Auch in dieser Saison wollen wir euch regelmäßig über die Geschehnisse im Abstiegskampf der Premier League auf dem Laufenden halten. Seit unserem letzten Update Mitte März ist einiges passiert, sowohl auf als auch neben dem Feld. Zwei Mannschaften müssen mit einem Punktabzug zurecht kommen, von unten kam zudem ein Team in den Abstiegskampf zurück.
Premier League: Burnley FC – Kommt der späte Push?
Der Verein, der bereits totgesagt war und nun vielleicht doch wieder eine kleine Chance auf den Klassenerhalt hat ist der Burnley FC. Die Clarets haben seit dem letzten Artikel ihre beste Phase dieser Saison, in fünf Spielen verloren sie nur einmal und holten sechs Punkte. Aufgrund dieses Runs hat das Team von Vincent Kompany (39) nun „nur“ noch sechs Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Hier zeigt sich aber auch das Problem: Selbst die Wiederholung der vorangegangenen Serie würde für den Klassenerhalt sehr wahrscheinlich nicht reichen.
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Die gute Phase hat vor allem mit einer Personalie zu tun: Der des Torhüters. Genau in der Woche unseres letzten Updates tauschte Kompany auf dieser Position. Der im Sommer für viel Geld und mit noch mehr Vorschusslorbeeren gekommene James Trafford (21), der im ersten Jahr in der Premier League seine Erstliga-Tauglichkeit nicht unter Beweis stellen konnte (wir berichteten im letzten Teil), wurde durch Aufstiegskeeper Arijanet Muric (25) ersetzt.
Und der Kosovare macht in den fünf Spielen seine Sache mehr als ordentlich. Sowohl mit dem Ball am Fuß (den durchgelassenen Rückpass zum 1:1 gegen Brighton einmal außer acht gelassen) als auch im klassischen Torhüterspiel hat er zum jetzigen Zeitpunkt Trafford einiges voraus. So kassierte Muric bisher starke zwei Gegentore weniger als ein durchschnittlicher Torhüter bei der gleichen Qualität der Schüsse (PsxG – GA). Zum Vergleich: Trafford fing sich sechs Gegentore mehr als ein durchschnittlicher Torhüter. Hätte Kompany diesen Wechsel schon früher gemacht, wer weiß, wo Burnley jetzt stehen könnte…
Luton Town – Ordentlich gepunktet trotz schwerem Programm
Neben Burnley hatte auch eine weitere Mannschaft, die aktuell noch auf einem Abstiegsplatz steht, zuletzt eine gute Phase. Luton Town sicherte sich trotz eines schweren Programms immerhin vier Punkte. Und auch gegen Tottenham (1:2) spielten die Hatters ordentlich mit, gegen Arsenal (0:2) und Manchester City (1:5) hingegen ging wenig.
Besonders zu Hause im Stadion an der Kenilworth Road bleibt Luton für alle Teams ein unangenehmer Gegner. Das Stadion, das nur 11.850 Zuschauer fasst und in weiten Teilen noch der Konstruktion aus dem Baujahr 1905 entspricht, hat seinen ganz eigenen Charme und die Fans erzeugen eine Stimmung, mit der viele personell klar überlegene Teams nicht zurecht kommen.
Unseren Erfahrungsbericht aus dem Stadion findet ihr hier!
Sportlich tat sich zuletzt neben den in den vergangenen Berichten bereits angesprochenen Thomas Kaminski (31, Torhüter), Ross Barkley (30, Mittelfeld) und Carlton Morris (28, Stürmer) besonders Alfie Doughty (24) hervor. Der Engländer spielt seine erste Saison in der höchsten englischen Spielklasse und macht das hervorragend. Als Flügelverteidiger in der Fünferkette eingesetzt, rennt Doughty 90 Minuten die Linie hoch und runter, verteidigt stark und schlägt unermüdlich starke Flanken ins Zentrum. Inzwischen steht Doughty bei starken sieben Torvorlagen. Diese Stärke könnte ein wichtiges Pfund im Saisonendspurt werden, in dem Luton ausschließlich gegen Teams spielt, gegen die man nicht chancenlos ist.
Nottingham Forest und FC Everton – Punktabzug wirft beide nicht aus der Bahn
Was wir im letzten Artikel angekündigt haben, ist nun also tatsächlich eingetroffen: Sowohl Nottingham Forest als auch der Everton FC wurden aufgrund von Verstößen gegen die Nachhaltigkeitsregeln der Premier League mit einem Punktabzug bedacht. Everton wurden zwei Punkte abgezogen, Nottingham sogar vier. Für Everton war dies bereits der zweite Punktabzug, die Toffees stehen insgesamt bei einem Minus von acht Punkten.
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Beide Vereine sind gegen die Entscheidung bereits rechtlich vorgegangen. Das Problem ist, dass die Entscheidung über das Rechtsmittel wohl erst nach Ende der Saison getroffen wird – es ist also gut möglich, dass eines der beiden Teams nach 38 Spieltagen auf einem Abstiegsplatz steht, am Ende aber doch die Liga hält, weil der Punktabzug reduziert wird – wie bei Everton im ersten Verfahren geschehen.
Sportlich lassen sich weder Nottingham noch Everton von dem Thema neben dem Feld aus der Ruhe bringen. In beiden Vereinen ist eine Jetzt-erst-recht-Mentalität entstanden. Die Toffees holten in nur vier Spielen (das Spiel gegen Liverpool war verlegt worden) vier Punkte, die Reds aus Nottingham sogar sechs Punkte aus fünf Spielen. Und so stehen beide Teams trotz Punktabzug weiter über dem Strich. Nächstes Wochenende kommt es zum direkten Aufeinandertreffen, der Sieger macht einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt.
(Photo by Matt McNulty/Getty Images)