U21-EM: Das sind die spannendsten Talente

21. Juni 2023 | U21 EM 2023 | BY Jannek Ringen

Am heutigen Mittwoch startet in Georgien und Rumänien die U21-EM. Wie immer ist das Turnier gespickt mit großartigen Talenten. Wir zeigen Euch, auf welche Spieler ihr ein Auge haben solltet.

U21-EM: Player to watch

Alle zwei Jahre findet die U21-EM statt, welches jedes Mal aufs neue jungen Spielern die Chance gibt, sich ins Rampenlicht zu spielen. Teams wie Frankreich oder England haben zahlreiche talentierte Spieler in ihren Reihen, auf die es sich lohnt, einen Blick zu werfen. Da die Auswahl an jungen Spielern, die potenziell zu Topstars werden können, enorm groß ich, haben wir für Euch acht Spieler, auf die Ihr achten solltet.

Bart Verbruggen (Niederlande)

Nach der Weltmeisterschaft in Katar im vergangenen Winter blühte der Stern von Bart Verbruggen (20) beim RSC Anderlecht auf. Der belgische Topclub spielte eine schwache Saison und ernannte den 20-Jährigen kurzerhand zur neuen Nummer eins. Bei der U21-EM in diesem Sommer soll er das Tor der niederländischen Mannschaft hüten.

Sein steiler Aufstieg ging so weit, dass er beim 3:0 der A-Nationalmannschaft über Gibraltar sein Debüt feiern durfte. Immer wieder gute Auftritte sorgten dafür, dass er in den nationalen und internationalen Fokus geriet, wie der 1:0-Sieg in der Conference League gegen Villareal, wo er zum Helden beim Weiterkommen wurde. Es soll bereits Interessenten aus der Premier League für den Schlussmann geben.

In 17 Ligaspielen spielte Anderlechts neue Nummer eins achtmal zu Null und konnte starke 75 Prozent der Schüsse auf sein Tor abwehren. In der Conference League ist diese Quote sogar bei 85 Prozent. Seine Stärken hat er sowohl auf der Linie als auch in der Strafraumbeherrschung. Ausbaufähig ist sein Spiel mit dem Ball am Fuß.

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Taylor Harwood-Bellis (England)

Ausgebildet wurde Taylor Harwood-Bellis (21) in der Jugendakademie von Manchester City. Nach zahlreichen Leihstationen gelang dem 21-Jährigen in dieser Saison der Durchbruch beim FC Burnley, mit dem er als Stammspieler in der Innenverteidigung den Aufstieg in die Premier League feierte. Mit seinen guten Leistungen hat er auf sich aufmerksam gemacht und kehrt vorerst zu City zurück.

Mit der englischen Nationalmannschaft reist er als Kapitän der Three Lions zur U21-EM nach Georgien und Rumänien und möchte mit der Nachwuchsmannschaft der Engländer erfolgreich sein. Die starke Saison beim FC Burnley sorgte dafür, dass er ein enorm hohes Standing bei Trainer Lee Carsley hat. Er wird versuchen sich mit guten Leistungen ins Rampenlicht zu spielen, da er vor einer ungewissen Zukunft steht.

Der 21-Jährige spielt für sein junges Alter in der Innenverteidigung extrem reif und besticht vor allem mit seiner Spielstärke. Beim FC Burnley, die unter Kompany einen äußerst attraktiven Fußball spielen, ist er zumeist der erste Spieler im Aufbau und kurbelt mit seinem guten Passspiel den Aufbau bei den Clarets an. Er hatte in der abgelaufenen Saison Ballaktionen pro 90 Minuten beim FC Burnley und spielte die meisten progressiven Pässe.

Giorgio Scalvini (Italien)

Mit nur 19 Jahren besitzt Giorgio Scalvini (19) bereits einen Stammplatz in der Innenverteidigung bei Atalanta BC. Vor einem Jahr debütierte er mit gerade einmal 18 Jahren für die italienische Nationalmannschaft. Nun fährt er mit der italienischen U21-Nationalmannschaft zur U21-EM nach Georgien und Rumänien und ist einer der Nachwuchshoffnungen der Italiener.

Nachdem er bereits in der Rückrunde der vergangenen Saison auf sich aufmerksam gemacht hat, erfolgte nun der endgültige Durchbruch bei Atalanta Bergamo, aus deren Jugend er stammt. In 32 Spielen stand Scalvini in der Serie A auf dem Platz und sorgte mit seinen Leistungen dafür, dass der Club den fünften Platz erreichte.

Er verfügt über ein enorm gutes Spielverständnis und kann das gegnerische oftmals frühzeitig antizipieren und die Bälle so abfangen. Auch sein Passspiel ist herausragend gut, da er den Ball oftmals in die nächste Linie bringen kann und somit die erste Angriffsreihe der Gegner überspielt. Zudem verfügt er über starke Werte im offensiven Bereich.

Bei der U21-EM möchte sich Giorgio Scalvini zeigen.

(Photo by GENT SHKULLAKU/AFP via Getty Images)

Fabian Rieder (Schweiz)

Das Herz des Schweizer Mittelfelds bei der U21-EM ist Fabian Rieder (21) von den Young Boys aus der Hauptstadt Bern. Seit seiner Jugend läuft er für die Berner auf und debütierte bereits im jungen Alter von 18 Jahren für den Club. In dieser Saison trug er mit guten Leistungen dazu bei, dass der Verein zum achten Mal den Schweizer Cup gewinnen konnte.

In 33 Ligaspielen erzielte er sieben Treffer und bereitete fünf weitere vor. Im Pokal waren es sieben Torbeteiligungen in fünf Partien. Nicht umsonst sind zahlreiche Clubs aus der Bundesliga auf den offensiven Mittelfeldspieler aus der Schweiz aufmerksam geworden. Folgerichtig debütierte er bei der Weltmeisterschaft 2022 für die A-Nationalmannschaft.

Im offensiven Mittelfeld kommen seine Kreativität und seine Stärken im Pressing sehr gut zur Geltung. Er kreiert mit seinem guten Passspiel immer wieder groß Chancen und verbucht zudem zahlreiche Defensivaktionen. Zudem ist er sich für keinen Zweikampf zu schade.

Oihan Sancet (Spanien)

Mit Gabri Veiga und Oihan Sancet (23) stellt die spanische U21-Nationalmannschaft eines der stärksten Mittelfelduos bei der U21-EM. Da wir Euch Gabri Veiga bereits ausführlich vorgestellt haben, wird sein Nationalmannschaftskollege, der bei Athletic spielt, in dieser Liste aufgeführt. Der 23-jährige Mittelfeldspieler bestach bei den Basken in dieser Saison auf der Zehnerposition und spielte sich mehr und mehr ins Rampenlicht.

Zehn Tore und zwei Vorlagen stehen in 36 Spielen zu Buche, womit er die beste Saison seit seiner Debütsaison 2019/20 spielte. Bei seinem Jugendclub konnte er bereits die Erfahrung aus über 100 Spielen in der höchsten spanischen Spielklasse sammeln und möchte sich bei dem Turnier für die A-Nationalmannschaft empfehlen. Er ist einer der torgefährlichsten Mittelfeldspieler in den Top-5-Ligen.

Sancet ist auf jeden Fall ein Mann für das Besondere, der im System von Bilbao als Freigeist agiert. Er zieht das Spiel zwar nicht wirklich an sich, wie man es von spanischen Mittelfeldspielern gewohnt ist, allerdings wird es prompt gefährlich, sobald er am Ball ist. Er verfügt über eine hohe Kreativität, ein gutes Gefühl für Räume und kann den Ball über weite Entfernungen tragen.



Martin Baturina (Kroatien)

Martin Baturina (20) ist vielleicht der Spieler, der in dieser Aufzählung am meisten unter dem Radar fliegt, da seine Leistung bei Dinamo Zagreb hierzulande nur wenige gesehen haben. Der offensive Mittelfeldspieler ist enorm stark am Ball, versetzt die Zuschauer immer wieder ins Staunen und wird als der legitime Nachfolger von Luka Modric im Trikot der kroatischen Nationalmannschaft gehandelt.

Der kleine Mittelfeldspieler debütierte mit 17 Jahren für Dinamo Zagreb, nachdem er bereits zahlreiche Jugendmannschaften des Clubs durchgelaufen hatte. Die Verantwortlichen machten Nägel mit Köpfen und verlängerten seinen Vertrag bis 2028. In dieser Saison erzielte er in 34 Ligaspielen sechs Tore und legte 13 weitere Treffer auf. In der Nummer zehn von Dinamo liegen viele Hoffnungen des kroatischen Fußballs.

Mit seiner Spielweise und seinen Anlagen verkörpert er den klassischen Zehner, den es im Weltfußball immer wieder gibt. Geniale Momente im Passspiel und gute Dribblings zeichnen das Spiel von Baturina aus. Die Vergleiche mit Luka Modric kommen nicht von irgendwoher. Immer wenn der 20-Jährige am Ball ist, kann der Zuschauer etwas Besonderes erwarten.

Geht der Stern von Martin Baturina bei der U21-EM auf?

(Photo by DAMIR SENCAR/AFP via Getty Images)

Elye Wahi (Frankreich)

Über Elye Wahi (20) berichteten wir zu einem früheren Zeitpunkt schon einmal. Der 20-jährige Stürmer von Montpellier hat in dieser Saison erneut auf sich aufmerksam gemacht und wäre beinahe Torschützenkönig in der Ligue 1 geworden. Gut möglich, dass er seinen Jugendclub Montpellier im kommenden Sommer verlassen könnte, um den nächsten Schritt zu gehen.

Bereits in der vergangenen Saison traf er zehnmal in der Ligue 1. In dieser Saison setzte er noch einmal einen drauf und traf satte 19-mal in 33 Spielen. Hinzu kommen sechs Vorlagen, was für einen erst 20-Jährigen eine gute Quote ist. In dieser Saison trifft er alle 133 Minuten. Kann er diese Quote beibehalten, ist er ein Kandidat für die Torjägerkanone bei der U21-EM.

Er nimmt zwar nicht besonders viel am Spiel steil, jedoch stellt er seine Gegner mit seiner Dynamik bei Tiefenläufen immer vor eine große Herausforderung. Für sein Alter ist er vor dem Tor sehr kaltschnäuzig und braucht nicht allzu viele Chancen, um zu treffen.

Amine Gouiri (Frankreich)

Auch der zweite Angreifer im Bunde ist mit Amine Gouiri (23)  ein Franzose. Der 23-Jährige lief seit dieser Saison für Stade Rennes auf, nachdem er vor der Saison für 28 Millionen Euro vom OGC Nizza losgeeist wurde. Ausgebildet wurde er bei Olympique Lyon und verfügt in seiner Laufbahn über eine sehr gute Trefferquote in allen Junioren-Auswahlen der französischen Nationalmannschaft.

In dieser Saison erzielte er in 36 Spielen 15 Tore und bereitete fünf weitere Treffer vor. Damit ist er einer der Leistungsträger bei Stade Rennes. Bereits 24-mal lief er für die französische U21-Nationalmannschaft und traf in der Qualifikation fünfmal in acht Spielen. Auch bei der U21-EM sollte man ein Auge auf ihn werfen. Zwar bevorzugt er die Position des Mittelstürmers, kann jedoch auch auf beiden Flügeln spielen.

Er ist nicht der klassische Stürmer, der im Sechzehner auf den Ball wartet und dann eiskalt zuschlägt, sondern er versucht immer wieder mitzuspielen. Neben seiner guten Trefferquote ist er durchaus auch in der Lage, Großchancen zu kreieren. Zudem ist er unermüdlich in der Arbeit gegen den Ball, auch wenn er noch mit Problemen im Zweikampf zu kämpfen hat.

Ist Amine Gouiri auch bei der U21-EM als Torjäger unterwegs?

(Photo by FREDERICK FLORIN/AFP via Getty Images)

(Photo by Naomi Baker/Getty Images)

Jannek Ringen

Sozialisiert durch die Raute von Thomas Schaaf, gebrochen durch den Abstieg unter Florian Kohfeldt. Fußball in Deutschland ist sein Fachgebiet, aber immer mit einem Blick in England und Italien.


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