Spotlight

„Final Whistle“: Darum war der Sieg des FC Arsenal über ManCity so besonders

9. Oktober 2023 | Spotlight | BY Chris McCarthy

Dem FC Arsenal gelang über Manchester City ein Statement-Sieg. Warum? Das erklärt Chris McCarthy in seiner Premier-League-Kolumne „Final Whistle“. 

Arsenal schlägt ManCity – ein Statement-Sieg

Wie oft haben wir solche Siege von Manchester City schon gesehen? Der Angriff hat nicht den berauschendsten Tag, der Gegner wird trotzdem neutralisiert und irgendwie wird das entscheidende Tor doch noch erzwungen. Spitzenmannschaft eben. Am Sonntag aber traf dies ausnahmsweise nicht auf das Team von Pep Guardiola zu. Sondern auf den Gegner – den FC Arsenal.



Es war ein Topspiel, das für die Gunners begann wie eine der vielen Implosionen der letzten Jahre. Fahrig und nervös. Es endete damit, dass sie selbstbewusst eine 1:0-Führung gegen den Triple-Sieger herunterspielten und in der Tabelle an ihm vorbeizogen.

Es war ein Statement-Sieg. Nicht weil es nach acht Jahren der erste über die Cityzens in der Premier League war. Nicht weil die Londoner ein Offensivfeuerwerk abbrannten. Sondern weil sie es eben nicht taten.

Mehr News und Storys rund um die Premier League

Arsenal emotionslos und kontrolliert

Dafür fehlten zu sehr die Impulse von Bukayo Saka, der nach 87 aufeinanderfolgenden Starteinsätzen verletzt fehlte. Dafür war Martin Ödegaards Kreativgeist zu vernebelt und Gabriel Jesus dribbelte sich zu oft fest anstatt zu schießen. Doch auch sie liefen, arbeiteten und vertrauten.

In ihre organisierte wie disziplinierte Hintermannschaft. Dazu gehörte Declan Rice, der nahezu bei jedem Angriffsversuch der Cityzens ein Bein dazwischen hatte. Staubsauger. Oder William Saliba, der mit seiner Schnelligkeit und Aggressivität dafür sorgte, dass Erling Haaland erst zum zweiten Mal überhaupt auf der Insel ohne Torabschluss blieb. Makellos. Und in den Matchplan.

Denn dieser sah vor, nach Balleroberung geduldig und kontrolliert aufzubauen, anstatt angepeitscht von den Fans euphorisch nach vorne zu preschen. So sehr die Ausfälle von Rodri und Kevin De Bruyne die Gäste hemmten, sie hatten schlichtweg zu wenig Ball und Raum, um ab der 5. Minute mehr als mickrige 0,11 expected Goals und einen einzigen Schuss aufs Tor zustande zu bringen. Die vier Abschlüsse waren die wenigsten für ein Guardiola-Team seit 2010.

All das ermöglichte den Lucky-Punch in der 88. Minute: Thomas Partey leitete ein, Takehiro Tomiyasu verlängerte, Kai Havertz legte ab und Gabriel Martinelli feuerte den Schuss ab, den Nathan Aké zum entscheidenden Tor ins eigenen Netz lenkte – alle vier kamen von der Bank. Alle vier hatten bereits zu vor einen großen Impact.

Das neue Gesicht des FC Arsenal

Es war April 2023, als dem FC Arsenal in einem überraschenden Titelrennen 2022/2023 letztendlich die Puste ausging. Das Team war zu jung, zu emotional und zu dünn besetzt. Das Duell mit ManCity am 33. Spieltag sorgte damals für die endgültige Wachablösung an der Spitze.

Sechs Monate später zeigten die Gunners in der Neuauflage dieses Duells ein neues Gesicht. Kein glanzvolles. Dafür die Resilienz, um sich in das Spiel zurück zu kämpfen. Die Reife, um darin zu bleiben. Sowie die Tiefe und Entschlossenheit, um es zu gewinnen.

Es sind die Qualitäten, die es braucht, um ein Kaliber wie Manchester City hinter sich zu lassen. Nicht nur nach 90 Minuten sondern auch nach 38 Spielen.

Chris McCarthy

(Photo by Ryan Pierse/Getty Images)

Chris McCarthy

Gründer und der Mann für die Insel. Bei Chris dreht sich alles um die Premier League. Wengerball im Herzen, Kick and Rush in den Genen.


Ähnliche Artikel