Arsenal auf dem Boden der Tatsachen? Handballtorhüter & mehr…

15. Januar 2019 | Premier League Awards | BY Chris McCarthy

Es bleibt eng an der Tabellenspitze, sowohl Liverpool als auch Manchester City erfüllten ihre Pflichtaufgaben. Das und viel mehr in unseren 7 Awards des 22. Spieltags der Premier League…

„Härtetest bestanden“ – Award: FC Liverpool

Es war das erste Spiel für den FC Liverpool nach der ersten Saisonniederlage gegen Verfolger Manchester City. Für viele ein richtungsweisendes Spiel, denn es würde uns womöglich einen Eindruck darüber verschaffen, ob die Mannschaft von Jürgen Klopp dem viel zitierten mentalen Druck des Titelkampfes tatsächlich gewachsen ist.

Nach dem unspektakulären, wenngleich souveränen 1:0 bei Brighton, dürften die Nerven etwas beruhigt sein. Der erste Härtetest wurde bestanden, der Vorsprung auf die Cityzens gehalten (vier Punkte).

(Photo CHRISTOF STACHE/AFP/Getty Images)

„Frühstarter“ – Award: Manchester City

Liverpool hatte vorgelegt und so standen die zweitplatzierten Ctiyzens vor dem Montagsspiel gegen das spielstarke Wolverhampton natürlich ordentlich unter Druck.

Der Druck war dank Manchester Citys Frühstarterqualitäten allerdings relativ schnell verpufft. Bereits nach zehn Minuten brachte Gabriel Jesus den amtierenden Meister in Führung. Es war in der laufenden Saison bereits das elfte Tor Citys in der Anfangsviertelstunde, keinem Team gelangen in dieser Phase mehr als sechs. Als Wolves-Verteidiger Willy Boly nur neun Minuten später mit Rot des Feldes verwiesen wurde, war das Spiel dann endgültig gelaufen. Die Mannschaft von Pep Guardiola übernahm komplett die Kontrolle (77% Ballbesitz) und konnte nach dem Elfmetertor durch Jesus (39‘) im zweiten Durchgang sogar die Kräfte schonen (Endstand 3:0). Der Rückstand auf die Reds bleibt bei vier Zählern…

(Photo by Mike Hewitt/Getty Images)

„Handballtorhüter“ – Award: David De Gea

Das Duell zwischen Tottenham und Manchester United war eines der intensivsten, qualitativ hochwertigsten und spannendsten Spiele der laufenden Saison. Ein Spiel, das und viel über United und Solskjaer verriet. Dass sich die Red Devils überhaupt mit 1:0 durchsetzen konnten, haben sie allerdings vor allem einem Mann zu verdanken: David De Gea.

Immer wieder war es der Spanier, der die Spurs durch seine Heldentaten verzweifeln ließ und den durchaus verdienten Ausgleich verhinderte. Letztendlich waren es elf Paraden für De Gea – ein Rekord für ihn.

Besonders auffällig war dabei dass der Schlussmann oftmals aus kürzester Distanz mit den Füßen parierte, ganz im Stile eines Handballtorhüters. Womöglich hat auch De Gea ein Auge auf die laufende Handball-WM geworfen…

(Photo by Laurence Griffiths/Getty Images)

„Auf dem Boden der Tatsachen?“ – Award: FC Arsenal

Lange sah es so aus, als würde der FC Arsenal unter Unai Emery auf dem richtigen Weg sein: 22 Pflichtspiele ohne Niederlage, verheißungsvolle Anzeichen oder der Höhepunkt der zwischenzeitlichen Euphorie, das 4:2 gegen Erzrivale gegen Tottenham.

Von dieser Euphorie ist man im Norden Londons mittlerweile meilenweit entfernt. Jüngstes Beispiel, das lethargische 0:1 gegen West Ham. Arsenal präsentierte sich kopflos, ohne Mesut Özil (aus „taktischen Gründen“ erneut nicht mal im Kader) ideenlos und ohne jegliches Konzept im Angriff.

Eine Platzierung in den Top-Four war bei diesem Kader vor der Saison zwar keine Vorgabe und obwohl selbst das noch in Reichweite ist, ist die jüngste Entwicklung besorgniserregend. Trostlose Auftritte, die Abreibung gegen Liverpool, nur vier Punkte ausden letzten vier Spielen: Emery muss nun beweisen, dass das nicht der schon länger gefürchtete Boden der Tatsachen, sondern lediglich ein schweres Tief in einem Jahr der Transition ist. 

(Photo PIERRE-PHILIPPE MARCOU/AFP/Getty Images)

„Neuer Trainer, alte Probleme“ – Award: FC Fulham

Der Hauptgrund, wieso sich der FC Fulham von Aufstiegstrainer Slavisa Jokanovic trennte, war vor allem die nicht erstliga-taugliche Defensivarbeit. Obwohl Claudio Ranieri zunächst andeutete, dass das unter seiner Leitung besser werden würde, stehen die Londoner nach dem 1:2 im Sechspunktespiel gegen Burnley vor dem gleichen Problem.

Sinnbildlich dafür war die Art und Weise, wie die abstiegsbedrohten Cottagers ihre 1:0 Führung bei Burnley aus der Hand gaben. Binnen drei Minuten erzielte Fulham sage und schreibe zwei Eigentore. Ein Schock, von dem sich das Team trotz spielerischem Übergewicht nicht mehr erholte. 

„Hasenhüttl-Effekt“ – Award: Ralph Hasenhüttl

Nicht das erste Mal in dieser Saison verleihen wir Ralph Hasenhüttl den „Hasenhüttl-Effekt“ – Award. Binnen kürzester Zeit hat der Österreicher den zuvor so trostlos wirkenden Saints seine Spielphilosophie eingehaucht. Das spielgelt sich nun auch in der Punktebilanz wider.

Das 2:1 bei Leicester bedeutet nun, dass Southampton seit dem Trainerwechsel den Punkteschnitt pro Spiel von 0,6 auf stolze 1,43 erhöhen konnte. Mit diesem Schnitt sollte der Abstieg zu vermeiden sein und wir übertreiben nicht, wenn wir sagen, dass das alleine am Trainer liegt.

„Spielmacherqualitäten“ – Award: David Luiz

Als reiner Innenverteidiger konnte David Luiz seine Kritiker nie komplett verstummen lassen. Selbst in einer seiner stärksten Spielzeiten tritt der Brasilianer durch Konzentrationsaussetzer immer mal wieder negativ in Erscheinung. Positiv dagegen, und das ist wohl auch der Grund, wieso Maurizio Sarri so auf ihn setzt, ist sein Passspiel.

David Luiz trägt beim FC Chelsea einen großen Anteil an der Transition zum „Sarri-Ball“, überzeugt durch eine gute Spieleröffnung und hervorragende Diagonalbälle. Nicht nur das, aktuell sorgt Luiz sogar als Spielmacher für Aufsehen. Sein Assist zum 1:0 gegen Newcastle (Endstand 2:1) war seine zweite Vorlage in den letzten drei Spielen. Eine ungeahnte Qualität des Innenverteidigers, dem in den 66 Spielen zuvor kein einziger Assist gelang. 

Chris McCarthy

Gründer und der Mann für die Insel. Bei Chris dreht sich alles um die Premier League. Wengerball im Herzen, Kick and Rush in den Genen.


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