Große Hürde für die Reds – ManCity mit Tempomat

9. April 2019 | Premier League Awards | BY Chris McCarthy

7 Awards | Das Halbfinale des FA Cups brachte den 33. Spieltag der Premier League etwas durcheinander. Die Spiele wurden über die Woche verteilt ausgetragen. Mit unseren 7 Awards versuchen wir alles wichtige auf den Punkt zu bringen…

„Große Hürde genommen“ – Award: FC Liverpool

Als wir vor drei Wochen das Restprogramm des FC Liverpool betrachteten, fiel auf, dass neben den Schwergewichten wie Tottenham (2:1) und Chelsea, gerade die vermeintlich „Kleinen“ auswärts potentielle Stolperfallen darstellen. Newcastle, Cardiff und Southampton spielen gegen den Abstieg und sind aufgrund ihrer konterbasierten Spielweise die Art Gegner, die den Reds gefährlich werden können.

Am Freitag bestätigte Southampton diese These. Die Saints drohten, dank ihres aggressiven Zweikampf- und Abwehrverhaltens der Mannschaft von Jürgen Klopp tatsächlich einen Punkt abzuringen. Bis zur 80. Minute stand es 1:1. Doch dann setzte sich die individuelle Klasse der Gäste in Person von Mohamed Salah durch. Mit seinem Solo zum 2:1 führte der Ägypter sein Team auf die Siegerstraße (3:1 Endstand).

Die Reds mussten zittern, konnten im spannenden Titelkampf am Freitag allerdings eine ihrer letzten großen Hürde nehmen und damit die Tabellenführung zurückerobern.

Liverpool (82 Punkte)ManCity (80 Punkte)
Chelsea (H)Crystal Palace (A)
Cardiff (A)Tottenham (H)
Huddersfield (H)Burnley (A)
ManUtd (A)
Newcastle (A)Leicester (H)
Wolverhampton (H)Brighton (A)

„Tempomat“ – Award: Manchester City

Seit dem 29. Januar, ein unnötiges 1:2 gegen Newcastle, hat Manchester City alle 14 Pflichtspiele gewonnen. Was beim ungefährdeten 2:0 über Cardiff dabei erneut ins Auge stach, war die Art und Weise, wie die Mannschaft von Pep Guardiola derzeit die Siege einfährt.

Die Cityzens zügeln das Tempo, fast schon so als würden sie mit einem Tempomat fahren und das, ohne die Resultate zu gefährden. Der Tabellenzweite landet dadurch zwar keine Kantersiege mehr, schont, den straffen Spielplan im Hinterkopf, dabei allerdings seine Kräfte. Ein nicht zu unterschätzender Aspekt bei der Jagd nach dem Quadrupel…

(Photo by Catherine Ivill/Getty Images)

„Notorische Auswärtsschwäche“ – Award: Arsenal

Erst vor zwei Wochen stellten wir fest, welch ausgezeichnete Ausgangssituation sich der FC Arsenal im Kampf um eine Top-Four-Platzierung verschafft hatte. Die Gunners schienen aus der Gruppe von Manchester United und dem FC Chelsea die besten Voraussetzungen zu haben, nach zwei Jahren Abwesenheit wieder in die Champions League zurückzukehren.

Die einzigen Zweifel brachte die notorische Auswärtsschwäche hervor. Nach der desolaten Vorstellung beim 0:1 gegen den FC Everton haben diese Zweifel erheblich zugenommen. In der Auswärtstabelle steht Arsenal auf einem schwachen zehnten Platz und da vier der verbleibenden sechs Spiele in der Fremde stattfinden, steht die Rückkehr in die anvisierten Top-Four auf extrem wackeligen Beinen.

„Schwacher Trost“ – Award: FC Chelsea

Nach dem Abpfiff feierten die Fans des FC Chelsea den 2:0 Sieg über West Ham mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Das lachende Auge, weil sie eben eine Galavorstellung des produktivsten Eden Hazards aller Zeiten erlebt hatten. Mit einem unverwechselbaren Solo brachte er die Blues zunächst in Führung, ehe er in der 80. Minute mit einem makellosen Abschluss die Partie entschied. Es waren wettbewerbsübergreifend seine Saisontore 18 und 19 – damit zieht er bei noch mindestens sieben Pflichtspielen mit seiner bisher besten Saisonausbeute (2014/2015) gleich.

Das führt uns zum weinenden Auge, denn der produktivste ist wahrscheinlich auch der letzte Eden Hazard, den die Fans des FC Chelsea an der Stamford Bridge zu Gesicht bekommen werden. Eine Verlängerung seines bis 2020 datierten Vertrags ist nicht in Sicht und der Wunsch des Belgiers, zu Real Madrid zu wechseln, nimmt immer konkretere Formen an. Dass Hazard seine Ablösesumme dieser Tage noch einmal weiter in die Höhe treibt, ist für die Blues dabei nur ein schwacher Trost.

„Geglückter Einstand“ – Award: Tottenham

Nach unzähligen Verzögerungen öffnete das neue Tottenham Hotspur Stadium am Mittwoch endlich seine Pforten. Nach zwei Jahren im Wembley Stadium haben die Spurs endlich wieder eine echte Heimat.

Die Eröffnungszeremonie war ein Spektakel, die Leistung beim 2:0 über Crystal Palace zwar nicht unbedingt, doch am Ende wird das im weißen Teil Nordlondons keinen interessieren. Der Einstand im neuen Stadion ist geglückt und der Negativtrend von fünf sieglosen Spielen in Serie wurde damit erst eimal gestoppt.

(Photo by Mike Hewitt/Getty Images)

„Top-6-Schreck“ – Award: Wolverhampton

Dass Wolverhampton nicht der übliche Aufsteiger ist, haben wir bereits mehrfach thematisiert. Beim beeindruckenden 2:1 über Manchester United vergangenen Dienstag wurden wir daran erneut erinnert.

Die Wolves haben in ihren zehn Spielen gegen die Teams aus den Top-6 nun stolze 13 Punkte geholt, was einem Schnitt von 1,3 Punkten pro Spiel entspricht. Damit ist der Siebtplatzierte in dieser Statistik nach Manchester City (2,3) und Liverpool (1,9) das drittbeste Team der Liga!

TeamPunkte vs Top-6P/Sp. vs Top-6
ManCity232,3
Liverpool191,9
Wolves131,3
Arsenal131,2
Chelsea121,2
Tottenham100,9
ManUtd70,7

„Absteiger“ – Award: Fulham

Dieser Award wurde bereits letzte Woche an Huddersfield verliehen, doch wie wir alle wissen, müssen auch diese Saison drei Teams den bitteren Gang in die Championship antreten.

Nach dem 1:4 gegen Watford vergangenen Montag ist der Abstieg nun auch für den FC Fulham mathematisch besiegelt. Nach dem unruhigen Sommer, in dem der Aufsteiger rückblickend zu viel an seinem Kader veränderte, konnte keiner der drei Trainer (Slaviša Jokanović, Claudio Ranieri und nun Scott Parker) für Kontinuität sorgen. Der Abstieg zeichnete sich schon lange ab und ist fünf Spieltage vor Saisonschluss nun offiziell.

Chris McCarthy

(Photo by Clive Brunskill/Getty Images)

Chris McCarthy

Gründer und der Mann für die Insel. Bei Chris dreht sich alles um die Premier League. Wengerball im Herzen, Kick and Rush in den Genen.


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