Arsenal | Xhaka: „Beschimpfungen gegen meine Familie sind unter der Gürtellinie“

6. Februar 2021 | News | BY Yannick Lassmann

News | Granit Xhaka erlebte beim FC Arsenal eine Menge Auf und Abs. Er polarisierte unter den Anhängern. Nun sprach er über seine schwierigste Zeit während seiner viereinhalb Jahre in der englischen Hauptstadt – und wie er mit der oftmals harschen Kritik umging.

Kritik auf Social-Media gegen Xhaka ging tief in den persönlichen Bereich

Granit Xhaka (28) wechselte 2016 zum FC Arsenal und stieg bis zum Kapitän auf. Besondere Popularität genoss er bei den Fans allerdings nicht, was vor allem mit der Menge – und den auch oftmals überflüssigen – Platzverweisen zusammenhing. Im Oktober 2019 geriet das Verhältnis auf dem Tiefpunkt. Dies berichtete der Schweizer Nationalspieler in einem ausführlichen Gespräch mit dem Guardian.

Nach seiner Auswechslung im Heimspiel gegen Crystal Palace (2:2) wurde er von den eigenen Unterstützern ausgepfiffen. Er reagierte entnervt, woraufhin er reichlich – auch übertriebene – Kritik in Social-Media einstecken musste. Der Verein entzog Xhaka nach den Vorfällen die Kapitänsbinde und setzte ihn eine Weile nicht ein. Erst der damalige Neutrainer Mikel Arteta (38) glättete die Wogen, sodass der zentrale Mittelfeldspieler ein Angebot aus der Bundesliga ausschlug.

TV-Experten tragen zur Eskalation bei

Die langfristige Ruhe blieb allerdings aus. Als Arsenal vor rund zwei Monaten nach einer Roten Karte gegen Xhaka dem FC Burnley unterlag und auf Rang 15 zurückfiel, stand der Schweizer erneut im Kreuzfeuer der Kritik. Er berichtete, von Beleidigungen, in denen seine drei Wochen alte Tochter erwähnt wurde oder seine Frau, die sich erneut in einer Schwangerschaft befand. Mit den „Beschimpfungen unter der Gürtellinie“ sei für ihn eine Grenze weit überschritten worden. Vor allem die Anonymität des Internets mache es den Personen leicht, „seine Familie zu attackieren.“ Er kritisierte aber auch TV-Experten, die mit ihren spitzen Kommentaren die Zuschauer dazu ermutigen würden.

Als Beispiel nannte er Patrice Evra (39), der einst in einer Sendung erzählte: „Thierry Henry (Arsenal-Legende) schaltete den Fernseher aus, als er Xhaka als Kapitän auflaufen sah.“ „Kritik sollte sich nur den Spieler und seine Leistung beziehen“, forderte Xhaka. Inzwischen ist er gestärkt aus der Situation herausgegangen. Entscheiden sei dafür auch das Vertrauen von Trainer Arteta, der ihn nach seiner Sperre direkt wieder einbaute. Belohnt wurde er dafür mit konstant starken Leistungen des Mittelfeldstrategen. Dennoch wünsche er sich, dass kein anderer Spieler jemals in eine so unangenehm Lage geriet.

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(Photo by MICHAEL REGAN/POOL/AFP via Getty Images)

 

Yannick Lassmann

Rafael van der Vaart begeisterte ihn für den HSV. Durchlebte wenig Höhen sowie zahlreiche Tiefen mit seinem Verein und lernte den internationalen Fußball lieben. Dem VAR steht er mit tiefer Abneigung gegenüber. Seit 2021 bei 90Plus.


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