90PLUS-Jahresawards 2023: Welches ist das Team des Jahres?
27. Dezember 2023 | Spotlight | BY 90PLUS Redaktion
Zum Ende des Jahres vergibt 90PLUS erneut die Jahresawards! Heute auf dem Programm: Die Mannschaften des Jahres.
90PLUS-Jahresawards: Team des Jahres
Wie in jedem Jahr gab es auch 2023 einige Mannschaften, die besonders herausstachen und weltweit für Schlagzeilen sorgten. In den Jahresawards stellen wir vor: Einen Triplesieger, ein über sich hinauswachsendes Juniorenteam und den ersten Scudetto seit 33 Jahren.
Kandidat 1: Manchester City
Manchester City hat in den letzten Jahren häufig davon geträumt, den Titel in der UEFA Champions League zu gewinnen. Das war das Ziel des Klubs, als Pep Guardiola sein Amt 2016 angetreten hat. Doch aufgrund verschiedener Faktoren kam der Triumph in der Königsklasse nicht zustande. Bis zum Jahr 2023. Da schafften es die Skyblues, im Endspiel Inter zu bezwingen und sich endlich die Krone in Europa aufzusetzen. Alleine das reicht oft schon, um als Mannschaft des Jahres in Erwägung gezogen werden zu können. Doch der Titelhunger bei der Guardiola-Elf kannte keine Grenzen.
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Die Meisterschaft in der Premier League konnte ebenfalls gewonnen werden. Diesmal erwehrte sich das Team einem hartnäckigen FC Arsenal, der den Titelkampf lange zu einem sehr, sehr spannenden machte. Damit noch nicht genug: Auch den FA-Cup sicherte sich die Guardiola-Elf, dort konnte im Endspiel der Stadtrivale Manchester United geschlagen werden. Damit war die Saison 2022/23 abgehakt, das Triple wurde gewonnen. Und auch wenn das erste Halbjahr der neuen Saison in der Liga nicht perfekt lief, sind die Skyblues wieder oben mit dabei.
Ach ja, Titel wurden natürlich weitere gewonnen. Der europäische Supercup gegen Europa-League-Gewinner Sevilla konnte auch eingeheimst werden. Und kurz vor den Weihnachtsfeiertagen erledigte der europäische Vertreter noch die „Pflicht“ bei der Klub-Weltmeisterschaft, schlug Fluminense im Endspiel mit 4:0. Sechs Möglichkeiten, fünf Titel: 2023 war ein außerordentlich erfolgreiches Jahr für Manchester City.
Kandidat 2: DFB-U17
Im Moment des größten Erfolges zeigte sich die besondere Tugend dieser U17-Auswahl des DFB. Kapitän Noah Darvich, im Sommer 2023 aus dem beschaulichen Freiburg in die legendäre La-Masia-Jugendakademie des FC Barcelona gewechselt, überreichte Trainer Christian Wück den Weltmeister-Pokal im Stadion Manahan in Surakarta (Indonesien). Der 50-jährige Übungsleiter sollte die Trophäe als Erster in die Höhe stemmen. Eine kleine Geste gefüllt mit purer Dankbarkeit. Dieses jugendliche Ensemble offenbarte eine besondere Reife respektive Geschlossenheit.
Die Mannschaft ist der Star. Dieses Narrativ wird häufig im Kontext überraschender Siege gewählt, doch dieses Team lebte jene Philosophie während der der globalen Endrunde in Südostasien in grenzenloser Art und Weise. Bereits im vergangenen Sommer wurde mit dem Europameistertitel etwas Außergewöhnliches erreicht, doch der WM-Triumph – ausgerechnet im Finale erneut gegen die favorisierten Franzosen – wurde zum i-Tüpfelchen dieses 2006er-Jahrgangs.
Dabei war die junge Auswahl wahrlich nicht von Unwägbarkeiten verschont geblieben. Insbesondere durch Verletzungen diverser Leistungsträger wie Assan Quedraogo, Charles Herrmann oder Torhüter Max Schmitt wurde das DFB-Team während des Turniers gebeutelt. Doch egal welcher Spieler in die Bresche sprang, sofort nahm dieser die entsprechende Rolle perfekt ein. Sinnbildlich repräsentiert durch den etatmäßigen Ersatzkeeper Konstantin Heide, der im Endspiel gleich drei Elfmeter im finalen Shootout parierte.
Mit Spanien, Argentinien und Frankreich musste sich das Wück-Team auf dem Weg zum ersten Weltmeistertitel einer DFB-U17-Auswahl gegen namhafte Gegner behaupten. Neben dem besonderen Zusammenhalt verfügte das Ensemble allerdings auch über herausragendes Offensivtalent (18 Tore in sieben Partien) sowie individuell hochkarätige Akteure. Exemplarisch werden erwähntem Darvich oder BVB-Angreifer Paris Brunner, als bester Spieler des WM-Turniers ausgezeichnet, eine große Zukunft prophezeit. Vielleicht dürfen einige Protagonisten der 2006er-Junioren in einigen Jahren auch weitere Pokale mit den DFB-Senioren feiern.
Kandidat 3: SSC Neapel
Anfang Mai herrschte in der Hauptstadt Kampaniens der absolute Ausnahmezustand: Fünf Spieltage vor Schluss krönte sich die SSC Napoli zum italienischen Meister der Saison 2022/23 – erstmals seit 33 Jahren. Unter Luciano Spalletti, der mittlerweile das Amt des italienischen Nationaltrainers innehat, legten die Süditaliener eine überragende Saison hin. Aus 38 Spielen holte man starke 90 Punkte – am Ende hatte Napoli ganze 16 Zähler Vorsprung auf Vizemeister Lazio.
Zudem stellten die Azzurri die mit Abstand stärkste Offensive der Serie A. 26 der insgesamt 77 Tore gingen auf das Konto von Victor Osimhen, der sich im Laufe der Saison zu einem Stürmer von Weltklasse-Format mauserte und letztendlich hochverdient Torschützenkönig wurde. Aber auch Spieler wie Khvicha Kvaratskhelia, Min-jae Kim, Frank Anguissa oder Stanislav Lobotka trugen maßgeblich dazu bei, dass sich Napoli zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte den Scudetto sichern konnte.
Nach einigen knapp verpassten Erfolgen in den vergangenen Jahren schaffte es Spalletti dieses Mal, dass sein Team die gesamte Spielzeit über performte und nicht einbrach. Eine der größten Qualitäten seiner Mannschaft war dabei der Zusammenhalt. Der 64-Jährige formte aus den Spielern eine funktionierende Einheit, ein Team, das an sich selbst glaubte und Spallettis Vorstellungen auf dem Feld kongenial umsetzen konnte.
„Das Wichtige ist, dass man zusammenhält. Denn wenn man beieinander bleibt, ist es danach die doppelte Freude“, erklärte der Übungsleiter rund eine Woche vor dem Scudetto-Sieg, der auch dafür sorgte, dass Spalletti seither Heldenstatus in Neapel genießt. Er und seine Mannschaft wurden nach dem Titelgewinn von hunderttausenden Fans am Fuße des Vesuvs frenetisch gefeiert – es war die erste Meisterparty seit mehr als drei Jahrzehnten.
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(Photo by ADEK BERRY/AFP via Getty Images)