. Seit Jahren ist der England-Legionär der individuell beste Spieler des Kontinents und gewann in dieser Zeit bereits fünf Mal die Auszeichnung als „Asiens internationaler Fußballer des Jahres“. Die Auszeichnung „Asiens Fußballer des Jahres“ wird nur an Spieler vergeben, die auch bei einem asiatischen Verein unter Vertrag stehen.

Seit 2011 läuft Son für Südkorea auf, wobei er in mittlerweile 116 Länderspielen 41 Tore erzielen konnte. Die Asien-Meisterschaften hat der 31-Jährige allerdings noch nicht gewonnen, umso heißer dürfte er dieses Jahr darauf sein, die begehrte Trophäe in seine Heimat zu holen. Das knapp 52 Millionen Einwohner fassende Land in Ostasien wartet seit 1960 auf den Gewinn eines großen internationalen Titels.

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Der Premier-League-Akteur befindet sich in dieser Saison mal wieder in absoluter Top-Form und ist von den englischen Defensivreihen quasi nicht zu stoppen. In 20 Ligaspielen kommt Son auf zwölf Treffer und fünf Vorlagen. Allerspätestens seit dem Abgang von Harry Kane im vergangenen Sommer dürfte auch dem letzten Beobachter klar geworden sein, wie gut der Südkoreaner eigentlich ist. Er ist schlicht und ergreifend einer der besten Offensivspieler auf diesem Planeten.

Wataru Endō (30/Japan/FC Liverpool)

Als am 18. August 2023 der Wechsel von Wataru Endō vom VfB Stuttgart zum FC Liverpool verkündet wurde, dürfte sich so mancher Fan doch arg gewundert haben. Klar, der Japaner gehörte in den vergangenen Jahren zu den besseren defensiven Mittelfeldspielern in der Bundesliga. Ein Wechsel zum FC Liverpool erschien vielen aber als ein großer, vielleicht zu großer Karriereschritt.

Nicht mal ein halbes Jahr später vertritt diese Ansicht wohl niemand mehr. Endō absolvierte im Starensemble der Reds 15 von 19 möglichen Premier-League-Spielen. Insbesondere in der Endphase der Hinrunde war er aufgrund von Verletzungsproblemen in der Mittelfeld-Zentrale absoluter Stammspieler.

„Was für ein Junge und was für ein Spieler“, schwärmte Jürgen Klopp am 26. Dezember nach dem 2:0-Sieg über den FC Burnley. An der Anfield Road hat sich Endō binnen kürzester Zeit nahezu unverzichtbar gemacht, in der japanischen Nationalmannschaft ist er das schon lange. Bereits 49 Länderspiele machte der 30-Jährige für seine Farben. Was ihm dabei noch fehlt: der Titelgewinn beim Asien-Cup.

(Photo by Lewis Storey/Getty Images)

Mehdi Taremi (31/Iran/FC Porto)

Mehdi Taremi ist die Lebensversicherung der iranischen Nationalmannschaft. Der 1,87 Meter große Sturm-Tank trifft in nahezu 50 Prozent seiner Länderspiele: In 64 Einsätzen erzielte er 31 Treffer. Auch bei seinem Verein, dem FC Porto, steht Taremi vor allem für eines: für massenhaft Tore. Seit seinem Wechsel 2020 traf er in 99 Spielen starke 58 Mal.

Ein erfolgreiches Abschneiden des Irans beim Turnier in Katar geht also nur über seinen Torjäger. Beim letzten Asien-Cup in den VAE konnte Taremi drei Tore und einen Assist verbuchen und führte sein Land bis ins Halbfinale. Nach dem durchaus vielversprechenden Auftritt bei der WM 2022 in Katar, als man Wales schlug und mit den USA auf Augenhöhe spielte, dürften die Zentralasiaten in diesem Jahr sogar auf noch Größeres schielen.

Unglücklicherweise hat Taremi ausgerechnet in dieser Spielzeit noch etwas Ladehemmung. In der Liga Portugal schoss er bisher nur drei Tore in 16 Partien. 88 Millionen Iraner werden darauf hoffen, dass der Knoten ihres Top-Stars in den kommenden vier Wochen platzen wird.

(Photo by MIGUEL RIOPA/AFP via Getty Images)

Jackson Irvine (30/Australien/FC St. Pauli)

Jackson Irvine ist der Kapitän einer Fußball-Mannschaft, die im Kalenderjahr 2023 gerade einmal zwei Ligaspiele verlor. Mit dem FC St. Pauli ist der Australier in der laufenden Saison sogar noch gänzlich ungeschlagen. Irvine selbst ist dabei absoluter Leistungsträger, sowohl beim Zweitplatzierten der 2. Bundesliga als auch in der australischen Nationalmannschaft.

Der robuste Mann aus Melbourne kann dabei zu den komplettesten Mittfeldspielern des deutschen Unterhauses gezählt werden. Irvine besitzt enorm ausgeprägte Defensiv-Qualitäten, so gewinnt er beispielsweise fast 60 Prozent seiner Kopfballduelle und erobert pro Spiel neun Bälle im defensiven Drittel des Feldes. Beides sind absolute Top-Werte für einen Spieler auf seiner Position.

Aber auch offensiv bringt der 30-Jährige den Kiezkickern einen enormen Mehrwert. Während der aktuellen Hinrunde erzielte Irvine schon drei Treffer und bereitete vier weitere vor. Für die „Socceroos“ machte er bisher 58 Länderspiele, in denen er achtmal traf. Beim Gewinn des Asien-Cups 2015 war er allerdings noch nicht im Kader. Umso motivierter dürfte der Achter im Hinblick auf das bevorstehende Turnier in Katar sein.

(Photo by Cathrin Mueller/Getty Images)

Fábio Lima (30/VAE/Al-Wasl)

Die Auswahl der Vereinigten Arabischen Emirate geht mit dem klar formulierten Ziel in das Turnier, die Vorrunde zu überstehen und ins Achtelfinale einzuziehen. In der Gruppe C trifft der Golfstaat auf den Iran, Hongkong und Palästina. Ein Erreichen der K.o.-Runde sollte also definitiv möglich sein.

Größter Hoffnungsträger ist dabei Fábio Lima von Al-Wasl SC. Laut transfermarkt.de besitzt er einen Marktwert in Höhe von sechs Millionen Euro, was ihn zum mit Abstand teuersten Akteur im Kader der VAE macht. Der gebürtige Brasilianer, der seit 2020 für die Emirate aufläuft, ist ein Spielmacher der klassischen Schule und verfügt über enorme technische Qualitäten. In bisher 25 Länderspielen kommt Lima auf eine Ausbeute von zehn Toren und fünf Vorlagen.

Der 30 Jahre alte Zehner reist in einer blendenden Verfassung in das benachbarte Katar. Lima absolvierte in dieser Saison 15 Pflichtspiele, in denen er 15 Scorerpunkte (zwölf Tore, drei Vorlagen) verbuchen konnte. Als Denker und Lenker der Emiratis wird Lima in den kommenden Wochen eine große Last schultern müssen.

(Photo by -/AFP via Getty Images)

 

Abbosbek Fayzullaev (20/Usbekistan/ZSKA Moskau)

Im Vorfeld des Asien-Cups 2024 kann man die Nationalmannschaft Usbekistans getrost zu den spannendsten Teams zählen. Der Kader verfügt über eine vielversprechende Mischung aus erfahrenen und hochveranlagten jungen Spielern. So wurde beispielsweise Abdukodir Khusanov (19) von RC Lens bereits im Rahmen der größten Talente des Asien-Cups vorgestellt.

Abbosbek Fayzullaev hat dabei ebenso die Qualität, die diesjährige Austragung der Kontinentalmeisterschaft entscheidend mitzuprägen. Der Youngster von ZSKA Moskau kommt primär im offensiven Mittelfeld zum Einsatz und zählt in dieser Saison zu den aufregendsten Akteuren der russischen Premier Liga.

Auffällig ist vor allem die Passqualität und Übersicht Fayzullaevs. In bisher 13 Saisonspielen schoss er zwei Tore und legte sechs weitere auf. Für die Nationalmannschaft absolvierte er erst neun Partien, nichtsdestotrotz ist er dort bereits unumstrittener Stammspieler. Bei der Enrunde in Katar wird der erst 20-jährige Fayzullaev die Zügel des usbekischen Offensivspiels fest in der Hand halten.

(Photo by GUSTAVO ORTIZ/AFP via Getty Images)

(Photo by Catherine Ivill/Getty Images)

 


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